Für die Nachfolge an der Parteispitze der Linken sind bereits erste potenzielle Kandidaten ins Gespräch gebracht worden. Die freiberufliche Publizistin und Journalistin Ines Schwerdtner, die dem Kreisverband Anhalt-Bitterfeld angehört, hat offiziell ihre Kandidatur bekannt gegeben. Schwerdtner ist vor allem durch ihr Engagement in der Initiative „Deutsche Wohnen und Co enteignen“ bekannt geworden, die sich für die Vergesellschaftung großer Wohnungskonzerne einsetzt. Ihre Kandidatur signalisiert eine Hinwendung zu sozialen Bewegungen und Themen der Mietenpolitik, die in der Linken traditionell eine zentrale Rolle spielen.
Neben Schwerdtner hat auch der ehemalige Bundestagsabgeordnete Jan van Aken seine Bereitschaft zur Kandidatur erklärt. Der 63-Jährige bringt eine beeindruckende Karriere im internationalen Kontext mit, die ihn unter anderem als Gentechnik-Experten für Greenpeace und als Biowaffeninspekteur bei den Vereinten Nationen tätig werden ließ. Derzeit arbeitet van Aken als Referent für internationale Krisen und Konflikte bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung, einer der Partei nahestehenden Institution. Seine Kandidatur könnte der Linken insbesondere in außenpolitischen Fragen neues Profil verleihen.
Der angekündigte Rückzug der bisherigen Bundesvorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan nach einer Serie von Wahlniederlagen hat die Notwendigkeit einer personellen Erneuerung an der Parteispitze deutlich gemacht. Der Parteitag im Oktober wird damit zu einem entscheidenden Wendepunkt für die Linke, an dem die zukünftige Ausrichtung und Führung der Partei bestimmt werden.
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