Die verzweifelten Versuche Tausender Menschen, über den Flughafen von Kabul ins Ausland zu fliehen, sind am Montagnachmittag weitergegangen. Das Rollfeld wurde von Ausreisewilligen überrannt, obwohl die Aussicht auf eine Flucht vor den Taliban aussichtslos schien. Wegen der chaotischen Lage stoppten die USA, die den Flughafen sichern, zeitweise die Evakuierungsflüge.
Am Montag wurden zunächst noch eiligst Angehörige von Botschaften und ausländische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger vom Hamid-Karzai-Flughafen in Kabul ausgeflogen. Staaten aus Europa, die USA und auch Russland brachten Mitarbeiter in Sicherheit. Tausende Zivilisten versuchten ebenfalls verzweifelt, einen Platz in einer der Maschinen zu erhalten.
Manche standen auf Listen westlicher Länder und sollten geordnet evakuiert werden. Andere hatten Linienflüge gebucht und wollten so das Land verlassen. Zahlreiche fuhren ohne Ticket zum Flughafen, oder weil sie die unwahren Gerüchte gehört hatten, Kanada würde 20.000 Afghanen ausfliegen. Die Folge waren chaotische Szenen und Tumulte auf dem Flughafen. Mehrere Menschen wurden getötet. Zuletzt töteten US-Soldaten auf dem Flughafen zwei bewaffnete Männer. Sie hätten ihre Waffen „auf bedrohliche Weise geschwungen“, hieß es.
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