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Die Welt wird nicht mehr die sein, die sie vor Corona war

geralt (CC0), Pixabay
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Im Grunde ist ja alles da, das wissen wir doch.Wir produzieren doch lange schon den puren, dekadenten Überfluss.

Nur einer willkürlichen Zugangsbeschränkung, für die wir uns eine launige Leistungs- und Berechtigungslogik ausgedacht haben, ist es zu verdanken, dass in dieser Welt so viele Mangel leiden.

Dem Aufrechterhalten dieser Logik und Struktur ordneten wir bisher Vieles unter, das kann man ohne Übertreibung sagen.
Eben daher rühren auch viele Zweifel an der Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns, die so viele Menschen im Lauf der Zeit befallen: Sie fühlen ihre Gefangenschaft in einer paradoxen Lohnabhängigkeit, die die Welt nicht wirklich weiterbringt.

Nun zeigt sich also, dass derartige Zweifel berechtigt waren, dass viele Jobs tatsächlich nicht so unabdingbar wichtig sind wie man gemeinhin kommuniziert.

Es zeigt sich außerdem, dass durchaus genügend Geld da ist, um die Menschen zu versorgen, und dass man im Sinne eines Gemeinwohls auch durchaus darüber verfügen kann – einfach, weil es nötig ist.

Es scheint, Geld ist dann vielleicht doch eher nur eine Fiktion; bloß Zahlen auf Papier und auf Screens; vielleicht auch nur ein missbräuchlich verwendetes Werkzeug – auf jeden Fall zeigt sich der eigentliche Sinn und das Leben selbst vergleichsweise greifbar.

„Mach es dir zu Hause gemütlich, die Welt braucht deine Arbeitskraft nicht so unbedingt; aber sei versichert, dass du trotzdem mit dem Nötigsten versorgt wirst“ – das ist die Botschaft, die nun raus ist.

So wird, wer hätte das gedacht, die Grundidee eines bedingungslosen Grundeinkommens nun vielleicht doch noch Realität.

Was so ein kleines Virus alles schaffen kann!

Gestern noch hätte man denselben Menschen geraten, sich nur ja nicht auf der Couch, sondern gefälligst beim Arbeitsamt und in diversen Sinnloskursen einzufinden; der kruden, gelddominierten Leistungslogik halber.Faule Minderleister hätte man sie geschimpft, ganz sicher.

Mit dem aktuellen Aussetzen der wachstumsgeleiteten Peitschenhiebe, die uns alle im Hamsterrad rotieren lassen, gerät all das in eine Sinnkrise und in einen Erklärungsnotstand.

Die altbekannten Welterklärer haben nun wohl einiges zu tun.
Alle anderen könnten sich zur Abwechslung mal entspannt zurücklehnen und aus der Beobachtung lernen, dass es vielleicht auch anders geht.

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