Landwirte in Bayern klagen gegen die Düngevorschriften in „roten Gebieten“, wo hohe Nitratwerte im Grundwasser gemessen wurden. 66 Klagen sind beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof eingegangen, die heute als Musterverfahren verhandelt werden. Die Landwirte aus Lonnerstadt kritisieren die strengen Einschränkungen, insbesondere bezüglich der Düngung von Hauptkulturen und Zwischenfrüchten. Sie bemängeln auch die Methode zur Festlegung der „roten Gebiete“ als zu kompliziert und fordern mehr Messstellen. Die Bayerische Landwirtschaftsministerin hatte vergeblich für die Düngung aller Zwischenfrüchte in „roten Gebieten“ gekämpft. Die Klage richtet sich aktuell gegen den Freistaat Bayern, zielt aber langfristig auf eine Änderung des Bundesrechts. Umweltminister Glauber plant 600 neue Messstellen bis Ende des Jahres, bevorzugt jedoch eine Stickstoffbilanz. Die Klage könnte jedoch trotz Erfolgs die Grundwasserschutzrichtlinie der EU nicht umgehen.
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