Die Europäische Bankenaufsicht EBA hat am 11. Dezember in ihrer jährlichen Risikobewertung darauf hingewiesen, dass sich aus einem leicht rückläufigen Anteil notleidender Kredite (Non-performing Loans – NPL) keine Entwarnung für die Lage der europäischen Banken ergibt. Zwar haben die Banken in der Corona-Krise auch solide Kapital- und Liquiditätsquoten beibehalten und ihre Kreditvergabe an die Realwirtschaft erhöht. Allerdings mussten sie dafür erhebliche Rückstellungen für Kredite buchen, die zu einem Anstieg der Risikokosten geführt haben. Während die Corona-Krise die NPL-Quote nicht erhöht hat, ist der Anteil gestundeter Kredite laut EBA gestiegen.
Die Banken sehen sich laut EBA weiterhin den Gefahren einer wirtschaftlichen Unsicherheit gegenüber. Die Rentabilität befinde sich auf einem Rekordtief und es gebe Anzeichen dafür, dass sich die Vermögensqualität in den nächsten Quartalen verschlechtern dürfte. Als weitere Herausforderungen benennt die EBA hohe Betriebskosten, technologiebezogene Risiken und den Kampf gegen Geldwäsche.
Die EBA hat mit der Risikobewertung auch die Ergebnisse ihrer Transparenzübung veröffentlicht. Für 129 Banken aus 26 Ländern der EU oder des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) sowie 6 Banken aus dem Vereinigten Königreich weist sie individuelle Werte etwa zum Kernkapital oder den risikogewichteten Aktiva aus. Unter den 129 Banken befinden sich 19 deutsche Banken.
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