Die Idee einer dritten Amtszeit für einen US-Präsidenten ist in der US-Verfassung eindeutig verboten – der 22. Zusatzartikel (Amendment), 1951 verabschiedet, begrenzt die Amtszeit auf zwei Wahlperioden. Trotzdem kokettiert Donald Trump in Reden und auf Social Media immer wieder mit dem Gedanken – sei es als Provokation, Drohung oder als kalkulierter Tabubruch. Die Frage ist also: Welche „Tricks“ oder Szenarien wären denkbar, mit denen jemand wie Trump versuchen könnte, im Amt zu bleiben, auch ohne Neuwahl?
Hier einige theoretische und realitätsnahe (aber juristisch fragwürdige) Möglichkeiten, über die diskutiert wird – natürlich mit einem kritisch-satirischen Unterton, denn viele dieser Szenarien sind brandgefährlich für jede Demokratie:
1. Vize-Präsident als Platzhalter?
Trump könnte bei der Wahl 2028 nicht selbst kandidieren, sondern einen loyalen Vize-Kandidaten aufstellen, der im Fall eines Wahlsiegs nach kurzer Zeit zurücktritt – um dann Trump erneut als Vize oder Berater ins Spiel zu bringen. Ein absurder Trick, aber nicht ganz ohne Diskussion.
Problem: Die Verfassung schließt aus, dass ein Ex-Präsident mit zwei Amtszeiten Vizepräsident wird (12. Zusatzartikel). Außerdem wäre das politisch so durchschaubar, dass selbst eingefleischte MAGA-Fans Probleme hätten, das als „patriotisch“ zu verkaufen.
2. Notstandsgesetze & Ausnahmezustand
Ein gefährliches Szenario: Der Präsident ruft unter Vorwand eines nationalen Notstands (z. B. durch Terror, massive Proteste, Cyberangriffe) den Ausnahmezustand aus – und verschiebt die Wahl.
In der US-Verfassung gibt es keine klare Regelung, wie eine Präsidentschaftswahl verschoben werden könnte. Das Datum ist gesetzlich (nicht verfassungsmäßig) festgelegt – also theoretisch änderbar. Aber das Mandat endet verfassungsgemäß am 20. Januar nach der Wahl. Eine Verlängerung ohne Wahl? Hochverfassungswidrig.
3. Verfassungsänderung durch Supermehrheit
Trump könnte versuchen, den 22. Verfassungszusatz aufzuheben. Das geht theoretisch mit einer Zweidrittelmehrheit in beiden Kammern des Kongresses und der Zustimmung von drei Vierteln der Bundesstaaten.
Fazit: Politisch komplett unrealistisch, solange nicht eine MAGA-Supermajorität im ganzen Land regiert.
4. „Hinter dem Thron“ regieren
Trump könnte seinen Einfluss als Schattenpräsident ausüben – z. B. durch die Gründung einer „Trump-Partei“ oder durch das Aufstellen eines loyalen Kandidaten, den er wie eine Marionette lenkt.
Das wäre keine dritte Amtszeit im eigentlichen Sinne, aber Trump könnte weiter als Faktischer Präsident auftreten – mit Zugang zu Medien, Lobbygruppen, Polizei und Teilen des Militärs.
5. Verfassungsbruch – mit Rückhalt
Das düsterste Szenario: Trump ignoriert schlichtweg die Verfassung – und behält die Macht mithilfe loyaler Beamter, Gouverneure, Gerichte oder sogar Teile des Militärs. Das wäre ein Staatsstreich light – aber nach dem 6. Januar 2021 keine völlig undenkbare Idee mehr.
Solch ein Szenario hängt davon ab, wie viele staatliche Institutionen mitspielen oder sich nicht widersetzen. Die USA haben aber noch immer eine starke Gewaltenteilung – eine echte Diktatur bräuchte ein Systemversagen auf ganzer Linie.
Fazit von Rechtsanwalt Daniel Blazek:
„Jede dieser Strategien würde gegen den Geist der Verfassung verstoßen – aber der Punkt ist: Wenn die Institutionen schwach sind, wird nicht das Recht gebrochen – sondern die Realität gebogen. Trump testet permanent die Grenzen. Die entscheidende Frage ist nicht, was erlaubt ist – sondern, was er durchdrücken kann, bevor sich genügend Menschen dagegenstellen.“
Kommentar hinterlassen