Die Wirtschaftskrise und Inflation betreffen auch viele Kommunen, die nach Lösungen suchen. Die Grundsteuer wird in Baden-Württemberg oft als mögliche Lösung diskutiert. Im vergangenen Jahr haben relativ viele Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg die Grundsteuer erhöht. Der Hebesatz für die Grundsteuer B, die Immobilien betrifft, stieg 2022 in 16,3 Prozent der Kommunen im Land an, laut einer Untersuchung von Ernst & Young.
Nur in Nordrhein-Westfalen, im Saarland und in Rheinland-Pfalz gab es in mehr Orten Erhöhungen. Auf Bundesebene waren es 12,5 Prozent. Neben dem Grundstückswert beeinflusst der Hebesatz die Berechnung der Grundsteuer. Im Durchschnitt stieg dieser Wert von 2021 auf 2022 um 5,1 Punkte auf 368 Prozent. Innerhalb Baden-Württembergs gab es deutliche Unterschiede. Tübingen hatte den höchsten Hebesatz mit 660 Prozent, während Büsingen am Hochrhein bei 0 Prozent lag.
Heinrich Fleischer von Ernst & Young nannte die finanzielle Lage vieler Kommunen als Grund für Grundsteuererhöhungen. Die Besorgnis über steigende Abgaben sei verständlich angesichts bevorstehender Erhöhungen durch die Grundsteuer-Reform. Ab 2025 soll eine neu berechnete Grundsteuer gelten. Da viele Grundsteuererklärungen fehlten, wurden im Juni letzte Fristen mit Erinnerungsschreiben gesetzt. Es traten Schwierigkeiten auf, da Eigentümer veraltete Unterlagen an die falsche Behörde schickten.
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