Man sieht sie häufig im Internet die Pflegeimmobilie als Kapitalanlage. Eine Kapitalanlage für die oft ein Vertrieb dann Kauf-Kunden sucht. Völlig in Ordnung, denn Vertrieb will ja Geld verdienen und soll es ja auch, wenn er seriös über vorhandene Risiken einer Kapitalanlage aufklärt.
Eine Pflegeimmobilie ist eben nicht nur eine Entscheidung für jetzt und heute, sondern die Entscheidung eine Immobilie zu kaufen, begleitet einen Käufer über Jahre und Jahrzehnte, und es sei mir gestattet dann auch anzumerken, dass eine Immobilie auch ein Leben hat. Ein Leben, das Ihr Leben dann durchaus beeinflussen kann, zum Beispiel dann, wenn sich herausstellt, dass die Immobilie, die Sie erworben haben, mit Problemen behaftet ist.
Selbst wenn der Vertrieb Ihnen helfen will, das eine oder andere Problem mit der Immobilie zu lösen. Finanziell ausbaden, müssen Sie das Problem, denn der Vertrieb hat nach Abschluss des Kaufvertrages und erfolgter Finanzierung durch eine Bank seine Provision verdient. Jede moralische Unterstützung bei Ärger mit einer solchen Pflegeimmobilie hilft Ihnen nicht weiter.
Pflegeimmobilien sind Spezialimmobilien, die eben für einen bestimmten Zweck gebaut wurden, um Menschen, die der Pflege bedürfen, die richtigen Rahmenbedingungen in einer Immobilie zu bieten. Grundsätzlich in Ordnung, aber solche Pflegeimmobilien sind dann oft eben auch nur für den Zweck der Pflege zu vermieten. Vermietet sein muss sie aber, damit sich die Immobilie für Sie dann auch finanziell rechnet. Das Risiko eines Mietausfalls über die gesamte Laufzeit wird von Ihnen getragen. Dessen sollten Sie sich dann bitte immer bewusst sein.
Um eine Pflegeimmobilie verkaufen zu können, benötigen Sie aber auch einen Betreiber, den der sich um die Mieter der Pflegeappartements kümmert. Oft wird hier mit tollen Namen geworben – DRK, Caritas, Volkssolidarität usw.
Da denkt jeder, toll, was soll da schon passieren. Aber halt, hier müssen Sie bitte ganz genau aufpassen, wer der Betreiber Ihrer Immobilie ist, denn oft ist es hier eine kleine GmbH mit einem großen Namen, er sich dann aber als „kleine Luftnummer herausstellt“, denn der Mieter ist möglicherweise eben nur eine kleine regionale GmbH der genannten Institutionen.
Fällt der Betreiber aus, was dann? Natürlich wird der Vertrieb Ihnen sagen, „da passiert schon nichts“, klar, denn er trägt ja keinerlei Risiko mehr und will ja verkaufen. Dann einen neuen Betreiber zu finden, der sich dann um Ihr Objekt kümmert, damit auch bei Ihnen die Mieteinnahmen weiter fließen, kann durchaus auch eine Herausforderung sein. Kosten und Risiko tragen Sie, ganz klar, kein anderer.
Zum Schluss lassen Sie mich bitte noch sagen, dass mancher Bauträger und mancher Vertrieb solche Pflegeimmobilien zu Preisen verkaufen, die man dann schon als „vergoldet“ bezeichnen kann. Preise, die man für eine normale Wohnimmobilie dann möglicherweise gar nicht erzielen würde. Bezahlen tun Sie das. Auch bei einer Pflegeimmobilie gibt es natürlich 3 wichtige Entscheidungskriterien, für eine Immobilie zählt Lage, Lage, Lage.
Lassen Sie bitte die Finger weg von irgendwelchen Standorten, die man Ihnen zwar schmackhaft machen will, denn die Provision lockt ja, aber deren Lage man dann mit einem „na ja“ beschreiben würde.
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