„Wollen Sie für 2 Jahre kostenlos einen BMW fahren? Ohne Zusatzkosten!“ Das klingt schon zu gut, um wahr zu sein. Genau das verspricht das deutsche Unternehmen Dexcar mit Sitz in Essen, das nun auch im Ländle populär wird. Doch mit der Popularität steigen die Beschwerden, die bei der Arbeiterkammer Vorarlberg einlangen.
Schaut man sich das „Geschäftsmodell“ genauer an, bekommt man den Eindruck, dass es sich hierbei um ein Pyramidenspiel handeln könnte. Basierend auf der Höhe der Anzahlung bekommt man einen Platz auf einer der verschiedenen Tabellen. Die Tabellen repräsentieren die Preisklasse der Autos und müssen zwei Mal durchlaufen werden: Nach dieser Wartezeit soll das bestellte, im Vorhinein selbst konfigurierte Auto ausgeliefert werden und dem Kunden für 24 Monate kostenlos zur Verfügung stehen. Inkludiert seien unter anderem Vollkasko, Steuern, Service und eine Anzahl an fahrbaren Kilometern. Nach den 24 Monaten soll dem Kunden „automatisch“ ein Auto der nächsthöheren Preisklasse kostenlos zur Verfügung stehen. Wie soll sich das rechnen?
Das fragte sich auch ein Kunde, der sich kürzlich bei der AK-Konsumentenberatung bezüglich Dexcar meldete. Zunächst von der Idee begeistert, traf er sich mit einem Dexcar-Vertreter aus Vorarlberg. „Der Vertreter hatte ausgezeichnete Verkaufstechniken auf Lager,“ gab er zu. Für drei Autos hatte er angezahlt, doch nach fast einem Jahr befand er sich immer noch auf demselben Platz in derselben Tabelle, obwohl er schon längst viel weiter oben sein sollte: Denn das Modell basiert darauf, dass durch Neukunden auf der Warteliste bereits bestehende Kunden auf der Liste nach oben rutschen. Dass die Erträge (hier die kostenlose Nutzung des Autos) durch die Einzahlungen laufend neu angeworbener Personen finanziert werden, ist ein typisches Merkmal von Pyramidenspielen. Die sind nach § 168a des Strafgesetzbuches in Österreich verboten.
Kommentar hinterlassen