Mann übernachtet im Krankenhaus und stiehlt dort
Bereits im April hat die Polizei in Erlenbach (Kreis Miltenberg) einen Mann gefasst, der im Krankenhaus übernachtet hatte und sich hatte verpflegen lassen. Er kam mit einer vorgetäuschten Wunde am Kopf. Zudem soll er in Erlenbach ein Handy gestohlen haben. Mit dieser Masche war der Wohnsitzlose wohl im ganzen Bundesgebiet unterwegs.
Bereits im April soll sich ein 28-Jähriger ohne festen Wohnsitz unter Vortäuschung falscher Tatsachen in einem Krankenhaus eingenistet haben. Während seines Aufenthalts soll er auch das Handy eines anderen Patienten entwendet haben. Offenbar kommt der Tatverdächtige für eine Vielzahl von gleichgelagerten Fällen im gesamten Bundesgebiet in Betracht.
Am 11. April 2019 ließ sich der 28-Jährige stationär in einer Klinik in Erlenbach aufnehmen. Er gaukelte vor, sich bei einem Arbeitsunfall eine Kopfverletzung zugezogen zu haben. Darüber hinaus behauptete er, als Mitarbeiter der Deutschen Bahn Versicherungsnehmer bei der Unfallversicherung Bund und Bahn zu sein und eine Kostenübernahme daher gesichert sei. Die Obernburger Polizei nahm den Tatverdächtigen am 12. April 2019 im Außenbereich der Klinik vorläufig fest, als er sich gerade wieder entfernen wollte. Kurz zuvor soll er im Krankenhaus noch ein Handy entwendet haben.
Der 28-jährige, der offenbar keinen festen Wohnsitz hat, wurde noch am Tag der Festnahme auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser ordnete gegen den Mann die Untersuchungshaft wegen des dringenden Verdachts des Betruges und des Diebstahls an. Die noch andauernden Ermittlungen in dem Fall werden von der Kriminalpolizei Aschaffenburg in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft geführt.
Inzwischen liegen den Kripobeamten Erkenntnisse vor, dass der Tatverdächtige sich offenbar im gesamten Bundesgebiet immer wieder auf dieselbe Art und Weise Übernachtungsmöglichkeiten in Krankenhäusern gesichert haben soll. In mehr als 400 Fällen soll der Beschuldigte in den vergangenen drei Jahren allein in Nordrhein-Westfalen in unterschiedlichen Krankenhäusern aufgenommen worden sein, wobei er Leistungen im Gesamtwert von mehreren hunderttausend Euro erschlichen haben soll. In den meisten Fällen hatte der 28-Jährige die Kliniken nur einen Tag später nach dem Frühstücken wieder verlassen. Er soll bei seinen Aufenthalten auch immer wieder Gegenstände entwendet haben. Die Ermittlungen im Hinblick auf weitere Tatorte, auch in anderen Bundesländern, dauern noch an. Die Staatsanwaltschaft Aschaffenburg hat bereits zahlreiche Verfahren gegen den Tatverdächtigen aus dem ganzen Bundesgebiet übernommen.
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