Bei Typ-1-Diabetes sind die Ursachen weiterhin unbekannt, wie Antje Sieb aus der Quarks-Wissenschaftsredaktion des WDR betont. Die Zunahme von Neuerkrankungen bei Typ-1-Diabetes bleibt ein Rätsel für die Wissenschaft. Anders sieht es bei Typ-2-Diabetes aus, hier ist der Schuldige klar ausgemacht: Frühes Übergewicht und Bewegungsmangel sind maßgebliche Faktoren.
Bei Kindern und Jugendlichen überwiegt Typ 1 im Gegensatz zu Diabetes bei Erwachsenen. Laut Robert-Koch-Institut waren im Jahr 2019 mehr als 30.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland von Typ-1-Diabetes betroffen, während es nur rund 1.000 Jugendliche im Alter von elf bis 17 Jahren mit Typ 2 gab. Insgesamt haben in Deutschland mehr als sieben Millionen Menschen Diabetes, wobei die große Mehrheit an Typ 1 leidet.
Typ 1 ist eine Autoimmunerkrankung, bei der die körpereigene Insulin-Produktion zerstört wird. Typ 2 hingegen geht oft mit ungesundem Lebensstil und Fettleibigkeit einher. Die genaue Unterscheidung zwischen den beiden Typen ist gerade bei Kindern und Jugendlichen von großer Bedeutung, wie Diabetes-Beraterin Christina Lorenz betont. Es sei wichtig, eine Stigmatisierung zu vermeiden und nicht von „Zuckerkrankheit“ zu sprechen. Vielmehr sollten Menschen mit Diabetes als Individuen betrachtet werden.
Lorenz weist darauf hin, dass Diabetes immer noch zu Unrecht mit dem übermäßigen Konsum von Süßigkeiten assoziiert wird. Bei beiden Typen gibt es eine genetische Veranlagung, aber bei Typ 2 spielen auch eine ungesunde Ernährung und mangelnde Bewegung eine Rolle. Es sei daher wichtig, eine gesunde Lebensweise zu vermitteln und die Ursachen von Diabetes differenziert zu betrachten.
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