Gemeint ist natürlich die politische Ehe zwischen der Sachsen CDU und den Grünen.Die Ehe zwischen Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und den Grünen, seinem koalitionären Lebenspartner, scheint mehr als zerrüttet zu sein. Das Zusammenleben dieser politischen Wohngemeinschaft wirkt mittlerweile wie eine unaufhörliche Serie subtiler (und nicht so subtiler) Sticheleien, wobei Kretschmer sich scheinbar genüsslich an den Grünen abarbeitet.
In einem Interview mit der LVZ scheint Kretschmer nicht nur seinen Unmut über die Grundsatzpolitik der Grünen im Allgemeinen auszudrücken, sondern er visiert spezifisch die grüne Justizministerin Katja Meier an. „Ein Justizministerium sollte sich hauptsächlich um Justiz kümmern“, so seine unterschwellige Kritik.Die Grünen empfinden dies als Affront. Meier ist nicht nur bei der Basis beliebt, sondern auch fester Bestandteil des Spitzenkandidaten-Trios für die bevorstehende Landtagswahl. Der Vorstoß, dass die Nicht-Juristin Meier ein Justizministerium leitet, das auch für Demokratie, Europa und Gleichstellung zuständig ist, kam immerhin von den Grünen selbst. Und für diese Neuerung applaudierten sie sich kräftig selbst auf die Schultern.
„Redebedarf sollte man am Kabinettstisch klären“, empfiehlt Meier sarkastisch, und reagiert damit auf die unverhohlene Kritik des Ministerpräsidenten. Die Ministerin besteht darauf, dass Sachsen bei der Digitalisierung der Justiz führend ist und zählt ihre (vermeintlichen) Erfolge auf. CDU-Kollegen blockieren jedoch, wie es scheint, ihre Bemühungen.Die Grünen-Parteispitze sieht sich derweil genötigt, Kretschmers Pauschalkritik Paroli zu bieten. Der Ministerpräsident hatte in seinem Interview betont, dass er die Haltung und den Politikstil der Grünen nicht teilt. Marie Müser, Parteichefin der sächsischen Grünen, verteidigt die Einbeziehung verschiedener gesellschaftlicher Gruppen in Entscheidungsprozesse und betont die Bedeutung der Grünen in der Regierung für den Fortschritt der Energiewende in Sachsen.
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