Die deutsche Wirtschaft beobachtet die zweite Amtszeit von Donald Trump mit wachsender Besorgnis. Laut dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) könnte der Handel mit den USA durch mögliche protektionistische Maßnahmen erheblich erschwert werden. DIHK-Präsident Peter Adrian warnte, dass ein allgemeiner Importzoll, wie ihn Trump bereits in der Vergangenheit angedroht hat, einen schweren Rückschlag für die deutsche Exportwirtschaft bedeuten würde. Die USA sind einer der wichtigsten Handelspartner Deutschlands, und eine Einschränkung des Marktzugangs könnte gravierende Folgen für die Automobil-, Maschinenbau- und Chemieindustrie haben.
Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) teilt diese Bedenken. BGA-Präsident Dirk Jandura kritisierte den möglichen Kurs der Trump-Regierung scharf und betonte, dass die Weltwirtschaft weniger, nicht mehr Handelsbarrieren brauche. Er warnte, dass eine solche Politik zu Handelskriegen führen könnte, die nicht nur die transatlantischen Beziehungen belasten, sondern auch globale Lieferketten destabilisieren.
Auch Vertreter der deutschen Industrie äußerten sich alarmiert. Sie befürchten, dass neben Importzöllen auch nichttarifäre Handelshemmnisse wie strengere Vorschriften oder diskriminierende Standards eingeführt werden könnten. Dies könnte deutsche Unternehmen vor zusätzliche Herausforderungen stellen, insbesondere in Sektoren, die stark auf den US-Markt ausgerichtet sind.
Experten mahnen zudem, dass eine protektionistische Handelspolitik der USA negative Auswirkungen auf die globale Wirtschaft haben könnte. Eine zunehmende Fragmentierung der Weltmärkte würde nicht nur zu höheren Kosten für Unternehmen führen, sondern auch Innovationen bremsen und den wirtschaftlichen Aufschwung nach der Pandemie gefährden.
Die deutsche Wirtschaft appelliert daher an die Bundesregierung und die Europäische Union, den transatlantischen Dialog zu intensivieren und sich für einen offenen und fairen Welthandel einzusetzen. Ein koordiniertes Vorgehen auf internationaler Ebene sei notwendig, um einer weiteren Eskalation entgegenzuwirken und langfristig stabile Handelsbeziehungen zu gewährleisten.
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