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Diok RealEstate AG – miese Bilanz 2019

geralt (CC0), Pixabay
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Ob sich Daniel Grosch und Markus Drews bei der Hinterlegung dieser Bilanz dann wirklich als „erfolgreiche Vorstände“ gefühlt haben, das wissen wir nicht.

Was wir aber wissen, und von dieser Bilanz belegt wird, ist das Gesamt-Minus von jetzt über 4 Millionen Euro. Und das in einem Jahr, wo Immobilien eigentlich boomen.

Diok RealEstate AG

Köln

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019

Bilanz

Aktiva

31.12.2019
EUR
31.12.2018
EUR
A. Anlagevermögen 27.090.504,00 25.561.243,00
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 9.284,00 11.994,00
II. Sachanlagen 70.218,00 49.247,00
III. Finanzanlagen 27.011.002,00 25.500.002,00
B. Umlaufvermögen 28.448.153,68 11.001.541,09
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 27.879.935,79 8.065.681,44
II. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 568.217,89 2.935.859,65
C. Rechnungsabgrenzungsposten 44.955,44 42.679,46
Bilanzsumme, Summe Aktiva 55.583.613,12 36.605.463,55

Passiva

31.12.2019
EUR
31.12.2018
EUR
A. Eigenkapital 19.180.935,09 23.253.891,00
I. gezeichnetes Kapital 23.431.820,00 23.431.820,00
II. Kapitalrücklage 2.318.182,00 2.318.182,00
III. Verlustvortrag 2.496.111,00 269.739,52
IV. Jahresfehlbetrag 4.072.955,91 2.226.371,48
B. Rückstellungen 217.200,00 105.000,00
C. Verbindlichkeiten 36.185.478,03 13.246.572,55
Bilanzsumme, Summe Passiva 55.583.613,12 36.605.463,55

Anhang zum 31. Dezember 2019

A. Allgemeine Hinweise

Die Diok RealEstate AG hat ihren Sitz in Köln und wird beim Amtsgericht Köln unter der HRB 91529 geführt.

Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2019 der Diok RealEstate AG wurde unter Beachtung der gesetzlichen Vorschriften gemäß §§ 264 ff. Handelsgesetzbuches (HGB) sowie nach den einschlägigen Vorschriften des AktG aufgestellt.

Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung entsprechen den Gliederungsvorschriften der §§ 266 und 275 HGB, wobei die Gewinn- und Verlustrechnung gemäß § 275 Abs. 2 HGB nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert ist.

Nach den in § 267 HGB angegebenen Größenklassen ist die Gesellschaft eine kleine Kapital­gesellschaft. Von den Erleichterungen der §§ 266, 274a, 276 und 288 HGB wurde teilweise Gebrauch gemacht.

B. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren unverändert die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Erworbene immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens werden zu Anschaffungs­kosten bilanziert und über die Nutzungsdauer planmäßig linear abgeschrieben.

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und soweit es sich um abnutzbares Sachanlagevermögen handelt, vermindert um lineare Abschreibungen angesetzt. Die planmäßigen Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungs­dauer der Vermögensgegenstände linear vorgenommen. Außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert erfolgen bei voraussichtlich dauernder Wert­minderung.

Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten oder zum niedrigeren beizu­legenden Wert bilanziert. Wertberichtigungen auf Finanzanlagen werden bei voraussichtlicher dauernder Wertminderung vorgenommen. Daraus sich ergebende außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten Abschreibungen auf Finanzanlagen ausgewiesen. Zuschreibungen erfolgen bei Wegfall der Gründe für eine voraussichtlich dauernde Wertminderung und werden entsprechend in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten Sonstige betriebliche Erträge ausge-wiesen.

Die Bewertung der Forderungen, sonstigen Vermögensgegenstände und liquiden Mittel erfolgt grundsätzlich zum Nennwert. Einzelrisiken werden durch angemessene Wert­berichtigungen berücksichtigt.

Die Rückstellungen werden für ungewisse Verbindlichkeiten und drohende Verluste aus schweben­den Geschäften gebildet. Sie werden mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag bewertet. Bei der Bemessung dieser Rückstellungen wird allen erkennbaren Risiken angemessen Rechnung getragen.

Die Verbindlichkeiten werden zum Erfüllungsbetrag bilanziert.

C. Erläuterungen zur Bilanz

Finanzanlagen
Die Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen die 100%-ige Beteiligung an der DIOK Asset GmbH. Die Anteile sind im Rahmen einer Kapitalerhöhung mit Sacheinlage eingebracht worden.

Die sonstigen Ausleihungen in Höhe von TEUR 1.511 (Vorjahr: TEUR 0) betreffen langfristige Darlehensforderungen gegenüber einem Dritten.

Forderungen gegen verbundene Unternehmen
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren aus der Gewährung von Darlehen, die von den Tochtergesellschaften zum Ankauf von Immobilien bzw. von Anteilen an Immobiliengesellschaften eingesetzt wurden, sowie aus der laufenden Verrechnung.

Eigenkapital
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 29. Mai 2018 wurde das Stammkapital  von EUR 250.000,00 eingeteilt in 100.000 auf den Namen lautenden nennwertlosen Stückaktien um EUR 23.181.200,00  durch Ausgabe von 9.272.728 neuen, auf den Namen lautenden nenn-wertlosen Stückaktien erhöht. Die Kapitalerhöhung erfolge durch Sacheinlage in Form der Einbringung sämtlicher Geschäftsanteile an der DIOK Asset GmbH, Köln. Der Differenzbetrag, um den der Wert der einzubringenden Geschäftsanteile den Ausgabebetrag der dafür gewährten, neuen Aktien in Höhe von EUR 23.181.820,00 übersteigt, wurde gemäß Einbringungs- und Nachgründungsvertrag vom 29. Mai 2018 sowie entsprechendem Hauptversammlungsbeschluss in die Kapitalrücklage gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB eingestellt (EUR 2.318.182,00).

Anleihen
Die unter der Position Anleihen ausgewiesenen Verbindlichkeiten betreffen vollständig die Unternehmensanleihe 2018/​2023. Ein Teil der Unter­nehmensanleihe wurde von der Gesellschafterin, der Swiss Merchant Group AG, gezeichnet mit der ein Platzierungsvertrag besteht. Ein Liquiditätszufluss erfolgt hieraus erst im Falle der weiteren Platzierung. Erfolgt keine Platzierung bis zum Zinstermin erfolgt eine Rückgabe der nicht platzierten Schuldtitel.

Sonstige Verbindlichkeiten
Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen Zinsabgrenzungen für die Unternehmensanleihe 2018/​2023.

Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren bestehen nicht.

D. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen resultieren im Wesentlichen aus Rechts- und Beratungskosten (TEUR 2.881; Vorjahr: TEUR 1.288).

E. Sonstige Angaben

Arbeitnehmer
Neben den zwei Vorständen beschäftigte die Gesellschaft im Geschäftsjahr durchschnittlich zwei Arbeitnehmer. Die Arbeitnehmer hatten im Laufe des vierten Quartals 2018 ihre Tätigkeit aufgenommen.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen und Haftungsverhältnisse
Zum 31. Dezember 2019 bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von TEUR 212 (Vorjahr: TEUR 212), die im Wesentlichen aus Gebäudemietverträgen und Kfz-Leasing-verträgen resultieren.

Die Gesellschaft hat im Rahmen der Fremdfinanzierungen der Tochtergesellschaften selbst-schuldnerische Bürgschaften über maximal EUR 2,75 Mio. übernommen.

Anteilsbesitz
Der Anteilsbesitz zum 31. Dezember 2019 ist in der Anlage A dargestellt.

Organe der Gesellschaft
Vorstände der Gesellschaft waren im Geschäftsjahr und sind derzeit:

Daniel Grosch, Kaufmann

Markus Drews, Kaufmann

Hinsichtlich der Vorstandsbezüge wird von der Befreiungsvorschrift gemäß § 288 Abs. 1 HGB Gebrauch gemacht.

Mitglieder des Aufsichtsrats der Gesellschaft waren im Geschäftsjahr und sind derzeit:

Arndt Krienen, Rechtsanwalt (Vorsitzender seit dem 22. November 2019)

Florian Funken, Kaufmann (Vorsitzender bis zum 22. November 2019)

Stefan Lutz, Wirtschaftsprüfer/​Steuerberater

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2019 eine Vergütung in Höhe von TEUR 24 erhalten.

Angaben zur Gattung der Aktien
Das Grundkapital von EUR 23.431.820,00 ist eingeteilt in 9.372.728 auf den Namen lautenden nennwertlosen Stückaktien.

Mitteilungen gemäß § 20 AktG
Die folgende Mitteilungen gemäß § 20 Abs. 1 und 4 AktG hat die Gesellschaft erhalten:

Die DIOK Capital GmbH, Köln, hat am 29. Juni 2018 mitgeteilt, dass ihr gemäß § 20 Abs. 5 AktG keine Mehrheitsbeteiligung (§ 16 Abs. 1 AktG) mehr an der DIOK RealEstate AG gehört. Weiterhin wurde mitgeteilt, dass der DIOK Capital GmbH unmittelbar mehr als der vierte Teil der Aktien der DIOK RealEstate AG (Beteiligung nach § 20 Abs. 1 und 3 AktG) gehört.

Die Swiss Merchant Group AG, Zug, Schweiz, hat am 10. Dezember 2019 mitgeteilt, dass sie gemäß § 20 Abs. 1 und 5 AktG sowie § 21 Abs. 3 AktG nicht mehr mit mehr als dem vierten Teil der Aktien an der DIOK RealEstate AG beteiligt ist.

sonstige Berichtsbestandteile

Köln, 13. März 2020

gez. Daniel Grosch – Vortstand
gez. Markus Drews – Vorstand

Angaben zur Feststellung:
Der Jahresabschluss wurde am 13.03.2020 festgestellt.

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