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Dow stürzt ab: Gute Jobzahlen – schlechte Laune an der Wall Street

sergeitokmakov (CC0), Pixabay
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Ein starker Arbeitsmarktbericht für Dezember hat die US-Börsen am Freitag in den Keller geschickt. Der Dow Jones fiel um mehr als 750 Punkte (1,7 %), der S&P 500 verlor 1,8 %, und der Nasdaq rutschte um 2,1 % ab. Warum? Weil anscheinend zu viele Leute Jobs haben.

Ja, richtig gelesen: Die US-Wirtschaft hat im Dezember 256.000 neue Stellen geschaffen – deutlich mehr als die prognostizierten 153.000. Das klingt erstmal nach einer guten Nachricht, oder? Aber in der Finanzwelt sind gute Nachrichten oft schlechte Nachrichten, weil sie die Chancen senken, dass die Federal Reserve ihre Zinsen bald senkt. Schließlich könnte eine starke Wirtschaft bedeuten, dass die Fed den Fuß weiterhin auf der Zinsschraube lässt – und das mögen Investoren gar nicht.

„Wir wollten schlechte Zahlen, verdammt!“

Traders und Investoren hatten wohl gehofft, dass der Arbeitsmarkt langsam schwächelt, damit die Fed die Zinsen senkt und die Party an der Börse weitergeht. Aber nein, die Realität hat zugeschlagen: Menschen finden Jobs, verdienen Geld, und die Wirtschaft wächst. Eine Katastrophe für all jene, die darauf wetten, dass die Fed bald die Zinsen lockert.

Das CME FedWatch Tool zeigt jetzt nur noch eine lächerliche Wahrscheinlichkeit von 2,7 %, dass die Fed bei ihrer nächsten Sitzung im Januar die Zinsen senken wird. Das ist ungefähr so wahrscheinlich, wie dass jemand auf der CES eine neue bahnbrechende Technologie vorstellt, die wirklich funktioniert (siehe Saugroboter-Debakel).

Donald Trump gießt noch Öl ins Feuer

Als ob das nicht genug wäre, schürt Präsident-elect Donald Trump die Ängste an den Märkten mit Berichten über geplante Zölle und die mögliche Ausrufung eines „nationalen Wirtschaftsausnahmezustands“. Weil nichts die Anleger beruhigt, wie ein bisschen Handelskrieg und ein Hauch von Chaos.

Die Anleihemärkte reagieren bereits: Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen stieg auf 4,725 % – das höchste Niveau seit Herbst 2023. Für Laien: Höhere Renditen bedeuten, dass Anleger so nervös sind, dass sie lieber ihr Geld in Staatsanleihen stecken, als in Aktien zu bleiben.

Chris Zaccarelli, Chief Investment Officer bei Northlight Asset Management, schrieb dazu treffend: „Der besser als erwartete Jobzuwachs führte zu einer sofortigen Reaktion an den Märkten – Aktien fielen, Anleihepreise fielen, und die Fed hat jetzt noch weniger Grund, die Zinsen zu senken.“ Übersetzung: „Wir haben uns auf schlechte Nachrichten verlassen, und jetzt sind wir wütend, dass die Realität nicht mitgespielt hat.“

Angst regiert die Märkte

Laut dem Fear and Greed Index von CNN herrschte am Freitagmorgen „extreme Angst“ an der Wall Street. Das ist nicht wirklich überraschend, wenn man bedenkt, dass die Märkte oft so emotional reagieren wie ein Teenager ohne WLAN.

Fazit? Die Wirtschaft läuft besser, als die Börse es möchte. Und während Menschen in der realen Welt Jobs finden und ihre Rechnungen bezahlen können, wirft die Finanzwelt einen kollektiven Wutanfall. Willkommen in der wunderbaren Welt des Kapitalismus.

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