Man kann nur mit dem Kopf schütteln, wenn man der konstituierenden Sitzung des Thüringer Landtags folgt, vor allem den einführenden Worten des Alterspräsidenten Jürgen Treutler. Nicht wie üblich eröffnet er die Sitzung des neu gewählten Landtags von Thüringen, sondern als Strohmann und Marionette von Björn Höcke hält er eine politische Rede. Nun kann man sagen, das haben die anderen Parteien nicht anders verdient, aber bei einer konstituierenden Sitzung eines Landtags gehört sich das nicht.

Jürgen Treutler kann einem richtig leid tun, denn man merkt, dass er sich unwohl in dieser Rolle fühlt, und man merkt, dass er wirklich keine Ahnung hat. Dieses Erlebnis hätte man ihm sicherlich ersparen sollen, denn das wird bei vielen Menschen, auch in seinem Wahlkreis in Sonneberg, in Erinnerung bleiben. Mitleid wird das Einzige sein, was man nach diesem Tag und diesem Auftritt Jürgen Treutler entgegenbringt, aber keinen Respekt und keine Anerkennung. Jürgen Treutler hat heute viel verloren, vielleicht auch die Achtung vor sich selbst.