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Digitaler Zwilling

240173 (CC0), Pixabay
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Der Videokonferenzspezialist Zoom plant, seinen Nutzerinnen und Nutzern künftig die Möglichkeit zu, über realistisch aussehende digitale Avatare mit ihren Kollegen zu kommunizieren. Diese virtuellen Abbilder sollen vorerst in der neuen Funktion Zoom Clips zum Einsatz kommen, die es erlaubt, kurze Videonotizen aufzunehmen.

Digitale Avatare ersetzen persönliche Videoaufnahmen

Mit den neuen Avataren entfällt die Notwendigkeit, solche Videos selbst vor der Kamera aufzunehmen. Stattdessen können Nutzer einfach einen Text eingeben, und die Software erzeugt eine animierte digitale Kopie der Person, die den Text mit passenden Mundbewegungen und einer simulierten Stimme wiedergibt. Damit wird der Erstellungsprozess von Videoaufnahmen erheblich vereinfacht. Die Einführung dieser Funktion ist für das kommende Jahr geplant.

So funktioniert die Avatar-Erstellung

Die Grundlage für die Erstellung eines Avatars bildet ein Video, das die Nutzer zunächst aufnehmen müssen. Auf Basis dieses Videos generiert die Software eine digitale Kopie der Person. Zoom betont, dass umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen implementiert werden, um den Missbrauch der Technologie zu verhindern. Eine der größten Sorgen bei derartigen Systemen ist die Gefahr, dass sie für die Erstellung täuschend echter Deepfake-Videos missbraucht werden könnten.

Ausblick: Digitale Zwillinge in Videokonferenzen

Während die Nutzung der Video-Avatare zunächst auf Zoom Clips beschränkt bleibt, deutete Zoom-Chef Eric Yuan in einem Interview mit der Website The Verge an, dass in Zukunft die Möglichkeit bestehen könnte, einen digitalen Zwilling in Videokonferenzen zu schicken. So könnten Nutzer in Besprechungen „anwesend“ sein, ohne selbst vor der Kamera zu sitzen. Dies könnte insbesondere in Situationen hilfreich sein, in denen es lediglich um die passive Teilnahme oder das Vortragen vorbereiteter Inhalte geht.

Wandel durch künstliche Intelligenz: Zooms Weg zu neuen Einnahmequellen

Zoom erlebte während der Pandemie einen gewaltigen Aufschwung, als plötzlich weltweit Hunderttausende auf Videokonferenzen angewiesen waren, um zu arbeiten und zu lernen. Doch mit der Rückkehr vieler Menschen in Büros und Schulen ging die Nachfrage nach reinen Videokonferenzlösungen zurück. Nun versucht Zoom, sich mit neuen, KI-basierten Funktionen wie den Avataren zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen und sich langfristig am Markt zu positionieren.

Die Einführung der digitalen Avatare und die Vision von intelligenten Assistenten in Videokonferenzen spiegeln Zooms Bemühungen wider, innovative Lösungen anzubieten, die den Nutzern Zeit sparen und den Einsatz von Technologie im beruflichen Alltag optimieren. Gleichzeitig bleibt das Unternehmen gefordert, die ethischen Fragen und Sicherheitsrisiken dieser Technologien zu adressieren, um das Vertrauen der Nutzer in diese neuen digitalen Werkzeuge zu gewinnen.

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