Das Rettungsschiff „Ocean Viking“, das seit Tagen mit 180 Geflüchteten an Bord im Mittelmeer unterwegs ist, hat den Notstand ausgerufen. Die Situation auf dem Schiff habe sich derart zugespitzt, dass die Sicherheit der 180 Geretteten und der Besatzung nicht mehr gewährleistet werden könnte, teilte die Hilfsorganisation SOS Mediterranee Freitagabend mit.
„Auf dem Schiff warten mehr als die Hälfte der Geretteten seit über einer Woche verzweifelt auf einen sicheren Ort“, sagte Verena Papke, Geschäftsführerin von SOS Mediterranee Deutschland. Die Behörden in Italien und Malta hätten in den vergangenen Tagen alle Anfragen nach einem Anlegen in einem ihrer Mittelmeerhäfen abgelehnt, hieß es weiter in der Mitteilung.
In den vergangenen 24 Stunden habe es an Bord sechs Suizidversuche gegeben. 44 Menschen hätten die Absicht geäußert, sich selbst und anderen Schaden zuzufügen. Die Ausrufung des Notstands an Bord sei „beispiellos in der fünfjährigen Geschichte von SOS Mediterranee“. Die Organisation sehe sich aber „durch die rapide Verschlechterung des psychischen Zustands einiger der Überlebenden an Bord dazu gezwungen“.
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