Ein über 30-prozentiger Wahlsieg der CDU ist nicht mehr selbstverständlich, könnte jedoch in Hessen und auch von der CSU in Bayern erreicht werden, wobei letzterer nicht glanzvoll erwartet wird. Dies wirft die Frage auf, welche Bedeutung diese Ergebnisse für den CDU-Parteichef Friedrich Merz haben.
Der hessische Spitzenkandidat Boris Rhein, der als moderater Konservativer gilt, übernahm das Ministerpräsidentenamt von Volker Bouffier und ging mit einem Amtsbonus in den Wahlkampf. Nach einem klaren Wahlsieg könnte Rheins Einfluss in der CDU steigen, ähnlich wie seine Kollegen aus Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein, die ihre Position nutzen, um sich von Merz abzugrenzen und ein modernes CDU-Bild zu prägen.
Rhein, der zuletzt mit den Grünen regierte, befürwortet die Fortsetzung dieser Zusammenarbeit. Diese Position steht im Kontrast zu Merz, der die Grünen als Hauptgegner auf Bundesebene sieht. In Bayern lehnt Markus Söder, CSU-Chef, eine Koalition mit den Grünen ab, bevorzugt aber eine Zusammenarbeit mit den Freien Wählern und stimmt inhaltlich weitgehend mit Merz überein.
Söder betont, sein Fokus liege auf Bayern, während das kommende Wahlergebnis möglicherweise Hinweise auf seine künftigen politischen Ambitionen gibt. Sollte er ein Ergebnis unter 37 Prozent erzielen, ist eine Machtfrage unwahrscheinlich, aber bei einem besseren Abschneiden bleibt die Tür möglicherweise offen. Dies könnte auch Auswirkungen auf die Kanzlerkandidatur und die kommenden Landtagswahlen im Osten haben, die als Stimmungstest für Merz dienen könnten.
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