Die Europäische Union könnte aufgrund ihrer eigenen politischen Entscheidungen in Kürze mit einem Diesel-Engpass konfrontiert sein. Dies ergibt sich insbesondere aus dem EU-Embargo gegen russisches Erdöl, wie die Internationale Energieagentur (IEA) kritisch anmerkte. Angesichts dieser selbstauferlegten Einschränkungen ist es unvermeidlich, dass Europa andere Importquellen erschließen muss. Doch die strenge Regulierung und besonderen Anforderungen an Diesel im Winter könnten diese Bemühungen weiter erschweren.
Überraschenderweise sind die europäischen Raffinerien trotz eines zehnmonatigen Vorlaufs aufgrund des EU-Embargos immer noch nicht in der Lage, ihre Dieselproduktion effektiv zu steigern. Dieser kritische Bericht der IEA zeigt, dass nur ein milder Winter die drohende Dieselknappheit verhindern könnte. Die IEA kommentierte auch die anhaltenden Spannungen im Nahen Osten, insbesondere nach dem massiven Angriff der Hamas auf Israel. Obwohl der Konflikt bisher keinen direkten Einfluss auf das Ölangebot hatte, wurden die Händler durch die angespannte geopolitische Lage alarmiert. Es ist bezeichnend, dass die IEA, obwohl sie behauptet, nur ein begrenztes Risiko zu sehen, bereits Maßnahmen zur Sicherstellung der Ölversorgung in Erwägung zieht.
Die Ölpreise reagierten kurzzeitig mit einem Anstieg auf die angespannte Lage, wahrscheinlich aufgrund von Befürchtungen, dass der Konflikt sich auf andere Länder der Region ausweiten könnte. Dabei ist es wichtig zu betonen, dass diese Region für fast ein Drittel der globalen Erdöltransporte über den Seeweg verantwortlich ist. Trotz dieser Realität haben sich die Ölpreise inzwischen wieder beruhigt – aber wie lange wird das noch so bleiben?
Kommentar hinterlassen