Rassismus hat in Deutschland wieder eine Chance. Diesen Eindruck vermitteln seit Wochen die Pegida Proteste in Dresden im Ausland. Bedenkt man einmal wie viel Geld Dresden jedes Jahr für Tourismuswerbung in alle Welt ausgibt, dann wird man den Betrag deutlich erhöhen müssen um das richtige und wahre Dresden wieder in die Köpfe der Menschen zu bringen. Langsam begreifen auch Herr Tillich und noch OB Orosz die Situation die nun durch das zögerliche Handeln der Politik entstanden ist. Jetzt will man ein machtvolles Zeichen gegen Ausländerfeindlichkeit und Intoleranz setzen: Für diesen Sonnabend rufen Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz und Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (beide CDU) gemeisnam zur Großkundgebung vor die Frauenkirche. Ab 15 Uhr soll es losgehen. Viel zu spät Frau Orosz und Herr Tillich. Auch die jetzt angebotenen Diskussionsrunden kommen viel zu spät. Jetzt wo der Ruf der Stadt Dresden ruiniert ist ein Zeichen zu setzen, hat schon fast etwas von Hilflosigkeit. Manche Dinge erledigen sich nicht von selber meine Damen und Herren in der Politik.
So agiert Leipzig!!!
Aktuelle Infos zu den Demonstrationen vom 12. Januar in Leipzig
Liebe Kirchvorsteherinnen und Kirchvorsteher,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
nach der abendlichen Besprechung mit vielen
Demonstrations-Anmeldern für ein weltoffenes
Leipzig am 12.01. folgt unter der Versuch der
Zusammenfassung wesentlicher Informationen.
Herzliche Grüße sendet
Pfarrer Andreas Dohrn
Informationen zu den Demonstrationen am 12.01.2015 in Leipzig
– Kirchliche, kommunale und öffentliche Akteure treffen sich um 17 Uhr beim Friedensgebet in der Nikolaikirche.
Im Friedensgebet wird das Bündnis „Ökumenische Flüchtlingshilfe“ (Diakonie + Caritas + kirchlich/christliche Akteure,)
aus der Taufe gehoben. Ab 18 Uhr vom Nikolaikirchhof aus unter dem Motto „Willkommen in Leipzig – eine weltoffene
Stadt der Vielfalt“ bis zum Waldplatz.
– Am Waldplatz bereits ab 18 Uhr der zentrale Nolegida-Treffpunkt, da vom Lindenauer Marktplatz aus ab 17 Uhr die Demo
vom „Bündnis 8. Mai“ bis zum Waldplatz führt. Der Verein „Courage zeigen“ hält ab 18 Uhr auf dem Waldplatz seine Kundgebung
ab mit Musik und Wort-Beiträgen. Hier könnten auch Familien gut ihren Platz finden. Allerdings wies ein Teilnehmer der Besprechung
heute Abend darauf hin, dass der Waldplatz räumlich nicht so riesig ist für die Zahl angekündigter Gegendemonstrationen. Auf dem
Waldplatz wird die Polizei mit Barrieren arbeiten, um Demoströme zu kanalisieren.
– Die Legida-Demonstranten werden sich ab 18.30 Uhr am Sportforum (Eingang Zentralstadion) treffen. Ab 19 Uhr bis 20 Uhr ist als
Demonstrationsroute Wettiner Straße, Liviastraße, Funkenburgstraße, Gustav-Adolf-Straße, Leibnizstraße – ??? angemeldet.
– Die Gegendemonstranten von „Refugees Welcome“ (starten ab 16 Uhr vom Markt zum Sportforum bzw. ab 16.30 ab Westplatz
zum Waldstraßenviertel), „Leipzig nimmt Platz“ und „Prisma“ haben Aktionen zivilen Ungehorsams angekündigt (z.B. Sitzblockaden).
Falls Sie Gemeindeglieder/Familien über den 12.01. informieren, könnte der Verweis auf Friedensgebet + Nikolaikirchhof + Waldplatz
die stabilste Variante sein. Innerhalb des Waldstrassenviertels (z.B. Ariowitsch-Haus, Jüdische Gemeinde, Hinrichsenstrasse) gibt es
symbolische, taktische und spontan entstehende Orte & Szenarien, wo kein Kind/Erwachsener allein unterwegs sein sollte (was für
Bezugsgruppen in der Größe von 5-8 Personen spricht). Sollten die Vorhersagen von Legida (6.000) und Nolegida (> 6.000) bezüglich der
Teilnehmenden zutreffen, wird die Gesamtzahl der Personen deutlich über 10.000, eher bei 15.000 Teilnehmenden aller Demonstrationen liegen.
Bezüglich des Öffentlichen Nahverkehrs sind die Linien zum Sportforum, S-Bahnen/Citytunnel und der Hauptbahnhof besonders wesentlich.
Sowohl Legida als auch Nolegida haben im Vorfeld z.B. in Halle und in den angrenzenden Landkreisen breite Unterstüzungsgruppen mobilisiert,
die eher mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen werden.
Um am Abend des 12.01. selbst auf dem Laufenden zu sein, bietet sich die Nolegida-Facebook-Seite und der Radiosender „Radio Blau“ an.
Leipzig, den 06.01.2015 Pfarrer Andreas Dohrn