Die Sparkasse Mittelfranken-Süd aus Roth hat aufsehenerregende Post an einen ihrer Kunden versandt, nachdem dieser eine Überweisung an die Alternative für Deutschland (AfD) getätigt hatte. Diese Episode gelangte durch einen Bericht der „Jungen Freiheit“, einer Wochenzeitung mit rechts-konservativer Ausrichtung, an die Öffentlichkeit, die ihrerseits eine Pressemitteilung an den Bayerischen Rundfunk sandte.
In dem Schreiben der Sparkasse an den besagten Kunden hieß es, der Empfänger der Überweisung sei von rechtsextremistischer Natur, und solche Transaktionen seien für die Sparkasse Mittelfranken-Süd nicht akzeptabel. Es wurde dem Kunden nahegelegt, derartige Zahlungen zukünftig zu unterlassen.
Als der Bayerische Rundfunk bei der Sparkasse nachhakte, bestätigte diese, dass eine solche Mitteilung erfolgt sei, allerdings sei dies auf ein „menschliches Versehen“ zurückzuführen. Frank Wenning, der Pressesprecher der Sparkasse, erklärte, man habe sich für das Missgeschick bereits bei dem Kunden entschuldigt.
Die Sparkasse machte deutlich, dass sie grundsätzlich allen gesellschaftlichen Gruppen und Einzelpersonen, unabhängig von deren politischer Ausrichtung, ihre Dienste zur Verfügung stellt. Eine Ausnahme bildet lediglich der Fall, wenn die Verfassungswidrigkeit einer Organisation gerichtlich festgestellt wurde. Demnach seien Überweisungen an die AfD grundsätzlich gestattet, so Wenning.
Auf weiterführende Fragen des Bayerischen Rundfunks bezüglich des genauen Inhalts des Briefes, der Verantwortlichkeit für dessen Versand und der Beweggründe hierfür, gab die Sparkasse keine Antwort. Die „Junge Freiheit“ berichtete, dass der betroffene Kunde zuvor einen Betrag von mehreren hundert Euro an die Bundesgeschäftsstelle der AfD gespendet hatte. Die Zeitung selbst wird oft als Sprachrohr der sogenannten Neuen Rechten angesehen.
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