Nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban in Afghanistan haben die Extremisten das Kriegsende verkündet und ihre erste Pressekonferenz veranstaltet. Die Extremisten gaben sich bei vielen Themen milde – so hieß es etwa, das „islamische Emirat“ hege keinen Groll gegen irgendjemanden. „Wir wollen keine Feinde im In- oder Ausland“, sagte Sprecher Sabihullah Mudschahid in Kabul. Auch Frauenrechte waren Thema.
Dem Taliban-Sprecher zufolge wolle man sich zu den Rechten von Frauen „im Rahmen der Scharia“, dem islamischen Recht, bekennen. Da die afghanischen Frauen Musliminnen seien, würden sie auch glücklich sein, innerhalb des Regelwerks der Scharia zu leben, wie es der Taliban-Sprecher formulierte.
Viele Afghanen befürchten eine Rückkehr der Schreckens-herrschaft der Islamisten der 1990er Jahre, während der etwa Frauen vom öffentlichen Leben völlig ausgeschlossen waren und die Vorstellungen der Islamisten mit barbarischen Strafen gegen Andersdenkende durchgesetzt wurden. Viele, die für die Regierung, Streitkräfte oder Ausländer tätig waren, haben auch Angst vor möglichen Racheaktionen der Islamisten.
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