Große Neuigkeiten: Deutschlands Erwachsene sind im internationalen Vergleich echte Überflieger, wenn es ums Lesen, Rechnen und Problemlösen geht – zumindest laut der neuen „Pisa-Studie für Erwachsene“ der OECD. Hurra! Doch bevor wir den Champagner öffnen, kommt der Haken: Jeder fünfte Deutsche scheitert bereits an Texten, die ein Zehnjähriger locker bewältigen würde. Mit anderen Worten: Lesen können wir schon, nur bitte keine komplizierten Sätze oder zu viele Fremdwörter.
OECD-Bildungsdirektor Andreas Schleicher hat auch schon eine Erklärung parat: Schuld ist – natürlich – die digitale Welt. Warum sich durch einen langen Text kämpfen, wenn man auch einen TikTok-Clip schauen kann? Komplexe Texte und anspruchsvolle Aufgaben werden eben immer weniger – was schade ist, denn schließlich wären wir Deutschen ansonsten echte Mathe- und Lesegenies. Naja, zumindest im Durchschnitt.
Insgesamt haben übrigens 160.000 Menschen aus 31 Ländern an der Studie teilgenommen, und die Ergebnisse sind eindeutig: Während Deutschland solide im Mittelfeld schwimmt, thronen Finnland, Japan und Schweden an der Spitze. Dort scheint nicht nur das Bildungssystem besser zu sein, sondern auch der Wille, sich durch mehr als drei Absätze zu quälen. Vielleicht liegt’s am langen Winter?
Also, Deutschland, wir können stolz sein: Beim Lesen und Rechnen sind wir besser als viele andere – solange der Text nicht zu kompliziert und die Rechnung nicht zu lang ist. Aber hey, wer braucht schon Gedichte oder Romane, wenn man mit Emojis kommunizieren kann?
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