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Die „Paten“-Causa Benko: Wenn Geschäft und Genehmigungen zum Familiendrama werden

Pexels (CC0), Pixabay
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Na, wer hätte gedacht, dass der Tiroler Multimilliardär und Signa-Boss Rene Benko in einem Mafia-Thriller mitspielt? Die italienische Staatsanwaltschaft in Trient scheint jedenfalls sicher: Benko ist kein normaler Unternehmer, sondern der Don eines „mafiaartigen kriminellen Netzwerks“. Fehlt nur noch, dass er beim nächsten Interview eine Katze streichelt und mit ruhiger Stimme sagt: „Ich mache Ihnen ein Angebot, das Sie nicht ablehnen können.“

Haftbefehl? Ja, aber nur für die Schublade

Die Italiener haben sich wirklich Mühe gegeben: Ein Haftbefehl gegen Benko wurde ausgestellt, aber hey, wir sind in Österreich, dem Land der Bergidylle und Rechtsstaatlichkeit. Hier wird ein Staatsbürger selbstverständlich nicht ausgeliefert. Warum auch? Schließlich hat Benko ja seine Tiroler Heimatwirtschaft angekurbelt – wahrscheinlich auch die Nachfrage nach teuren Anwälten.

Freundschaft und Geschäft, italienisch serviert

Doch Benko soll das alles nicht allein durchgezogen haben. Mit von der Partie: Heinz Peter Hager, ein Steuerberater aus Bozen, der gleichzeitig Chef einer Stiftung ist, die nach Benkos Tochter benannt ist. Süß, oder? So ein Familiensinn! Und dann gibt es noch Paolo Signoretti, der offenbar ein Händchen für Deals hat. Gemeinsam mit ein paar anderen Leuten, darunter ein ehemaliger Bozner Vizebürgermeister (jetzt Tourismuslandesrat – klingt irgendwie nach Beförderung), sollen sie ein kleines, unschuldiges Netzwerk aufgebaut haben. Wahrscheinlich treffen sie sich zum Plausch beim Espresso und tauschen dabei „Gefälligkeiten“ gegen Genehmigungen.

Flughafen-Ausbau? Kein Problem, wir biegen das hin!

Besonders kreativ wird’s am Bozner Flughafen. Laut den Ermittlern haben die Jungs dort den Grundwasserspiegel einfach „verschwinden“ lassen. Praktisch, oder? So kann man schnell mal eine Landebahn ausbauen und ein paar Genehmigungen erschleichen. Das wäre ja alles fast charmant, wenn es nicht nach Korruption riechen würde wie ein alter Fisch am italienischen Hafen.

Von Bozen bis Rom: Alle machen mit

Insgesamt ermitteln die italienischen Behörden gegen 77 (!) Personen. Das klingt schon fast wie ein Casting-Aufruf für den nächsten Mafia-Blockbuster. Dabei sind angeblich auch Politiker diverser Couleur, die anscheinend vergessen haben, dass Wahlen nicht nur durch Geldgeschenke gewonnen werden sollten.

Eine Stadtplanerin mit besonderen Talenten

Dann wäre da noch Daniela Eisenstecken, die Stadtplanungschefin aus Bozen. Sie soll nicht nur Genehmigungen großzügig verteilt haben, sondern auch ein Dossier mit pikanten Details über Verwaltungsangestellte erstellt haben. Na, wenn das nicht nach einer Karriere als Geheimagentin klingt! Vielleicht sollte sie überlegen, zur CIA zu wechseln – die könnten solche „Talente“ sicher gut gebrauchen.

Politischer Eklat: „Wir haben keine Hirsche geschossen!“

Auch die österreichische Politik mischt mit. Vizekanzler Werner Kogler von den Grünen meinte süffisant, man sei „mitten in der Mafia-Szenerie“. Er fügte hinzu, dass „wir jedenfalls keine Hirsche mit Herrn Benko geschossen“ hätten. Schön zu wissen! Stattdessen schlägt er einen Untersuchungsausschuss vor – der ultimative Zeitvertreib der österreichischen Politik, wenn der Winter lang und die Skisaison noch nicht eröffnet ist.

Anwalt mit Durchhaltevermögen

Benko selbst bleibt übrigens gelassen. Sein Anwalt versichert, dass „90 Prozent der Vorwürfe nichts mit Signa zu tun haben“. Ob die restlichen 10 Prozent relevant sind, ist offenbar nebensächlich. Außerdem sei man zuversichtlich, dass sich alles in Luft auflöst – so wie der Grundwasserspiegel am Bozner Flughafen.

Fazit: Ein Rechtsstaat mit Augenzwinkern

Während die Ermittlungen in Italien, Österreich, Deutschland und Liechtenstein laufen, bleibt Benko in Österreich auf freiem Fuß. Die Unschuldsvermutung gilt, und wenn wir ehrlich sind: Das ist auch besser so. Schließlich brauchen wir alle eine gute Geschichte für den nächsten Stammtisch.

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