Die Bedeutung von Freitag, dem 13. – Mythos, Aberglaube und historische Wurzeln

Freitag, der 13. gilt in vielen westlichen Kulturen als ein Tag des Unglücks und ist mit zahlreichen Mythen und Aberglauben verbunden. Aber warum genau ist dieser Tag so berüchtigt? Die Kombination aus der Zahl 13 und dem Freitag wird oft als unheilvoll angesehen, doch die Ursprünge dieser Annahme sind vielfältig und kulturell unterschiedlich geprägt.

1. Die Zahl 13 – Symbol des Unglücks

Die Zahl 13 hat in vielen Kulturen einen schlechten Ruf. Während die Zahl 12 oft als Symbol der Vollständigkeit und Ordnung gilt – etwa 12 Monate im Jahr, 12 Tierkreiszeichen oder 12 Apostel – wird die 13 als unvollständig und unheilvoll angesehen. Dieser Aberglaube wird als „Triskaidekaphobie“ (Angst vor der Zahl 13) bezeichnet.

• Biblischer Ursprung: In der christlichen Tradition wird die 13 oft mit dem letzten Abendmahl in Verbindung gebracht, bei dem 13 Personen am Tisch saßen – Jesus und seine 12 Jünger. Judas Iskariot, der Jesus verriet, gilt als der „Unglücksbringer“ in dieser Runde.
• Mythische Bedeutung: In der nordischen Mythologie soll Loki, der Gott des Chaos, als 13. Gast bei einem Bankett erschienen sein, was zur Ermordung des Gottes Balder führte.

2. Der Freitag – Ein Tag mit dunklem Ruf

Auch der Freitag hat historisch betrachtet eine negative Konnotation, vor allem in der christlich geprägten Welt:

• Kreuzigung Jesu: Der Überlieferung nach wurde Jesus Christus an einem Freitag gekreuzigt. Dieser Tag, bekannt als Karfreitag, gilt seitdem als Tag der Trauer.
• Hexenprozesse: Im Mittelalter wurden Freitage oft mit Hexensabbaten in Verbindung gebracht. Es hieß, dass Hexen sich freitags trafen, um dunkle Rituale abzuhalten.
• Unglück in der Seefahrt: Für Seeleute galt der Freitag traditionell als schlechter Tag für den Beginn einer Reise, da er Unglück bringen sollte.

3. Die Verbindung von Freitag und der Zahl 13

Die Kombination aus Freitag und der Zahl 13 scheint die Vorstellung eines besonders unheilvollen Tages zu verstärken. Die Angst vor diesem Datum wird als „Paraskavedekatriaphobie“ bezeichnet (Angst vor Freitag, dem 13.). Historisch lässt sich jedoch keine klare Verbindung zwischen diesen beiden Elementen nachweisen. Vielmehr ist der Aberglaube ein Zusammenspiel von kulturellen Überlieferungen und populären Mythen.

4. Moderne Bedeutung und Popkultur

Freitag, der 13., ist heute vor allem durch die Popkultur geprägt:

• Film und Horror: Die Horrorfilmreihe „Freitag der 13.“ (ab 1980) hat das Datum als Synonym für Schreck und Unglück etabliert. Die Figur des Jason Voorhees, ein maskierter Mörder, wurde zu einem Symbol für Horror und Angst.
• Vermeidung in der Architektur und Wirtschaft: In vielen Hotels und Hochhäusern wird die 13. Etage ausgelassen, und in Flugzeugen gibt es oft keine Sitzreihe 13. Unternehmen vermeiden es manchmal, wichtige Entscheidungen an diesem Datum zu treffen.

5. Wissenschaftliche Perspektive

Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es keinen Beweis dafür, dass Freitag, der 13., ein besonders unglücklicher Tag ist. Studien haben gezeigt, dass an diesem Datum weder mehr Unfälle passieren noch mehr Unglücke geschehen. Der Aberglaube ist vielmehr ein kulturelles Phänomen, das durch selektive Wahrnehmung verstärkt wird: Menschen, die an die Unglücksbringung dieses Datums glauben, achten verstärkt auf negative Ereignisse und interpretieren sie als Bestätigung.

6. Positive Perspektiven auf Freitag, den 13.

In einigen Kulturen hat die Zahl 13 sogar eine positive Bedeutung:

• Italien: Dort gilt die 13 als Glückszahl, besonders in der Lotterie.
• Maya-Kultur: Die Zahl 13 war für die Maya heilig, da sie mit ihrem Kalenderzyklus verbunden war.
• Freitag als „Freiertag“: Für viele Menschen hat der Freitag eine positive Konnotation, da er den Beginn des Wochenendes markiert.

Fazit

Freitag, der 13., ist ein faszinierendes Beispiel für die Macht des Aberglaubens und kultureller Überlieferungen. Während einige Menschen das Datum mit Vorsicht genießen, betrachten andere es als normalen Tag oder sogar als Glückstag. Letztlich liegt es an jedem Einzelnen, ob er den Tag als unheilvoll oder einfach nur als weiteren Freitag im Kalender sieht.