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Die Meinung von Leipzigs OB Burkhardt Jung

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Verkehr in Leipzig: Jung ist der Ansicht, dass die Bedeutung des Autos in der Stadt begrenzt werden muss. Er sieht den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs als Alternative zum Verkehrskollaps. Eine gerechtere Verteilung des Verkehrsraums mit mehr Platz für den ÖPNV, Rad- und Fußverkehr sowie den Wirtschaftsverkehr ist seiner Meinung nach notwendig. Er erwähnt die neuen Radwege auf dem Innenstadtring als Symbol dafür. Eine vollständig autofreie Innenstadt kann er sich vorstellen, sieht dies jedoch nicht in den nächsten fünf Jahren als realistisch an.

Flüchtlinge: Jung gibt zu, dass die Stadt Leipzig an ihre Grenzen gelangt ist. Die Zahl der Flüchtlinge hat stark zugenommen, und die Kommune errichtet bereits die dritte Zeltstadt. Er betont, dass es nicht das Ziel sein kann, Menschen in Zelten unterzubringen. Er glaubt, dass die weltweiten Fluchtbewegungen aufgrund verschiedener Faktoren wie der Klimakrise, wirtschaftlicher Ungleichheit, Kriegen und religiösen Konflikten weiterhin bestehen bleiben werden. Er fordert eine bessere Aufstellung der EU an ihren Außengrenzen und mehr Hilfe für Menschen in ihren Heimatländern.

AfD und politische Frustration: Jung erklärt den aktuellen Höhenflug der AfD mit Enttäuschung über die Demokratie, etablierte Parteien, innerparteilichem Streit und einem gestörten Gerechtigkeitsempfinden. Er sieht eine hohe Frustration bei vielen Menschen, insbesondere in Ostdeutschland, aufgrund verschiedener politischer und wirtschaftlicher Herausforderungen. Er kritisiert jedoch die AfD für ihr destruktives Verhalten, das Unterlaufen demokratischer Strukturen und das Versprechen von Lösungen, die sie nicht einhalten können.

Wohnungsmarkt: Jung bezeichnet die Wohnungsmarktsituation in Leipzig als angespannt. Die Leerstandsquote ist gering, und es wird dringend mehr Wohnraum benötigt. Die steigenden Baupreise und Bauzinsen halten jedoch viele Investoren davon ab, zu bauen. Die Kommune versucht mit Maßnahmen wie einer Sozialquote beim Wohnungsbau und dem Einsatz der stadteigenen Wohnungsgesellschaft gegenzusteuern. Jung räumt ein, dass das Ziel, 10.000 neue Sozialwohnungen bis 2027 zu schaffen, noch weit entfernt ist.

Gender-Verbot: Jung unterstützt eine geschlechtergerechte Sprache, sieht jedoch Schwierigkeiten bei der Umsetzung bestimmter Schreibweisen wie Sternchen oder Doppelpunkt. Er warnt vor einer polarisierten Debatte und spalterischem Verhalten in der Gender-Diskussion.

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