In einer weiteren Episode von „Was zum…?“, hat der designierte US-Präsident Donald Trump den Experten Ed Russo zum Leiter einer neuen Umwelttaskforce ernannt. Klingt erstmal ambitioniert, oder? Aber keine Sorge, es bleibt unterhaltsam. Ziel der Taskforce? Bodenschätze schützen, Arbeitsplätze schaffen und – Trommelwirbel – „amerikanische Energieherrschaft“ erreichen. Und wie macht man das? Natürlich mit Trumps Lieblingsmotto: „Drill, Baby, drill!“ Denn wer braucht Bäume, wenn man Bohrtürme haben kann?
Ed Russo, der neue Held der Stunde, hat bereits ein Buch mit dem dezenten Titel „Donald J. Trump: An Environmental Hero“ geschrieben. Klar, wenn jemand Umweltschutz neu definieren kann, dann ja wohl Trump! Schließlich steht sein Name ja schon jetzt für sanfte Eingriffe in die Natur – zumindest, wenn man die Betonwüsten seiner Golfplätze mitzählt. Russo ist also nicht nur Experte, sondern auch Trumps treuster Fanclub. Eine Win-Win-Situation, oder wie Trump sagen würde: „The best. No one’s better.“
Klimaschützerinnen und Klimaschützer dürften inzwischen nervös an ihren wiederverwendbaren Trinkflaschen nippen. Denn sollte Trump seinen Plan umsetzen, steht den USA ein zweiter Abschied vom Pariser Klimaschutzabkommen bevor. Aber keine Sorge, Trump hat ja alternative Pläne: saubere Luft und sauberes Wasser. Wie? Wahrscheinlich durch noch mehr Fracking. Schließlich hat er bereits den CEO von Liberty Energy, Chris Wright, zum Energieminister ernannt – einen Mann, der Fracking nicht nur liebt, sondern es vermutlich als Hochzeitsgast mitbringen würde.
Liberty Energy, das Unternehmen von Trumps zukünftigen Energieminister, wirbt mit „innovativen Lösungen“ für die Öl- und Erdgasgewinnung. Innovativ heißt hier wohl: neue Wege finden, noch schneller zu bohren, noch tiefer zu fracken und die Umwelt noch eleganter zu ignorieren. Vielleicht werden die Bohrtürme ja bald mit Solarzellen dekoriert, um den Anschein von Nachhaltigkeit zu erwecken? Man kann nie wissen.
Trumps „Umwelttaskforce“ klingt wie ein schlechter Scherz, den niemand so recht ernst nehmen möchte – außer Trump selbst. Mit Slogans wie „Drill, Baby, drill“ und der Ernennung eines Fracking-Gurus zum Energieminister dürfte die Mission klar sein: weniger Umweltschutz, mehr Öl, mehr Gas, mehr Chaos. Aber hey, zumindest wird uns dabei nie langweilig.
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