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Deutschland – ungleiche Vermögensverhältnisse

lannyboy89 / Pixabay
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Die meisten Verbraucher in Deutschland konnten sich auch im Jahr 2018 über weiterhin stabile und günstige Rahmenbedingungen freuen. Auch die Zahl der Arbeitslosen hat weiter abgenommen und die deutsche Wirtschaft klagt weiterhin über das anhaltende Risiko des Fachkräftemangels. Dennoch stieg die Zahl der überschuldeten Verbraucher nun zum fünften Mal in Folge, allerdings nicht so deutlich wie im letzten und vorletzten Jahr. Ein Grund für den erneuten Anstieg sind die weiterhin teilweise sehr hohen Immobilien- und Mietpreise. Der „Mietwohnungsmarkt“ ist „angespannt“. Bei vielen Verbrauchern hat häufig die Konsumverschuldung zu nachhaltigen Zahlungsstörungen geführt. Der Dispo ist ausgereizt bzw. sogar überzogen. Ratenkredite könne nicht mehr bedient werden. Nachhaltige Zahlungsstörungen bilden regelmäßig eine Vorstufe im „Überschuldungskarussell“. Es gibt einen weiteren Punkt, der besorgniserregend ist.

Zweit- und Drittjob

Rund jeder zwölfte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte übte Mitte 2017 zusätzlich zu seiner Hauptbeschäftigung einen Minijob als Nebenjob aus. Rund 3,3 Mio. hatten in Deutschland 2017 mehr als nur eine Arbeitsstelle – sie waren „mehrfachbeschäftigt“. Die Mehrfachbeschäftigung kann als eine spezielle Form prekärer Beschäftigung beschrieben werden.

In den meisten Fällen ist diese Form der Beschäftigung Ausdruck von Einkommensarmut, die die Betroffenen durch verschiedene, oft hintereinander organisierte Arbeitsverhältnisse zu verringern versuchen. Prekäre Beschäftigung und damit verbundene Einkommensarmut bleiben dabei gerade bei den Menschen konzentriert, die ohnehin als überdurchschnittlich überschuldungsaffin gelten können. Hierzu gehören Frauen, junge und insbesondere ältere Menschen, deren Überschuldungsquoten seit geraumer Zeit deutlich angestiegen sind.

Neben der Einkommenshöhe und einem festen Arbeitsplatz beeinflussen u. a. auch der Schulabschluss und die Nutzung von Konsumentenkrediten die Überschuldungsspirale. Die Verbraucher sind auch 2018 weiter in einer ausgesprochenen Konsumlaune. Offenbar unbeeindruckt von externen Risiken, wie Handelskonflikt und Brexit.

Der Trend der Vorjahre bei den Überschuldungsauslösern Erkrankung, Sucht, Unfall sowie unwirtschaftliche Haushaltsführung hat sich nochmals verstärkt. Beide Ursachen verzeichnen merkliche Anstiege als Auslöser für Überschuldungsfälle. Dabei bildet insbesondere der Auslöser „unwirtschaftliche Haushaltsführung“ den Einstieg in die Überschuldungsspirale. Gerade jüngere Verbraucher gehörten zu der Gruppe, die von „unwirtschaftlicher Haushaltsführung“ bzw. „unangemessenem Konsumverhalten“ betroffen ist.

Auch künftig wird für viele Verbraucher die finanzielle Situation angespannt bleiben, da das Preisniveau für Mietwohnungen und Eigenheime in den vergangenen Jahren vor allem in den Städten und Ballungszentren deutlich zugenommen hat. Für viele Verbraucher steigt damit die so genannte „Mietbelastungsquote“. In deutschen Großstädten ist das Wohnen in vielen Fällen zum Überschuldungsrisiko und damit auch zum Armutsrisiko geworden.

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