Bei Durchsuchungen in Köln wurden mehrere Wohn- und Geschäftsräume von der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz und der Zentralen Kriminalinspektion Oldenburg durchsucht. Den Verdächtigen wird vorgeworfen, über das Darknet mit chemischen Drogen gehandelt zu haben. Der Vorwurf lautet auf bandenmäßigen Handel mit einer beträchtlichen Menge an Betäubungsmitteln.
Zwei Hauptbeschuldigte im Alter von 37 und 42 Jahren sollen zwischen November 2019 und Dezember 2021 in über 9.000 Fällen mit Betäubungsmitteln gehandelt haben. Insgesamt haben sie mindestens 740 Kilogramm Amphetamin, 19 Kilogramm MDMA, 40.000 MDMA-Tabletten und über 7 Kilogramm Metamphetamin verkauft. Der Umsatz wird auf mehr als 950.000 Euro geschätzt.
Sieben weitere Personen im Alter von 29 bis 78 Jahren, mit deutscher oder niederländischer Staatsangehörigkeit, sollen den Hauptverdächtigen geholfen haben, unter anderem durch Kurierfahrten. Der Betreiber einer Postfiliale in Köln und seine Mitarbeiterin sollen die Pakete außerhalb der regulären Öffnungszeiten angenommen und über die Deutsche Post zugestellt haben.
Haftbefehle wurden gegen den Hauptbeschuldigten, die mutmaßlichen Kuriere und die Verantwortlichen der Postfiliale vollstreckt. Die Verantwortlichen der Postfiliale wurden dem Amtsgericht Koblenz vorgeführt und Untersuchungshaft wurde angeordnet. Drei Festgenommene in den Niederlanden sollen am Donnerstag vor Gericht in Amsterdam erscheinen. Der zweite Hauptbeschuldigte wird noch gesucht.
Über 100 deutsche und niederländische Einsatzkräfte waren an dem Einsatz beteiligt. Es wurden schriftliche Unterlagen, Datenträger, Kommunikationsmittel, 55 Liter Amphetaminbase, eine Schusswaffe und über 150.000 Euro Bargeld sichergestellt. Dem Einsatz gingen mehr als zwei Jahre Ermittlungen voraus.
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