In einem dramatischen Vorfall haben Einsatzkräfte Ecuadors den ehemaligen Vizepräsidenten Jorge Glas in der mexikanischen Botschaft in Quito festgenommen, was zu einem sofortigen Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Ecuador und Mexiko führte. Dieses Ereignis wurde von den Regierungen beider Länder bestätigt. Mexikos Außenministerin Alicia Barcena kündigte an, den Internationalen Gerichtshof wegen des Vorfalls anzurufen.
Jorge Glas, der in mehreren Korruptionsfällen gesucht wurde und in der mexikanischen Botschaft Zuflucht gefunden hatte, sollte von Mexiko Asyl erhalten. Ecuadors Regierung argumentierte jedoch, dass dies gegen internationale Vereinbarungen verstoße, da gegen Glas ein Haftbefehl vorliege. Glas hatte während der Präsidentschaft von Rafael Correa sowie am Anfang der Amtszeit von Lenin Moreno als Vizepräsident gedient und war zu insgesamt acht Jahren Haft verurteilt worden, bevor er aufgrund der prekären Sicherheitslage in den Gefängnissen vorzeitig freikam.
Die Festnahme folgte kurz nachdem Ecuadors konservative Regierung unter Präsident Daniel Noboa die mexikanische Botschafterin zur Persona non grata erklärt hatte. Dies geschah nach Äußerungen des mexikanischen Präsidenten Andres Manuel Lopez Obrador, die auf einen Zusammenhang zwischen dem Mord an dem ecuadorianischen Präsidentschaftskandidaten Fernando Villavicencio und Noboas Wahlsieg hindeuteten.
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