Die israelische Regierung hat in der Nacht auf Mittwoch nach langen Beratungen einer Feuerpause und einem Gefangenenaustausch zugestimmt. Dieser Austausch soll Frauen und Minderjährige auf beiden Seiten betreffen. Der Plan sieht vor, dass innerhalb von vier Tagen mindestens 50 entführte Frauen und Kinder freigelassen werden, wobei jede weitere Freilassung von zehn Geiseln die Waffenruhe um einen Tag verlängert.
Es gibt keine weiteren offiziellen Details zu den Zugeständnissen, die Israel gegenüber der Hamas gemacht hat. Medienberichten zufolge wird Israel 30 entführte israelische Kinder, acht Mütter und zwölf weitere Frauen freilassen, während Hamas 150 inhaftierte Palästinenserinnen und minderjährige Palästinenser freilassen wird.
Die Durchführung des Abkommens könnte durch eine 24-stündige Einspruchsfrist vor dem Obersten Gericht verzögert werden, die es israelischen Bürgern ermöglicht, gegen die Freilassung der palästinensischen Gefangenen Einspruch zu erheben. Mehrere israelische Krankenhäuser bereiten sich auf die Aufnahme der Geiseln vor. Laut Premierminister Netanjahu wird der Krieg im Gazastreifen auch nach der Feuerpause fortgesetzt, bis alle israelischen Ziele, einschließlich der Eliminierung der Hamas und der Rückkehr aller Geiseln, erreicht sind.
Ein Gefangenenaustausch erfordert seit einer Gesetzesänderung im Jahr 2014 die Zustimmung des gesamten Kabinetts. Die Hamas hatte bereits vor Israel ihre Zustimmung zu den Bedingungen für eine Waffenruhe signalisiert.US-Präsident Joe Biden und Außenminister Anthony Blinken sollen ebenfalls zur Verbesserung des Abkommens beigetragen haben. Blinken plant, Anfang der nächsten Woche nach Israel zu reisen, um über den Krieg im Gazastreifen zu sprechen.
Der Krieg begann am 7. Oktober mit einem Angriff der Hamas auf Israel, der zu 1.200 Toten und etwa 240 Geiseln führte. Als Reaktion darauf führte Israel Luftangriffe durch und marschierte in das palästinensische Gebiet ein. Seitdem wurden mindestens 13.300 Menschen im Gazastreifen getötet und zwei Drittel der 2,3 Millionen Bewohner sind obdachlos geworden. Die internationale Gemeinschaft fordert zunehmend eine Feuerpause aufgrund der katastrophalen humanitären Lage.
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