Es ist mal wieder soweit: Deutschland wählt, und während sich Politiker gegenseitig überbieten, wer das Land am besten aus der Krise führen kann, steht die Wirtschaft nervös am Spielfeldrand und hofft, dass der nächste Schiedsrichter endlich mal faire Regeln aufstellt. Drittes Rezessionsjahr in Folge? Ach, wer zählt da schon mit! Die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt kann schließlich nicht untergehen – oder doch?
Deutschland – Spitzenreiter im Rückwärtsgang
Trotz weltwirtschaftlicher Turbulenzen kann Deutschland sich weiterhin rühmen, auf dem dritten Platz der globalen Wirtschaftsmächte zu stehen. Herzlichen Glückwunsch! Doch das ist in etwa so beruhigend, wie wenn der Pilot verkündet, dass das Flugzeug zwar abstürzt, man aber immer noch höher fliegt als die Konkurrenz.
Laut dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat Deutschland Japan erneut auf den vierten Platz verwiesen. Gut für das Prestige, schlecht für die Realität, denn während die USA und China weiter nach vorne sprinten, schaut Deutschland in den Rückspiegel und fragt sich, warum der Asphalt so rissig ist.
Ein Handelskrieg gefällig? Trump liefert gerne!
Als wäre das alles nicht genug, gibt es noch eine Trump’sche Überraschung: Der Mann, der bereits vor Jahren Zölle auf Stahl und Aluminium eingeführt hat, überlegt nun, auch deutsche Autos teurer zu machen. Ein harter Schlag für eine Automobilindustrie, die ohnehin schon schnauft wie ein Diesel mit kaputtem Partikelfilter.
Aber keine Sorge! Die Bundesregierung hat einen Plan: Sie rechnet sich einfach alles schön. Während die Industrie- und Handelskammer für 2025 einen weiteren Wirtschaftsrückgang von -0,5 % prognostiziert, hält die Regierung trotzig an ihren optimistischen 0,3 % Wachstum fest. Schließlich kann man der Bevölkerung nicht immer nur schlechte Nachrichten verkaufen.
Arbeitsmarkt? Die Stellen wandern schneller ab als die Fachkräfte
Noch vor ein paar Jahren hieß es, der Arbeitsmarkt sei stabil. Nun beginnt das Gerüst bedrohlich zu wackeln. Nur noch 12 % der Unternehmen planen Neueinstellungen, während 22 % Stellen abbauen wollen. Mit anderen Worten: Jeder fünfte Arbeitnehmer darf schon mal seinen Lebenslauf aktualisieren.
Insolvenzen – der neue deutsche Volkssport
Firmenpleiten boomen! Die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen könnte bald das Niveau von 2013 erreichen – und das war schon kein gutes Jahr. 25.400 Unternehmen sollen 2025 laut Prognosen aufgeben. Verbraucherinsolvenzen steigen ebenfalls, aber hey, vielleicht wird das bald olympisch, dann haben wir wenigstens wieder eine Disziplin, in der wir glänzen.
Wachstumsschlusslicht? Na klar, Deutschland geht als Letzter ins Ziel!
1.400 internationale Wirtschaftsexperten haben entschieden: Deutschland wird 2025 das Schlusslicht unter den Industriestaaten sein. Die Wirtschaft wächst in etwa so schnell wie ein Flughafen in Berlin gebaut wird – also gar nicht. Selbst für 2026 und 2027 sieht es düster aus. Vielleicht wird bis dahin ja zumindest das 9-Euro-Ticket reaktiviert, damit man sich die teuren Spritpreise sparen kann.
China und die USA – Freunde, Feinde, egal, Hauptsache kompliziert
China, einst unser verlässlicher Absatzmarkt, hat sich inzwischen darauf spezialisiert, deutsche Industrien zu kopieren und zu perfektionieren. Während deutsche Firmen noch über Umweltauflagen und Bürokratie nachdenken, produziert China einfach doppelt so viele E-Autos zum halben Preis. Und die USA? Nun ja, solange Trump an den Zollschrauben dreht, bleibt Deutschland in der Klemme.
Fazit: Wer braucht Wachstum, wenn man auch schönreden kann?
Die Wirtschaft hofft. Die Regierung hofft. Alle hoffen. Und während Deutschland auf Wachstumsimpulse wartet, schaufeln andere Länder bereits ihre eigene wirtschaftliche Überholspur. Vielleicht hilft ja eine Taskforce für Innovation, ein Sonderbeauftragter für Zuversicht oder einfach ein neuer Slogan:
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