Eine 46-jährige Altenpflegerin steht im Verdacht, gemeinsam mit ihrem 25-jährigen Sohn, ihrer 22-jährigen Tochter und ihrem 50-jährigen Ex-Mann das Vertrauen eines 79-jährigen Demenzpatienten missbraucht zu haben, um ihn um etwa 200.000 Euro zu betrügen. Die Staatsanwaltschaft hat nun Anklage beim Landgericht Berlin gegen die vier Beschuldigten erhoben. Ihnen werden in verschiedenen Kombinationen insgesamt 171 Fälle von schwerem Computerbetrug vorgeworfen.
Die Altenpflegerin, die bis zum Tod der Ehefrau des Opfers im Dezember für deren Pflege verantwortlich war, entwickelte ein enges und vertrauensvolles Verhältnis zu dem verwitweten Mann. Dies nutzte sie angeblich, um Bargeldabhebungen vorzunehmen und Kredit- sowie Bankkarteninformationen und Kontodaten an ihre Familienmitglieder weiterzugeben. Dadurch konnten sie entweder alleine oder gemeinsam Geld von den Konten des Mannes abheben.
Von einem Konto sollen 71 Transaktionen mit einem Gesamtbetrag von 55.798,38 Euro und von einem anderen Konto 44 Transaktionen mit 101.257,75 Euro durchgeführt worden sein. Der Sohn wird beschuldigt, einmalig 25.000 Euro von einem anderen Konto abgebucht zu haben. In 55 weiteren Fällen sollen die vier Beschuldigten Urlaubsreisen finanziert und Abbuchungen vorgenommen haben, wodurch sie weitere 18.694,34 Euro erbeuteten. Der Gesamtschaden durch die 171 Fälle von schwerem Computerbetrug beläuft sich auf 200.750,47 Euro.
Die 46-jährige Hauptverdächtige wurde am 25. Mai 2023 aufgrund dieser Vorwürfe und eines bestehenden Haftbefehls festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft.
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