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Die Hintergründe des Coups

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Mit einem Überraschungscoup haben Edmund Kockartz und Klaus Christochowitz POC-Fonds Alleinherrscherin Monika Galba entmachtet. Resch Rechtsanwälte haben darüber berichtet. Der Insider-Report „Kapitalmarkt-intern“ berichtet über weitere Einzelheiten, die den Anlegern nicht vorenthalten werden sollten.
POC Fonds: Der Überraschungscoup vor Ort
So heißt es bei „Kapitalmarkt-intern“, dass am 24.01.2017 die neue, erweiterte Geschäftsführung bei der POC Proven Oil Canada in der Berliner Uhlandstraße in Charlottenburg einmarschiert ist. Monika Galba hatte offenbar keinerlei Kenntnisse darüber, dass Kockartz und Christochowitz zu neuen Geschäftsführern der POC GmbH, der POC Energy Solutions GmbH, der POC Management Holding GmbH, der POC Verwaltungs GmbH, der POC Growth Verwaltungs GmbH und der POC Oikos GmbH bestellt worden waren.

POC Fonds: Galba weiß sich zu wehren
Aber Monika Galba gab sich nicht geschlagen. Mit anwaltlicher und polizeilicher Unterstützung machte sie von ihrem Hausrecht in der Uhlandstraße Gebrauch. Sie setzte die Putschisten kurzerhand vor die Tür. Diese hatten offenkundig übersehen, dass der Berliner POC-Sitz von der Can Direct Solutions GmbH angemietet war, die nicht zum Verbund der POC Unternehmen gehört und die eine direkte Gesellschaft von Monika Galba ist.

POC Fonds: Umsetzung könnte schwierig werden
„Kapitalmarkt-intern“ meint dann, dass Galba sich bestenfalls kurzzeitig Luft verschafft hat, aber an der grundsätzlichen Situation bei POC nichts mehr ändern kann. Diesem Optimismus ist schwer zu folgen. Zwischen Recht bekommen und der tatsächlichen Umsetzung liegen oft Welten. Wenn es Galba darauf anlegt und guten anwaltlichen Rat hat, kann sie allen möglichen Vollstreckungsversuchen wochen-, wenn nicht sogar monatelang, ausweichen. Die neue Geschäftsführung wird immer an die falschen Türen klopfen und vor leeren Aktenschränken stehen. Wenn Monika Galba und ihre Anwälte alle rechtlichen Schlichen und Möglichkeiten ausnutzen, werden alle Zugriffe ins Leere gehen. Der erste Coup in Kanada war eine Überraschung. Aber dieser zweite Coup in Berlin war der wichtige! Er durfte nicht daneben gehen!

POC Fonds: Anleger sollen Kredit ablösen

Aus „Kapitalmarkt-intern“ ist auch zu erkennen, dass die neuen Geschäftsführer eine Idee aufgreifen, die bereits in der ersten Gesellschafterversammlung im Sommer 2015 aufgegriffen wurde. Die kanadische ATB Bank hatte einen Kredit fällig gestellt und damit letztlich nach dem Scheitern von Restrukturierungsmaßnahmen die Insolvenz der COGI und der Conserve Oil Group ausgelöst. Die dortigen Ölfelder der COGI fielen in die Insolvenzmasse. Im Sommer 2015 wurde vorgeschlagen, dass Anleger doch kurzerhand Geld einsammeln und die kanadische ATB Bank befriedigen. Diese Idee wird auch jetzt verfolgt, so heißt es bei „Kapitalmarkt-intern“, dass 20 Millionen Euro von den Anlegern benötigt werden. Diese sollen Darlehen geben, um die kanadische ATB Bank abzulösen und „Rework-Maßnahmen“ an den Quellen in Kanada zur Verbesserung der Förderergebnisse einzuleiten. Bereits geleistete Ausschüttungszahlungen sollen in Darlehen umgewandelt und mit 4 % ab dem Jahr 2017 verzinst werden.

POC Fonds: Konzept fand früher keine Zustimmung
Die Idee ist wohl in allen Versammlungen der POC Fonds im Sommer 2015 als auch noch einmal in den Gesellschafterversammlungen im März 2016 diskutiert worden, in denen die Liquidation der POC Fonds beschlossen wurde. Damals fand diese Idee keine große Resonanz. Unter den Umständen ist es schon eine mutige und manchen Anlegern vielleicht anmaßend empfundene Aktion, mit denen sich Kockartz und Christochowitz mit einem Trick an die Macht geputscht haben.
Wollen POC Fonds Anleger das? 75 % und mehr der Anleger haben sich für die Liquidation entschieden. Wie kommen Kockartz und Christochowitz darauf, sich trotz des überwältigenden Votums für die Liquidation mit einem solchen Schritt der POC Fonds zu bemächtigen? Derzeit fehlt ihnen jede Legitimation für diesen Schritt.

POC Fonds: Informationsveranstaltungen sind geplant

Bei „Kapitalmarkt-intern“ heißt es, dass in Kürze auch Informationsveranstaltungen in drei Städten das neue Konzept den Anlegern der POC Fonds präsentiert werden sollen. Sind das Gesellschafterversammlungen? Wohl kaum, denn die können nur am Sitz der Gesellschaft in Berlin stattfinden. Und hierzu müssten erst die Liquidationsbeschlüsse mit einer 75%igen Mehrheit der Anlegerstimmen aufgehoben werden. Sollte dieses gelingen, müssten Anleger überzeugt sein, 20 Millionen Euro in das Konzept als Darlehen zu investieren.

POC Fonds: Prognose mit vielen Unbekannten
Das Ganze basiert doch darauf, dass von den insgesamt 300 Millionen Euro, die die Anleger der POC Fonds eingezahlt haben, nach den Erkenntnissen aus dem Frühjahr 2016 noch Assets von 0 bis 10 Millionen Euro da waren. Wenn also jetzt weitere 20 Millionen Euro investiert werden, um die Bankkredite abzulösen, bleibt die Frage, ob trotz gestiegener Ölpreise eine Chance besteht, dass Anleger der POC Fonds ihr Geld zurückerhalten könnten? Welche Sicherheiten gibt es, dass angesichts der sich anbahnenden weltwirtschaftlichen Verwerfungen und der Ankündigung des amerikanischen Präsidenten, dass er die fossile Energieindustrie von sämtlichen Beschränkungen befreie, die Erdölpreise weiter steigen könnten? Hier werden also ganz Unbekannte mit im Spiel sein.

Aber wir wollen nicht vorgreifen. Warten wir also ab, was auf diesen angekündigten Informationsveranstaltungen an konkretem Zahlenmaterial vorgelegt wird. Und warten wir ab, inwieweit die neuen Geschäftsführer ihre Rechte im Dickicht der Vollstreckungen auch tatsächlich durchsetzen können. Warten wir ab, ob sie die Anleger überzeugen können.

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