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Die Riesterrente

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Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die staatlich geförderte Altersvorsorge

Die staatlich geförderte Riester-Rente soll die Lücke schließen, die durch ein absinkendes Niveau der staatlichen Rente entsteht. Aber wie funktioniert die Riester-Rente überhaupt? Wo liegen Vorteile und Nachteile? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Immer wieder ist zu lesen, dass die gesetzliche Rente im Alter alleine nicht mehr ausreicht, um den Lebensstandard zu halten. In diesem Zusammenhang verweisen Experten gerne auf die Riester-Rente als gute Möglichkeit für viele Arbeitnehmer, das Einkommen im Ruhestand aufzubessern.

Arbeitnehmer können seit der 2001 beschlossenen Absenkung des Rentenniveaus die Kürzung der Rente durch private Altersvorsorge ausgleichen – die staatlich geförderte Riester-Rente, benannt nach dem seinerzeitigen Arbeitsminister Walter Riester. In der Ansparphase werden Sparer gefördert. Dafür ist die zusätzliche Rente im Ruhestand zu 100 Prozent steuerpflichtig, muss also voll mit dem dann geltenden individuellen Steuersatz versteuert werden.

Welche Varianten gibt es bei der Riester-Rente?

Viele Verbraucher denken beim Stichwort „Riester-Rente“ an eine Versicherung. Dies liegt zum einen daran, dass bei Versicherungsprodukten – im Gegensatz zu Bank- oder Fondssparplänen – das Wort „Rente“ schon enthalten ist und zum anderen daran, dass die Versicherungsvariante bei Anbietern wegen der Provisionen sehr beliebt ist und deswegen vorrangig angepriesen wird.

Für wen ist die Riester-Rente grundsätzlich geeignet?

Es gibt einige Voraussetzungen, die Sie erfüllen sollten, wenn Sie sich für eine Riester-Rente interessieren:

  • Sie wollen eine zusätzliche monatliche Rente, die lebenslang gezahlt wird.
  • Sie wollen in der Sparphase die staatliche Förderung nutzen.
  • Sie sind förderberechtigt.

Wer ist förderberechtigt?

Wer förderberechtigt ist, steht im § 79 des Einkommensteuergesetzes (EStG). Bestimmte Personengruppen können die Riester-Förderung allerdings auch nutzen, obwohl sie eigentlich nicht unmittelbar zum berechtigten Personenkreis gehören.

Wo liegen wesentliche Vorteile der Riester-Rente?

Die Zulagen fließen direkt in den Riester-Vertrag. Zulagen gibt es für den Vertragsinhaber selbst, aber auch für kindergeldberechtigte Kinder. Darüber hinaus können die Einzahlungen in den Riester-Vertrag als Sonderausgaben bei der Einkommensteuererklärung angegeben werden, so dass es hier über die Zulagen hinaus noch zu einer Steuererstattung kommen kann – dies hängt aber vom Einzelfall ab.

Wo liegen wesentliche Nachteile der Riester-Rente?

Die Riester-Rente ist in der Rentenphase zu 100 Prozent steuerpflichtig. Sie muss also voll mit dem individuellen Steuersatz versteuert werden. Wer zum Beispiel eine monatliche Riester-Rente in Höhe von 200 Euro bekommt, bei dem erhöht sich das steuerpflichtige Jahreseinkommen um 2.400 Euro.

Wie genau funktioniert die Förderung bei der Riester-Rente?

Die Förderung besteht aus zwei Bausteinen: der Zulage und dem

Sonderausgabenabzug bei der Einkommenssteuererklärung. Die Zulage gibt es unabhängig vom Einkommen. Für den eigenen Riester-Vertrag bekommt der Vertragsinhaber eine jährliche Grundzulage von 154 Euro.

Wann bekomme ich die volle Förderung bei der Riester-Rente?

Die volle Förderung bekommen Sie, wenn Sie vier Prozent des rentenversicherungspflichtigen Bruttovorjahreseinkommens in einen Riestervertrag einzahlen.

Gibt es Ausnahmen bei der Berechnung des Eigenanteils?

Theoretisch kann es passieren, dass die Summe der Zulagen größer ist als der Mindesteigenbeitrag – zum Beispiel bei Geringverdienern mit mehreren Kindern. In diesem Fall beträgt der Anteil, der selbst zu tragen ist, 60 Euro im Jahr. Auch nach oben gibt es eine Begrenzung.

Was muss ich tun, um die staatliche Förderung zu bekommen?

Die Zulage bekommt man nicht automatisch, sondern sie muss jedes Jahr beantragt werden. Wenn dies nicht rechtzeitig geschieht, verfällt der Anspruch auf Zahlung der Zulage – und zwar nach zwei Jahren. Dies ist in im § 89 des Einkommensteuergesetzes (EStG) geregelt.

Soll ich jetzt einen Riester-Vertrag abschließen?

Hier gilt die typische Juristenantwort: Kommt drauf an. Worauf es ankommt? Auf Ihre individuelle Situation. Die Riester-Rente ist ein langfristiger Vertrag, der Sie bis an Ihr Lebensende begleiten wird. Um so wichtiger ist es, sich im Vorfeld eines Vertragsabschlusses ausreichend zu informieren.

Für wen lohnt sich die Riester-Rente ganz besonders?

Vereinfacht gesagt lohnt sich die Riester-Rente vor allem für Familien mit Kindern, für Geringverdiener und für gut verdienende Singles.

Quelle.VBZ Hessen

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