Wirtschaft

E-Fuels

Toby_Parsons (CC0), Pixabay
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Erneut debattiert die Politik über ein EU-weites Neuzulassungsverbot für Autos mit Verbrennungsmotor – und damit auch über E-Fuels. Laut den Befürworterinnen und Befürwortern sollen die synthetischen Kraftstoffe den Verbrennungsmotor in eine klimaneutrale Zukunft führen. Doch noch sind die E-Fuels selbst über weite Strecken Zukunftsmusik – und ihre künftige Rolle umstritten. Die Diskussion legt dabei auch grundsätzliche Fragen zum Umbau des Energiesystems offen.

Was sind E-Fuels?

E-Fuels, auch als synthetische Kraftstoffe bezeichnet, sind flüssige Kraftstoffe, die aus erneuerbarem Strom und Kohlenstoffdioxid (CO2) hergestellt werden. Sie sind eine alternative Möglichkeit, um den Einsatz von fossilen Brennstoffen in Fahrzeugen und Maschinen zu reduzieren und die CO2-Emissionen zu verringern.

E-Fuels werden durch einen Prozess hergestellt, der als Power-to-Liquid (PtL) bezeichnet wird. Dabei wird erneuerbarer Strom (z.B. aus Windkraft oder Solarenergie) genutzt, um Wasserstoff durch Elektrolyse zu erzeugen. Anschließend wird Kohlenstoffdioxid (CO2) aus der Luft oder aus industriellen Prozessen abgeschieden und mit dem Wasserstoff unter hohen Temperaturen und Drücken zu synthetischen Kraftstoffen wie beispielsweise Methanol, Diesel oder Kerosin umgewandelt.

E-Fuels haben den Vorteil, dass sie in bestehenden Verbrennungsmotoren verwendet werden können, ohne dass teure Umrüstungen erforderlich sind. Sie können auch dazu beitragen, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und die damit verbundenen geopolitischen Risiken zu reduzieren.

Allerdings sind E-Fuels derzeit noch teurer als herkömmliche fossile Kraftstoffe und ihre Herstellung erfordert viel erneuerbaren Strom, der derzeit noch begrenzt verfügbar ist. Zudem ist der Wirkungsgrad des PtL-Prozesses im Vergleich zu anderen Technologien zur Umwandlung von Strom in Energie relativ niedrig. Daher sind weitere Investitionen und Fortschritte in der Technologie notwendig, um E-Fuels wirtschaftlich konkurrenzfähig zu machen und ihren breiteren Einsatz zu ermöglichen.

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