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Disney streicht Transgender-Storyline aus neuer Animationsserie „Win or Lose“

Demko (CC0), Pixabay
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Das Unterhaltungsunternehmen Disney hat eine Transgender-Storyline aus seiner kommenden Animationsserie „Win or Lose“ entfernt. Die Entscheidung fiel kurz vor der Veröffentlichung der Serie, die am 19. Februar auf Disney+ starten soll.

Die Serie, produziert vom Disney-eigenen Studio Pixar, dreht sich um ein Softballteam einer gemischten Mittelschule – die Pickles – und ihre Vorbereitungen auf ein entscheidendes Meisterschaftsspiel. Jede der acht Episoden beleuchtet dabei ein anderes Teammitglied. Zwar bleibt der Charakter mit Bezug zur Transgender-Storyline in der Serie, doch die Handlung, die sich mit Gender-Identität beschäftigt, wurde gestrichen. Laut einer Quelle wurde diese Entscheidung bereits vor einigen Monaten getroffen, obwohl die Dialoge des Charakters zu diesem Zeitpunkt bereits aufgenommen waren.

Disney: Eltern sollen selbst entscheiden

In einer Stellungnahme erklärte Disney: „Bei animierten Inhalten für ein jüngeres Publikum erkennen wir, dass viele Eltern bestimmte Themen lieber selbst mit ihren Kindern besprechen möchten – zu ihrem eigenen Zeitpunkt und auf ihre eigene Weise.“

Die Ankündigung stieß auf Kritik, da viele Beobachter sie als politisch motiviert ansehen. Nach der Wiederwahl von Donald Trump, der Diversity-, Equity- und Inclusion-Initiativen (DEI) wiederholt öffentlich angegriffen hat, scheinen einige Unternehmen, darunter Disney, ihre Strategien anzupassen. Disney selbst wollte keine Stellung dazu nehmen, ob die Entscheidung mit der kommenden Trump-Administration zusammenhängt.

Disney: Unterhaltung statt Botschaften

Disney-Chef Bob Iger hat in der Vergangenheit betont, dass das Unternehmen nicht darauf abzielt, in seinen Filmen und Serien Botschaften zu platzieren. „Unser Ziel ist es, zu unterhalten. Wenn dabei positive Botschaften transportiert werden können, ist das großartig – aber das sollte nie die Hauptpriorität sein,“ sagte Iger.

Die Diskussion um Diversität ist für Disney kein neues Terrain. 2022 führte der Film „Lightyear“, ein Prequel zu „Toy Story“, eine gleichgeschlechtliche Beziehung ein, einschließlich eines Kusses zwischen zwei Frauen. Diese Szene sollte ursprünglich herausgeschnitten werden, was jedoch nach Protesten von Pixar-Mitarbeitern rückgängig gemacht wurde. Dennoch zog der Film Kritik von Konservativen auf sich und wurde in mehreren Ländern verboten.

Auch andere Disney-Produktionen wie „Pose“ (FX) oder Marvels „Agatha All Along“ haben LGBTQ+-Repräsentation gezeigt, allerdings meist in Formaten, die sich an ein älteres Publikum richten.

Politischer Gegenwind und das „Don’t Say Gay“-Gesetz

Disney geriet 2022 ins Zentrum eines politischen Sturms, als der damalige CEO Bob Chapek sich verspätet gegen das umstrittene „Don’t Say Gay“-Gesetz in Florida aussprach. Das Gesetz verbietet Diskussionen über sexuelle Orientierung und Gender-Identität in Grundschulen. Rechte Medien und Politiker griffen Disney daraufhin an und warfen dem Unternehmen vor, eine „woke Agenda“ zu verfolgen.

Seit seiner Rückkehr an die Spitze hat Bob Iger klargestellt, dass Disney sich auf seine Kernmission – Unterhaltung – konzentrieren müsse. „Es geht nicht darum, Botschaften zu senden,“ betonte er bei einem Branchenevent im vergangenen Jahr.

Fazit: Disney in einem Spannungsfeld

Die Entscheidung, die Transgender-Storyline aus „Win or Lose“ zu streichen, zeigt die Gratwanderung des Unternehmens zwischen Diversität und der Erwartungshaltung eines konservativen Publikums. Während Disney weiterhin LGBTQ+-Repräsentation in einigen Produktionen zeigt, scheint es gleichzeitig darum bemüht, keine politisch sensiblen Themen in Inhalte für jüngere Zielgruppen einzubinden.

Ob diese Strategie langfristig erfolgreich ist, bleibt abzuwarten – die öffentliche Debatte um Diversität und Repräsentation dürfte Disney jedenfalls weiterhin begleiten.

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