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Deutschlands Osten-die vergessene Region

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Politisch muss man das so sagen, denn in einer neuen Großen Koalition wird es nach heutigem Stand der Ministerlisten keinen Politiker aus dem Osten Deutschlands mehr geben, höchstens in der zweiten Reihe Staatssekretäre. Irgendwie ist das ein Sinnbild für das Verhältnis Ost- und Westdeutschland. Der Osten steht weiterhin in der zweiten Reihe und das nach fast 30 Jahren deutscher Einheit. Das ist für die Menschen im Osten kaum nachvollziehbar.

Wir brauchen keinen Wirtschaftsminister aus dem Saarland, der sagt: „Ich will mich um den Osten kümmern“. Wir brauchen Politiker aus dem Osten, dies sich auch um den Osten kümmern. Peter Altmaier kennt den Osten nur von politischen Stippvisiten, aus Erzählungen und Berichten seiner Assistenten.

Die Seele der Ostdeutschen kennt Peter Altmaier nicht.

Ihm fehlt das tiefere Verständnis der Menschen, die hier aufgewachsen sind, und der Menschen, die jeden Tag hier leben.

Die Menschen in der ehemaligen DDR haben um Ihre Freiheit und um die Einheit Deutschlands gekämpft. Sie haben eine friedliche Revolution geschafft, was keinem Volk vorher gelungen war. Manche dieser Menschen wünschen sich heute die alte DDR zurück. Dort hatte der einzelne Mensch eine Bedeutung. Dort war das soziale Miteinander völlig anders geregelt. Nun mag man diese Menschen als „die ewig Gestrigen“ abtun, aber die Unzufriedenheit mit den Lebensbedingungen im Osten Deutschlands steigt.

30 Jahre nach der Wende gibt es immer noch kein angepasstes Lohnniveau der Ost- und Westlöhne. Es wird nach wie vor für gleiche Leistung weniger an Lohn bezahlt als im Westen. Dabei sind die Lebensmittelpreise, Konsumgüterpreise und Mieten die gleichen wie im Westen. Mit welcher Berechtigung gibt es diese Lohnunterschiede eigentlich heute noch? Nur mit der Begründung, dass Unternehmen hier mehr verdienen können?

Seien wir doch mal ehrlich, die Wiedervereinigung war doch ein Geldverdien- und Beschäftigungsprogramm für den Westen Deutschlands. Lästige Konkurrenz aus dem Osten hat man sich zusätzlich vom Hals geschafft. Zusätzlich bekam man dann noch die hervorragend qualifizierten Mitarbeiter aus dem Osten zu Löhnen, die dann nochmals deutlich unter den eigentlichen Westlöhnen lagen. Profitiert aus wirtschaftlicher Sicht hat an der Wiedervereinigung nur der Westen.

Zudem muss man auch mal ganz klar sagen, dass man sämtlichen Schrott, der im Westen nicht mehr an den Mann oder die Frau gebracht werden konnte, im Osten noch „wegging wie warme Semmeln“ und das zu Preisen, die im Westen gar nicht mehr erzielbar gewesen wären. Ein Beispiel sind hier sicherlich Gebrauchtwagen. Die kamen lastwagenweise in den Osten, ja wurden vom Lastwagen herunter verkauft, darunter auch viele Ladenhüter, die im Westen bei den Händlern auf Halde standen. Da konnte man aus Schrott noch Geld machen.

Auch viele im Westen gescheiterten Unternehmer gingen in den Osten, um hier dann mit viel staatlicher Unterstützung, Fördergeldern, etwas zu versuchen und sind oftmals wieder gescheitert. Auch im Westen gescheiterte Politiker haben hier ihr Glück versucht, wie zum Beispiel auch der berühmte Kurt Biedenkopf in Sachsen. Im Westen war Biedenkopf politisch fertig und ohne jede Zukunft. Wie gerne Kurt Biedenkopf im Osten gelebt hat, sieht man heute. Er wohnt am Tegernsee. Naja, bessere Lage als der Cospudener See in Leipzig, muss man zugeben.

Dumm und dämlich verdient haben sich auch die Bauunternehmen und Bauträger aus den alten Bundesländern. Die den Käufern gewährte Sonderabschreibung auf Immobilieninvestitionen hat deren Taschen gefüllt und dem Osten in Wirklichkeit wenig geholfen.

Der Westen hat sich im Osten aufgeführt wie eine Siegermacht. Alles kaputt gemacht, was nicht aus dem Westen kam, o h n e einmal zu schauen, ob es da auch Dinge gab, die gut waren. Das war nicht gefragt. Weg damit.

Die Menschen im Osten hatten sich ihr Leben anders vorgestellt. Sie hatten gedacht, dass sie eben keine Deutschen zweiter Klasse sind, sondern als Mitbürger anerkannt werden. Genau diese Anerkennung fehlt dem Osten bis heute. Alles was aus der Berliner Politik heraus getan wird, hat immer den Anschein, als wären es Almosen für den Osten.

Wichtig wäre es sicherlich, nicht nur einen Politiker aus dem Osten in der Regierung zu haben, sondern dass es einen Masterplan für den Osten gibt, der den Menschen zeigt, wir haben euch nicht vergessen. Die Löhne im öffentlichen Dienst und in der Wirtschaft gehören spätestens zum 1. Januar 2019 in Ost und West angeglichen.

Gleiche Arbeit gleicher Lohn!

1 Komment

  • Und das Beste kommt zum Schluss: wir haben nun seit 12+4 Jahren eine Kommunistin aus dem Osten an der Macht.
    Aber es wurde für den Osten nicht besser.
    Schwacher Trost: die Verhältnisse zwischen Ost und West gleichen sich in rasantem Tempo aus.
    Denn Merkel macht nun auch hier alles platt.
    – Die Anzahl der Tafeln explodiert,
    – Kinder- und Rentnerarmut grassiert wie eine Seuche.
    – Innere und äußere Sicherheit sind beim Teufel.
    – Die Infrastruktur im Westen verfällt noch rasanter, da hier -im Gegensatz um Osten- schon seit Langem nichts mehr investitert wurde.
    – und, und, und …
    Der Mauerfall mit der anschliessendem Machtergreifung der SED/FDJ-Funktionärin, wird somit auch für den Westen zur absoluten Katastrophe.
    Allerdings ist diese dann auch ein selbstgewähltes Los.
    Nur die Allerdümmsten Kälber wählen ihren Metzger selber !!

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