Es ist entschieden: Die SPD hat der Koalition mit der CDU zugestimmt. Für Friedrich Merz ist das ein Etappensieg, ein Befreiungsschlag – aber vor allem ist es ein notwendiger Schritt hin zu einer endlich wieder handlungsfähigen Regierung. Denn genau das braucht Deutschland jetzt mehr denn je: Klarheit, Stabilität, Führung.
In Zeiten multipler Krisen – außenpolitisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich – können wir uns kein politisches Vakuum leisten. Und auch wenn diese Große Koalition vielleicht nicht das Wunschmodell aller ist, so ist sie doch ein Hoffnungsschimmer in der politischen Tristesse der letzten Monate.
Was Deutschland jetzt nicht braucht, sind ideologische Grabenkämpfe und parteitaktische Spielchen. Nicht das ständige Nörgeln und Blockieren, wie es von den Grünen kommt, die in jeder Lösung ein neues Problem wittern. Und schon gar nicht die linke Realitätsflucht, in der manche noch immer lieber auf Anweisungen aus Moskau hoffen, statt Verantwortung im Hier und Jetzt zu übernehmen.
Was Deutschland jetzt braucht, ist Zuversicht. Vertrauen. Und eine Aufbruchstimmung.
Und genau hier kommt die SPD ins Spiel – nicht nur als Koalitionspartner, sondern als Partei mit historischer Verantwortung. Man darf nie vergessen: Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands ist eine der ältesten demokratischen Parteien Europas. Sie war Kämpferin gegen das Kaiserreich, Verteidigerin der Weimarer Republik, Opfer des Nationalsozialismus – und Mitgestalterin der Bonner wie der Berliner Republik.
Es war die SPD, die unter Willy Brandt die Ostpolitik prägte, die unter Helmut Schmidt für wirtschaftliche Stabilität sorgte und mit Gerhard Schröder Reformen auf den Weg brachte, die heute noch Wirkung zeigen – so umstritten sie damals auch waren. Sie war, trotz aller Fehler, immer auch eine Partei des Fortschritts und der sozialen Verantwortung.
Dass sich diese SPD nun wieder in eine Regierungsverantwortung begibt – trotz innerer Zerreißproben – zeigt Charakter und den Willen, das Land in schwieriger Zeit nicht im Stich zu lassen. Dass Christian Lindner und seine FDP bei diesem Kapitel nicht mitspielen, mag für manchen nur ein schwacher Trost sein. Doch vielleicht ist es genau das, was Hoffnung macht: eine Koalition, die nicht auf PR und Polarisierung setzt, sondern auf Substanz, Vernunft und Erfahrung.
Deutschland steht am Scheideweg. Es kann sich in Misstrauen und Daueropposition verlieren – oder in dieser neuen Regierung eine Chance sehen. Eine Regierung, die wieder anpackt. Die nicht perfekt sein wird. Aber bereit ist, Verantwortung zu tragen.
Und genau das zählt jetzt.
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