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Direkt-Investments

nattanan23 (CC0), Pixabay
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Bei Direktinvestments legen Sie Ihr Geld direkt in Sachwerte an – zum Beispiel in Solaranlagen, Baumplantagen, Windräder, Immobilien oder Schiffscontainer (sogenannter Grauer Kapitalmarkt). Durch Ihr Investment werden Sie so zum vollständigen oder teilweisen Eigentümer.

Wie funktioniert ein Direktinvestment?

Als Eigentümer erwerben Sie bereits vermietete Sachwerte. Für eine mit Ihrem Vertragspartner vorab festgelegte Zeitspanne vermieten oder verpachten Sie diese und kassieren während dieser Zeit die monatlichen Mietzahlungen hierfür. Nach Ablauf der Vertragslaufzeit verkaufen Sie Ihre Anteile dann wieder zu einem vereinbarten Restwert. Sie bekommen dann zwar vielleicht nicht so viel Geld wieder zurück, wie Sie für den Kauf ausgegeben haben. Aber mit den Mieteinnahmen soll sich die Investition trotzdem rechnen. Typische Beispiele sind:

Güterwaggons oder Schiffcontainer: 
Durch ein Direktinvestment werden Sie (Teil-)Eigentümer von Waggons bzw. Containern. Oft werden diese bereits genutzt, etwa indem ein Logistik-Unternehmen damit Waren transportiert.

Baumplantagen: 
Durch ein Direktinvestment werden Sie (Teil-)Eigentümer von Bäumen bzw. Waldflächen. Sie müssen für die Aufzucht und weitere Bewirtschaftung der Fläche aufkommen und kassieren hierfür die Verkaufserlöse der anstehenden Ernte. Die verkauften Bäume sollen Ihnen mehr Geld erbringen als der Kauf der jungen Bäume und die Aufzucht gekostet haben.

Windräder:
Durch ein Direktinvestment werden Sie (Teil-)Eigentümer eines aktiven Windrads oder einer Gruppe von Windrädern. Solche Anlagen sind jedoch teuer und refinanzieren sich erst nach vielen Jahren. Sie kassieren bei einem Direktinvestment regelmäßig für den ins Netz eingespeisten Strom, den die Windräder herstellen. Ähnlich ist es beim Kauf von Immobilien, deren Mieteinnahmen an Sie ausgezahlt werden sollen.

Haftungsrisiken oft nicht ausreichend erklärt

Die Werbung für Direktinvestments betont gern, wie sicher und solide solche Anlagen seien und spielt die Risiken herunter. Das zeigt eine Untersuchung der Marktwächter. Die Risiken ergeben sich aber unter anderem daraus, dass Sie zum (Mit-)Eigentümer werden.
Um die Entscheidung für oder gegen ein Direktinvestment treffen zu können, müssen Anbieter Sie in Verkaufsprospekten auf potenzielle Haftungsrisiken, Verpflichtungen und Wertschwankungen hinweisen. Die Informationsunterlagen weisen aber oft nicht ausreichend auf die weitreichenden Risiken und die Verpflichtungen für Eigentümer hin – teilweise sogar gar nicht.

Risiken: Sie könnten Ihr gesamtes Geld verlieren

Direktinvestments punkten oft mit festgelegten Auszahlungen und überschaubaren Laufzeiten. Doch wie bei jeder Anlageform sind auch Direktinvestments mit Risiken verbunden. Bis hin zum Totalverlust, denn Sie können bei dieser Form der Geldanlage Ihr gesamtes Geld verlieren. Als Anleger können für Sie zudem finanzielle Verpflichtungen verschiedenster Art entstehen:

  • Werden Sie durch ein Holzinvestment zum Eigentümer eines Wald-Grundstücks, besteht das Risiko, dass Sie durch eine Zerstörung der Holzernte einen Totalverlust erleiden. Als Grundstückseigentümer müssen Sie aber dennoch für Abgaben und Steuern und möglicherweise auch für die Grundstückspflege aufkommen.
  • Der Rückkauf durch den Anbieter ist nicht garantiert. Kommt der vertraglich vorgesehene Rückkauf nicht zustande, zum Beispiel bei einem Container, weil das Unternehmen insolvent ist, müssen Sie sich als Anleger selbst um den Verkauf bemühen. Brauchen Sie hierfür einen Makler oder Vermittler, entstehen zusätzliche Kosten.
  • Fallen Erträge Ihres Direktinvestments aus, so haften Sie als Anleger trotzdem für die Wartung und Pflege des Anlageobjekts: Bei einer Baumplantage können beispielsweise weitere Kosten durch den Einsatz von Personal entstehen, das die Bewirtschaftung des Grundstücks übernimmt. Bei Containern können Hafengebühren anfallen.
  • Konsequenz aus der Haftung: Als (Mit-)Eigentümer müssen Sie möglicherweise Zahlungen leisten, die über das investierte Kapital hinausgehen (Nachschusspflicht).

P&R-Container-Firmen insolvent

Mitte März 2018 musste der Münchener Finanzdienstleister P&R Container-Investments Insolvenz anmelden. Rund 54.000 Anleger, die ihr Geld über P&R in Schiffscontainer gesteckt haben, bangen seither um ihr Geld. Mehr zur Insolvenz von P&R und die wichtigsten Fragen und Antworten für Anleger, finden Sie hier.

Tipps für Anleger in Direktinvestments

Aufgrund des Risikos eines Totalausfalls sowie den langen Laufzeiten eignet sich diese Anlageform in der Regel nur für erfahrene Anleger. Wenn Sie trotzdem in Direktinvestments investieren wollen, sollten Sie folgende Tipps beachten:

  • Informieren Sie sich über potenzielle Risiken Ihrer Anlage, bevor Sie Geld in Direktinvestments stecken. Hierbei helfen Ihnen auch die unabhängigen Berater der Verbraucherzentralen.
  • Lesen Sie gründlich die Produktinformationen.
  • Nehmen Sie Warnhinweise im Verkaufsprospekt und auf Informationsblättern ernst. Werden Sie misstrauisch, wenn es gar keine Warnhinweise gibt.
  • Fragen Sie bei Unklarheiten nach.
  • Unterschreiben Sie nichts, was Sie nicht verstehen.

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