Manche Politiker nehmen den Begriff „Dienstende“ offenbar wörtlich. Die ehemalige Stadträtin Janaína Lima aus São Paulo hat bei ihrem Abschied nicht nur ihren Schreibtisch geräumt, sondern gleich das halbe Badezimmer mitgenommen. Ein Klo und zwei Waschbecken, die sie angeblich aus eigener Tasche bezahlt hatte, wurden kurzerhand abmontiert und abtransportiert – ein wahrhaft denkwürdiger Abgang.
„Ich spende das Klo“ – eine etwas andere Geste
Als die Videos von Limas Mitarbeitern, die das Badezimmer-Equipment aus dem Rathaus schleppen, online gingen, brach im Netz eine Welle der Empörung aus. Doch Lima hatte eine Erklärung parat: „Ich habe die Ausstattung mit meinen eigenen Mitteln gekauft und wollte sie der Kammer spenden,“ erklärte sie auf der Plattform X. „Natürlich brauche weder ich noch meine Berater ein Klo.“
Obwohl dieser noble Akt der „Spende“ etwas ungewöhnlich anmutet, betonte Lima, dass sie nur den Anweisungen der Rechtsabteilung gefolgt sei. Alles, was privat installiert wurde, müsse entfernt werden. Die neuen hydraulischen Anlagen seien schließlich sensibel – vermutlich ebenso sensibel wie das Ego der abgewählten Politikerin.
Die Nachfolger haben es schwer
Adrilles Jorge, Limas Nachfolger aus der brasilianischen Arbeiterpartei, nahm das Ganze mit Humor. „Bis die Sache geklärt ist, benutzen wir eben eine Gemeinschaftstoilette,“ witzelte er bei seiner Amtseinführung. „Ich habe das Büro besucht und fand die Architektur genial. Aber sie hat einfach alles mitgenommen – sogar das Klo.“
Jorge gab zu, dass er nie gefragt hätte, ob sie die Sanitäreinrichtungen mitnehmen würde – wohl ein Thema, das in politischen Übergaben selten zur Sprache kommt.
Zwischen Kloschüssel und Rechtslage
Die Präsidenten des Hauses, Ricardo Teixeira, kündigte „angemessene Maßnahmen“ an. Ob das bedeutet, dass Lima ihr Klo zurückbringen muss oder ob das Rathaus sich mit einer neuen Toilettenschüssel begnügt, bleibt abzuwarten. Klar ist nur: Die Affäre sorgt für reichlich Gesprächsstoff und beweist, dass selbst ein Klo in der Politik zum Symbol werden kann.
Fazit: Ein Abgang mit Spülung
Janaína Lima hat mit ihrem ungewöhnlichen Souvenir aus dem Rathaus eine neue Dimension der politischen Übergabe geschaffen. Während ihre Nachfolger auf ein neues Badezimmer warten, bleibt uns die Erkenntnis: Die brasilianische Politik ist vielleicht manchmal chaotisch, aber garantiert nie langweilig.
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