Deutschland hat mit den neu vereinbarten Abschiebungen in die Türkei begonnen. Dies erfuhr die dpa gestern aus Regierungskreisen, nachdem die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ zuerst darüber berichtete. Insgesamt sollen zunächst 200 türkische Staatsbürger in ihr Heimatland zurückgeführt werden. Diese Rückführungen sollen dezentral über Linienflüge abgewickelt werden, wobei die deutschen Bundesländer bei der Beschaffung der notwendigen Papiere mitwirken.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte bereits in einem Interview die entschlossene Abschiebung irregulärer Migranten in die Türkei angekündigt. „Wir haben nun erreicht, dass Rückführungen in die Türkei schneller und effizienter durchgeführt werden können und die Türkei ihre Staatsbürger, die nicht in Deutschland bleiben dürfen, rascher zurücknimmt“, sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Sie sprach von einem „großen Fortschritt“ und einem „weiteren Schritt zur Begrenzung der irregulären Migration“.
Im Gegensatz zu bisherigen Abkommen zur Migrationsrückführung, etwa mit Usbekistan oder Kenia, könnte es bei den Rückführungen in die Türkei um Abschiebungen in größerem Umfang gehen.
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