Anleger richten ihren Investitionsfokus zurzeit verstärkt auf risikoarme Investments mit stabiler Rendite.Neben Gold stehen hier vorallem Wohnhimmobilien als Kapitalanlage hoch im Kurs.
Viele Immobilienkäufer sind der Ansicht, dass Wohneigentum krisensicher und wertstabil ist und obendrein attraktive Renditen verspricht. Besonders Studentenstädte eignen sich für Kapitalanleger, die an Wertsteigerungen interessiert sind.Aber Standorte wie Leipzig und Dresden in den Neuen Bundesländern sind hier besonders für Investitionen attraktiv. Die Immobilien-Wertentwicklung in typischen deutschen Studentenstädten mit einem Studentenanteil an der Gesamtbevölkerung von über 15 Prozent ist besser als in Städten ohne nennenswerten Studierendenanteil. In den letzten zehn Jahren lag der mittlere Wertzuwachs von neuen Eigentumswohnungen in solchen Städten rund 0,75 Prozentpunkte pro Jahr höher als der Wertzuwachs in Städten mit sehr wenigen oder gar keinen Studenten. Diese Aussage gilt sowohl für Ost- als auch für Westdeutschland.
Warum ?
Dieser Zusammenhang lässt sich durch zwei Sachverhalte begründen: Universitäten und Hochschulen sind konjunkturunabhängig, die Mitarbeiter haben in der Regel sichere Arbeitsplätze. Hinzu kommt, dass viele Studenten sich nach Abschluss ihrer Ausbildung einen Job in der gewohnten Umgebung suchen. Die Einkommen dieser Absolventen sind dann sehr häufig höher als bei Menschen ohne Hochschulabschluss.
Das Gegenteil
Demgegenüber sollten Anleger den Immobilienkauf in traditionellen Industriestädten genau prüfen. Die Wertentwicklung von Wohnimmobilien in Städten mit über 30 Prozent Beschäftigten im produzierenden Gewerbe ist nämlich um einen halben Prozentpunkt schlechter als in Orten mit sehr geringem Anteil industriell Beschäftigter. In der Industrie führen Produktivitätssteigerungen eher zu Lohnzurückhaltung als bei Dienstleistungen, weil arbeitssparender Fortschritt in der Industrie einfacher als bei Dienstleistungen umsetzbar ist. Im Zuge der gegenwärtigen Krise könnten dann Standorte wie Ludwigshafen, Schweinfurt, Ingolstadt oder Salzgitter besonders betroffen sein.
Bei der Investition in Immobilien sollten Anleger neben der Wertentwicklung der Immobilie aber auch die erzielbare Mietrendite berücksichtigen. Hier sind Studentenstädte gegenüber Industriestandorten nicht immer überlegen. Zum Beispiel überzeugen die industriell geprägten Städte Wolfsburg und Ludwigshafen mit vergleichsweise hohen Mietrenditen, während sich in den Universitätsstädten Freiburg und Bamberg nur eher niedrige Mietrenditen erzielen lassen. So werden in Studentenstädten nämlich die Preisentwicklungen durch die stabilen Einkommen der qualifizierten Arbeitskräfte bestimmt, bei den Mieten lässt die geringe Kaufkraft der Studenten indes weniger Luft nach oben. Kapitalanleger sollten sich daher stets von einem Baufinanzierungsexperten vor Ort beraten lassen und eine Einzelfallprüfung vornehmen, die auch den örtlichen Mietspiegel und Mikrofaktoren wie eine gute Lage und eine überzeugende Infrastruktur berücksichtigt.
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