Die Querelen in der Eurozone nehmen zu. Wie aus der Umgebung von Währungskommissar Olli Rehn zu vernehmen ist, wird der deutschen Kanzlerin Angela Merkel vorgeworfen, die schwächeren Mitglieder aus der Eurozone kicken zu wollen. Die spanische Finanzministerin Elena Salgado warf Berlin vor, die Krise mit „unausgegorenen“ Äußerungen angeheizt zu haben.
Spanien stemmt sich gegen den drohenden finanziellen Kollaps. Mit einer Privatisierungsoffensive und dem Ende einer zur Krisenbewältigung gewährten Sonderhilfe für Langzeitarbeitslose versucht die Regierung von José Luis Rodriguez Zapatero, den Angriff der Finanzmärkte zu parieren. Konkret sollen für die Flughäfen Madrid und Barcelona private Betreiber gesucht werden, zudem stehen 30 Prozent der Anteile an der staatlichen Lotteriegesellschaft zum Verkauf.
Gleichzeitig ritt Finanzministerin Elena Salgado eine scharfe Attacke gegen die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, die mit der Diskussion über die Beteiligung privater Gläubiger an der Rettung angeschlagener Staaten die Spannungen an den Märkten erhöht habe. Wörtlich bezeichnete die Ministerin die Berliner Pläne in einem Interview als unausgegoren. Deutschland kommt wegen seiner harten Haltung in der Euro-Krise immer mehr in Bedrängnis. Auch in der EU-Kommission wächst der Unmut: „Berlin zielt offenbar darauf ab, die schwachen Mitglieder aus der Eurozone zu kicken“ , war am Mittwoch aus der Umgebung von Wirtschaftskommissar Olli Rehn zu hören.
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