Das zweite Debakel innerhalb von 14 Tagen: Nach der Bayern-Wahl haben Union und SPD auch bei der Landtagswahl in Hessen jeweils Verluste von mehr als zehn Prozentpunkten eingefahren. Für die Große Koalition in Berlin wird es nun noch enger. Union und SPD beschwören zwar einen Neustart und eine neue Arbeitskultur. Doch parteiintern rumort es immer lauter.
Der Denkzettel in Hessen galt eindeutig der Regierung in Berlin, darin waren sich alle Spitzenkandidaten am Wahlabend einig. „Die Botschaft, die man von Hessen natürlich nach Berlin geben kann und muss: Die Menschen möchten weniger Streit, sie möchten sachorientierte Arbeit“, sagte der hessische Ministerpräsident und CDU-Spitzenkandidat Bouffier.
SPD-Spitzenkandidat Thorsten Schäfer-Gümbel sprach von einer „schweren Vertrauens- und Glaubwürdigkeitskrise“. Die SPD in Hessen sei gegen den Bundestrend hilflos und machtlos gewesen: Man habe „nicht nur keinen Rückenwind aus Berlin erhalten, sondern wir hatten regelmäßig Sturmböen im Gesicht“.
Kramp-Karrenbauer: „Schmerzhaftes“ Ergebnis
Für die CDU ist die Katastrophe ausgeblieben: Bouffier kann wohl im Amt bleiben, was der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vielleicht eine Atempause in den Auseinandersetzungen inder Union verschafft. CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer zeigte sich schon kurz nach Schließung der Wahllokale erleichtert darüber, dass der Merkel-Gefolgsmann Bouffier seinen Sessel nicht räumen muss – auch wenn sie von einem „schmerzhaften“ Ergebnis sprach.
Quelle:ORF
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