Was ist E10?
„Super E10“ ist eine neue Kraftstoffsorte für Ottomotoren (Benziner). „E“ steht für Ethanol, „10“ gibt an, dass dem Kraftstoff bis zu 10 Prozent Ethanol beigemischt wurde. Das herkömmliche Superbenzin hat einen Ethanolanteil von bis zu 5 Prozent (E5).
„Super E10“ wird oft als „Biokraftstoff“ bezeichnet, was jedoch doppelt irreführend ist: Erstens besteht E10 zu 90 Prozent aus Erdöl.Zweitens werden die Pflanzen zur Gewinnung des Ethanols in industrieller und nicht in biologischer Landwirtschaft angebaut, wie der Begriff „Bio“ fälschlich nahelegt. „Super E10“ ist ein fossiler Kraftstoff, dem bis zu 10 Prozent Agroethanol beigemischt wird
Verträgt mein Auto E10?
Etwa 90 Prozent aller Pkw mit Benzinmotor können mit E10 betankt werden. Das restliche Zehntel – meist ältere Pkw – verträgt kein E10, da bei diesen Teile des Motors vom neuen Kraftstoff angegriffen werden. Ob Ihr Auto E10-geeignet ist, können Sie einer Liste der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) entnehmen oder beim Hersteller erfragen (Telefonnummern stehen in der DAT-Übersicht). Langzeitschäden bei offiziell freigegebenen Pkw sind nach der Praxiserfahrungen in anderen Ländern nicht zu erwarten.
Rechnet sich E10 für meinen Geldbeutel?
Ethanol hat eine geringere Energiedichte als Benzin, so dass die Beimischung von 10 statt 5 Prozent zu einem leicht höheren Verbrauch führt. Theoretisch verbrauchen die mit E10 betankten Autos circa 1,6 Prozent mehr Krafstoff als bei E5-Benzin. Ein günstigerer Preis von 3 Cent je Liter gleicht den Mehrverbrauch aus.
Lässt sich mit E10 das Klima schützen?
Wie E10 das Klima beeinflusst, wird nach wie vor stark diskutiert. Befürworter betonen, dass durch Agroethanol Treibhausgase vermieden würden. Eine so genannte Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung setzt Kriterien für die Herstellung des Agroethanols fest, um klimarelevante Einspareffekte zu gewährleisten. Kritiker bezweifeln in einer Studie die positive Klimabilanz des neuen Kraftstoffes, relativieren die klimarelevanten Effekte und weisen auf die teils problematische Herstellung mit ihren Folgewirkungen für die Natur hin.
Unabhängig vom umstrittenen Umweltnutzen von E10 sollten Verbraucher mit dem Klimaschutz nicht erst an der Zapfsäule, sondern schon im Autohaus und bei der Fahrweise beginnen: Wer allein die wichtigsten Spritspartipps beherzigt, kann seinen persönlichen CO2-Ausstoß um 20 bis 30 Prozent reduzieren. Ein klimabewusster Autokauf leistet einen weiteren Beitrag und spart langfristig Geld. Die Pflicht, bei neuen Pkw den Energieverbrauch anzugeben, bietet dabei die Möglichkeit, den Kraftstoffverbrauch der Neuwagen vor Ort zu vergleichen.
Quelle:VBZ Brandenburg
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