Da wird jede Woche auf dem Leipziger Augustusplatz demonstriert gegen hohe Energiekosten dabei sitzt ein Unternehmen, dass damit richtig Geld macht, direkt am Ort wo demonstriert wird, und keiner weiß das! Das Unternehmen hat seinen Sitz im Hochhaus am Augustus Platz. Da kann man doch einmal nachfragen, was die dazu sagen?
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European Energy Exchange AGLeipzigJahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021KonzernlageberichtDer zusammengefasste Lagebericht wurde auf Grundlage des § 315 HGB erstellt. Die Erstellung des zusammengefassten Lageberichts erfolgte im Einklang mit dem Deutschen Rechnungslegungsstandard (DRS) 20. 1. Grundlagen der Gruppe1.1 Geschäftstätigkeit und Gruppenstruktur Geschäftsmodell Die European Energy Exchange AG (EEX) mit Sitz in Leipzig, Deutschland, betreibt einen globalen Handelsplatz für Energie und energienahe Produkte mit internationalen Partnerschaften. Die EEX AG ist die Dachgesellschaft der EEX Group, die weltweit Marktplattformen für Energie- und Commodity-Produkte betreibt und ein Netzwerk von 802 Handelsteilnehmern aus 41 Ländern verbindet. Die Unternehmen der EEX Group sind jeweils auf einzelne Märkte spezialisiert, um eine gezielte Entwicklung der Geschäftsfelder sicherzustellen. Das Portfolio der EEX Group wird durch zwei Clearinghäuser abgerundet, die die Besicherung, das sogenannte Clearing, sowie die Abwicklung aller an den Börsen geschlossenen oder registrierten Transaktionen sicherstellen. Die EEX Group verfügte zum 31. Dezember 2021 über 17 Standorte in Amsterdam, Berlin, Bern, Brüssel, Helsinki, Kopenhagen, Leipzig, London, Luxemburg, Madrid, Mailand, Paris, Prag, Singapur, Warschau, Washington und Wien. Sie beschäftigte insgesamt 854 Mitarbeitende und gehört zur Gruppe Deutsche Börse. Geschäftsfelder und Produktportfolio Das Produktportfolio der EEX Group umfasst den Börsenhandel und Trade-Registration-Services für Energie, Umweltprodukte, Fracht- und Agrarprodukte sowie mit dem Commodity-Geschäft im Zusammenhang stehende weiterführende Services. Im Börsenhandel wird grundsätzlich zwischen Spot- und Terminmärkten unterschieden. Am Spotmarkt abgeschlossene Handelsgeschäfte werden spätestens zwei Tage nach Abschluss physisch erfüllt. Der Spotmarkt dient damit der kurzfristigen Beschaffung sowie Optimierung von Beschaffung und Produktion. Die am Terminmarkt abgeschlossenen Handelsgeschäfte werden erst zu einem zuvor vereinbarten späteren Zeitpunkt physisch oder finanziell erfüllt. Somit ermöglicht der Terminmarkt eine mittel- bis langfristige Portfoliooptimierung und Preisabsicherung. Neben dem Börsenhandel ist auch die Registrierung von Transaktionen zum Clearing möglich. Durch die Trade-Registration können Marktteilnehmer außerbörslich abgeschlossene Geschäfte an der Börse registrieren und über das Clearinghaus abwickeln lassen. Dadurch profitieren die Teilnehmer von standardisierten Prozessen und der Absicherung gegen Zahlungs- bzw. Lieferausfall. Das Angebot der EEX Group gliedert sich in sieben Commodity-spezifische sowie drei Commodity-übergreifende Geschäftsfelder:
Die für die EEX Group bedeutendsten Geschäftsfelder sind die Strom Spot- und Terminmärkte in Europa, die Märkte für Erdgas sowie die US-amerikanischen Stromterminmärkte. Mit dem Handel und dem Clearing der Produkte in diesen Geschäftsfeldern werden 77 Prozent der Umsatzerlöse erwirtschaftet. Innerhalb der Commodity-spezifischen Geschäftsfelder wurden im Berichtsjahr die folgenden Produkte zum Handel und Clearing bzw. die folgenden Services angeboten:
Die Commodity-übergreifenden Geschäftsfelder umfassen im Wesentlichen die folgenden Services:
Gruppenstruktur Die EEX Group bestand im abgelaufenen Geschäftsjahr aus den folgenden vollkonsolidierten Unternehmen: European Energy Exchange AG (EEX), EEX Asia Pte. Ltd. (EEX Asia), EEX CEGH Gas Exchange Services GmbH (EEX CEGH), EEX Link GmbH, EPEX SPOT SE (EPEX), Grexel Systems Oy (Grexel), KB Tech Ltd. (KB Tech), Nodal Exchange, LLC (Nodal Exchange), Power Exchange Central Europe, a.s. (PXE) sowie den Clearinghäusern European Commodity Clearing AG (ECC) und Nodal Clear, LLC (Nodal Clear). Die EEX AG betreibt als Börse operativ Handelsmärkte für Strom, Erdgas, Umweltprodukte und Agrarprodukte in Europa sowie den Frachtmarkt. Darüber hinaus bietet die EEX Market-Data-Services für sich und andere Gruppenunternehmen an und stellt für die Kunden dieser Gesellschaften die technischen Anbindungen zur Verfügung. Des Weiteren ist sie im Rahmen von Geschäftsbesorgungsverträgen als zentraler Dienstleister für ihre Tochtergesellschaften tätig. Zudem ist die EEX mit dem Betrieb der französischen Register für Herkunftsnachweise, Kapazitätsgarantien und Energiesparzertifikaten im Geschäftsfeld Registry-Services aktiv. Die EEX hält 100 Prozent der Anteile an der EEX Asia. Der durch die Aufsichtsbehörde in Singapur regulierte Terminmarktbetreiber bietet eine globale elektronische Marktplattform für Warenderivate an, insbesondere Frachtkontrakte. Die EEX betreibt mit der EEX Asia das Geschäftsfeld Global Commodities. Die EEX hält zudem 51 Prozent der Anteile an der EEX CEGH, die eine gemeinsame Tochtergesellschaft mit der österreichischen Central European Gas Hub AG (CEGH) ist und den österreichischen Gasmarkt betreibt. Die EPEX mit Sitz in Paris bietet Trading- und Market-Data-Services für das Geschäftsfeld Strom Spot in Europa an und erbringt Dienstleistungen für Übertragungsnetzbetreiber im Zusammenhang mit Marktkopplung und -betrieb sowie darüber hinaus Dienstleistungen für andere Strombörsen in Serbien, Ungarn, Slowenien, Irland und Nordirland. Zudem besaß die EPEX im Geschäftsjahr 2021 25 Prozent der Anteile an der South Eastern European Power Exchange (SEEPEX), die den Strom-Spotmarkt in Serbien betreibt. Die EEX hielt im Geschäftsjahr 2021 einen direkten Anteil von 51 Prozent an der EPEX. Die verbleibenden 49 Prozent der Anteile an der EPEX werden von dem Konsortium HGRT gehalten, das aus mehreren Übertragungsnetzbetreibern besteht. Die EEX ist zu 100 Prozent an dem Registerbetreiber Grexel beteiligt. Grexel bietet Registrierungs- und Zertifizierungsdienste für erneuerbare Energien an und wird dem Geschäftsfeld Registry-Services zugeordnet. Ebenfalls 100 Prozent der Anteile besitzt die EEX am britischen Software-Unternehmen KB Tech. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Datenmanagement-Dienstleistungen und -produkte für die Handels- und Finanzmärkte. Das Geschäftsfeld US Commodities wird von der US-amerikanischen Nodal Exchange betrieben, an der die EEX im Geschäftsjahr 2021 100 Prozent der Anteile hielt. Die Nodal Exchange ist eine regulierte Terminbörse, die mehr als 1.000 Stromkontrakte für Standorte in Nordamerika anbietet und so den Marktteilnehmern die Absicherung gegen Preisrisiken in den Vereinigten Staaten ermöglicht. Zudem bietet die Nodal Exchange Erdgaskontrakte und Umweltprodukte für den nordamerikanischen Raum zum Handel an. Die PXE mit Sitz in Prag, an der die EEX im Geschäftsjahr 2021 mit insgesamt zwei Dritteln der Anteile beteiligt war, betreut den Markt für EEX-Stromterminkontrakte in Ungarn, Tschechien, der Slowakei, Rumänien, Polen, Slowenien, Bulgarien und Serbien sowie den Gasmarkt in Tschechien. Für die entsprechenden Produkte erbringt die PXE auch Market-Data-Services und bietet zudem einen Ausschreibungsservice für Strom und Gas in Tschechien an. Die ECC mit ihrer Tochtergesellschaft European Commodity Clearing Luxembourg S.à r.l. (ECC Luxemburg) ist eines der beiden Clearinghäuser für Energie- und Commodity-Produkte innerhalb der EEX Group. Ihr Leistungsspektrum umfasst das Clearing und die Abwicklung aller Geschäfte, die an den europäischen und asiatischen Handelsplätzen der Gruppe abgeschlossen oder registriert werden, sowie das Geschäftsfeld Clearing-Services. Sämtliche Transaktionen an der Nodal Exchange werden durch das zweite Clearinghaus der EEX Group, die Nodal Clear, abgewickelt. Seit Juni 2021 erbringt Nodal Clear zudem auch externe Clearing-Services für FairX, eine Terminbörse für Privatanleger. Außerdem besitzt die EEX eine Beteiligung von 25 Prozent an der Spark Commodities Pte. Ltd.. Das Unternehmen ist ein Joint Venture mit dem Data Intelligence-Unternehmen Kpler und konzentriert sich auf die Bereitstellung von Technologie-basierten Dienstleistungen, um die Liquidität auf dem LNG-Markt zu fördern. Zudem war die EEX im Geschäftsjahr 2021 mit 40 Prozent an der enermarket GmbH (enermarket) beteiligt, einem Onlinevergleichsportal für Strom und Erdgas, das im Jahr 2018 als Joint Venture mit der innogy SE und der Süwag Energie AG gegründet wurde. Die Beteiligung an der enermarket wurde im Januar 2022 veräußert. Seit dem 15. Februar 2021 ist die EEX mit 40 Prozent an der East Med. Energy Exchange Ltd. (EMEX) beteiligt, einer Gashandelsplattform in Israel. Im Dezember 2021 hat die EEX darüber hinaus mit den Anteilseignern des Daten- und Analyseanbieters Lacima Group eine Vereinbarung über den Erwerb ihres Geschäfts abgeschlossen. Die Transaktion wurde im Januar 2022 abgeschlossen. Die EEX übernimmt damit 100 Prozent der Anteile an Lacima Group. Lacima mit Hauptsitz in Sydney, Australien, ist ein mehrfach ausgezeichneter Anbieter von Technologielösungen für den Handel und das Risikomanagement in den globalen Energie- und Commodity-Märkten. Mit Softwarelösungen für Pre-trade-Analysen, Strukturierung und Bewertung von Portfolios unterstützt Lacima Handelsentscheidungen und Risikomanagement seiner Kunden. 1.2 Ziele und Strategien Die Vision der Gruppe ist, sich in den kommenden Jahren ausgehend von der Marktposition als weltweit präsente Energiebörse zum präferierten globalen Handelsplatz für Commodities weiterzuentwickeln. Die langfristige Strategie der EEX Group setzt sich dabei aus fünf strategischen Zielen zusammen, die sich gegenseitig ergänzen und aufeinander aufbauen. Dieses Zielmodell bildet die Grundlage der Priorisierung aller Projekte und Initiativen innerhalb der Gruppe und wird dynamisch weiterentwickelt. Die nachfolgend genannten Ziele haben keine bestimmte Rangordnung, da sie alle gleich essenziell sind für den Erfolg der Gruppe:
Die mittelfristige Strategie der EEX Group hat einen Zeithorizont von drei bis fünf Jahren und wird einer jährlichen Überprüfung unterzogen. Sie wird maßgeblich von folgenden Entwicklungen beeinflusst:
Die EEX Group setzt die folgenden strategischen Schwerpunkte, um die Umsetzung neuer regulatorischer Standards zu ermöglichen und gleichzeitig mittel- bis langfristig Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum zu sichern:
Die Strategie des Unternehmens im Berichtsjahr folgt der langfristigen globalen Wachstumsstrategie der EEX Group und unterscheidet sich nicht wesentlich im Vergleich zum Vorjahr. Alle laufenden Aktivitäten sowie Transaktionen sind an den oben genannten Zielen ausgerichtet. Um sich im intensiven Wettbewerb mit internationalen Konkurrenten durchzusetzen, setzt die EEX Group auf den Abbau von Zugangsbarrieren für bestehende und potenzielle Kunden zum Dienstleistungsangebot der gesamten Gruppe und die stetige Erhöhung von Verfügbarkeit und Liquidität ihrer Produkte. Parallel dazu werden neue Produkte und Dienstleistungen in bestehenden Assetklassen und neuen Märkten entwickelt und angeboten. Organisches Wachstum und ausgewählte Kooperationen sowie Akquisitionen werden mit sorgfältigem Blick auf die Bedürfnisse der Kunden verfolgt. Das Angebot an umfangreichen Absicherungs- und Handelsdienstleistungen für die Bedürfnisse der Kunden steht im Mittelpunkt und schafft so die Grundlage für eine nachhaltige Kundenbindung. Ein Element der Wachstumsstrategie ist die Entwicklung des individuellen Potenzials aller Börsen und Clearinghäuser innerhalb der EEX Group. Die jeweiligen regionalen Aktivitäten sollen einfacher zugänglich werden, um den Kundenstamm der EEX Group besser ansprechen zu können. Durch den stetigen Ausbau ihres globalen Kundennetzwerks verfolgt die Gruppe das Ziel eines weiteren Wachstums der Handelsvolumina und Marktanteile weltweit. Das globale Zielmodell für die EEX Group sieht den Aufbau und Betrieb jeweils eines Börsenplatzes pro relevanter Zeitzone vor, das heißt in Amerika, Europa und Asien. Damit werden die regionalen Handelszeiten aller relevanten Rohstoffhandelsplätze der Welt abgedeckt. Mit Nodal Exchange und Nodal Clear in den USA und der EEX, EPEX und ECC in Europa sowie der EEX Asia in Singapur hat die EEX Group dies bereits realisiert. Die Funktion des Clearinghauses für den Handelsplatz Singapur wird ebenfalls von der ECC abgedeckt, da diese von der Aufsicht in Singapur anerkannt und an die lokale Börse angeschlossen ist. Weitere spezialisierte Börsen ergänzen die globale Aufstellung der EEX Group in den Bereichen, in denen spezifische Geschäftsmöglichkeiten verfolgt werden. Die Strategie der EEX Group wird dabei wesentlich von der Überzeugung geleitet, als Börsenbetreiber aktiv zu einer von Nachhaltigkeit geprägten Gesellschaft beizutragen. Dafür berücksichtigt die EEX Group ESG-Kriterien (Environmental, Social and Corporate Governance) im unternehmerischen Priorisierungsprozess neuer Geschäftsinitiativen. Darüber hinaus sucht sie aktiv nach neuen Möglichkeiten, Märkte zu betreiben bzw. zu entwickeln, die Nachhaltigkeitsziele unterstützen. Die EEX Group ermittelt beispielsweise tägliche, marktbasierte Preise für CO2-Emissionsberechtigungen in Europa und den USA, die ein integraler Bestandteil der fortschreitenden Dekarbonisierung der Wirtschaft sind. Im weltweiten Vergleich bietet bereits heute kein anderer Börsenbetreiber so vielfältige Handelsinstrumente für Umweltprodukte an wie die EEX Group. 1.3 Unternehmenssteuerung Zur Steuerung des Unternehmenserfolgs verwendet die EEX Group für alle Gesellschaften im Wesentlichen die Erfolgsgrößen Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) und Jahresüberschuss sowie (Netto-)Umsatzerlöse und nichtvariable Kosten als deren maßgebliche Treiber. Diese stellen dementsprechend die finanziellen Leistungsindikatoren der EEX Group dar. Die Netto-Umsatzerlöse ergeben sich aus den Umsatzerlösen (Transaktionserlöse und sonstige Umsatzerlöse) und den sonstigen betrieblichen Erträgen abzüglich der variablen Kosten. Die dominierenden Einflussfaktoren in Bezug auf die Netto-Umsatzerlöse sind Transaktionserlöse, leistungsbezogene Erstattungen an bestimmte Marktteilnehmer wie Market Maker, Broker oder Liquidity Provider sowie umsatz- oder volumenabhängige Komponenten aus bestimmten Verträgen mit Service Providern. Als nichtvariable Kosten werden all jene Kosten bezeichnet, die nicht direkt mit der Höhe der Handelsvolumina in Zusammenhang stehen. Innerhalb der nichtvariablen Kosten wird im Wesentlichen zwischen Personalaufwendungen, Abschreibungen und sonstigen betrieblichen Aufwendungen unterschieden. Rund 88 Prozent der Gesamtkosten der EEX Group im Jahr 2021 waren nichtvariable Kosten (2020: 86 Prozent). Aufgrund des nicht unerheblichen Anteils von Minderheitsaktionären bei einzelnen Tochtergesellschaften am erwirtschafteten Gruppenergebnis wird neben den zuvor genannten Größen auf Gruppenebene ergänzend die Steuerungsgröße adjustierter Jahresüberschuss angewendet. Dabei handelt es sich um den Jahresüberschuss der EEX Group gemäß den International Financial Reporting Standards (IFRS), bereinigt um die folgenden zwei Sachverhalte:
Neben diesen genannten finanziellen Leistungsindikatoren werden innerhalb der Gruppe zur Steuerung des Unternehmenserfolgs auch nichtfinanzielle Leistungsindikatoren wie Handelsvolumina, Marktanteile oder die Anzahl von Handels- und Clearingteilnehmern herangezogen. Darüber hinaus sind Arbeitnehmer- und Kundenbelange sowie die Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung wichtige Bestandteile für die interne Bewertung des Unternehmensfortschritts. Die entsprechenden Werte der Kenngrößen für das Jahr 2021 werden in den Kapiteln „Geschäftsverlauf“ und „Ertragslage“ erläutert. Zukunftsbezogene Aussagen zu den Leistungsindikatoren finden sich im „Prognosebericht“. 1.4 Forschung und Entwicklung Als Dienstleistungsunternehmen hat die EEX Group, bis auf selbsterstellte Software, keine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, wie sie vergleichsweise bei produzierenden Unternehmen anzutreffen sind. Auf Neuentwicklungen von Produkten und Dienstleistungen für das Jahr 2021 wird im „Geschäftsverlauf“ sowie zukunftsgerichtet im „Risiko- und Chancenbericht“ eingegangen. 2. Wirtschaftsbericht2.1 Wirtschaftliche, branchenbezogene und regulatorische Rahmenbedingungen Regulatorische Rahmenbedingungen Die Märkte der EEX Group werden maßgeblich von der Finanzmarkt-, Energie- und Klimaschutzgesetzgebung beeinflusst. Zudem spielen auch Vorgaben in Bezug auf Informationssicherheit bzw. Cybersicherheit eine zunehmend wichtige Rolle. Folgende Gesetzesinitiativen und politische Diskussionen im Jahr 2021 haben oder können zukünftig potenziellen Einfluss auf die Transaktionserlöse der EEX Group haben (auf Details, insbesondere zu den möglichen Risiken wird im Teil „Risiko- und Chancenbericht“ eingegangen):
Herausforderndes Marktumfeld für die Kunden der EEX Group Die Gruppe der Kunden der EEX Group besteht in erster Linie aus Energie- und Versorgungsunternehmen, Banken, Netzbetreibern, Rohstoffhändlern und Commodity-Hedgefonds. Die Energie- und Versorgungsunternehmen stehen aufgrund der Energiewende vor weitreichenden strategischen und finanziellen Herausforderungen. Durch die weltweite Energiewende von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien sehen sich Unternehmen mit neuen Herausforderungen konfrontiert, insbesondere in der Planbarkeit und Volatilität, beispielsweise durch Wetterbedingungen. Dabei finden sich einige Unternehmen in Situationen wieder, in denen der Rückbau und die Abschreibungen in der konventionellen Stromerzeugung eine erhebliche Belastung in der Profitabilität darstellen, während andere von einem zügigen Ausbau in Wind-, Wasser- und Solarenergie profitieren oder in neue Rohstoffe wie Wasserstoff und Ammoniak investieren. Für Marktteilnehmer aus der Finanzindustrie gibt es zusätzlich neue Regulierungen und Anreize aus Politik und Gesellschaft, verstärkt in emissionsneutrale Wertschöpfungsketten zu investieren. Die aktuelle Situation hat Auswirkungen auf die Zahlungsbereitschaft von Energie- und Versorgungsunternehmen für Börsenhandelsaktivitäten sowie auf die Bonitätsbeurteilungen externer Kapitalgeber und damit auf die Fähigkeit von Energie- und Versorgungsunternehmen, Sicherheiten für Börsengeschäfte zu stellen. Weiterhin führt eine sinkende Bonität von Marktteilnehmern zur Reduktion bilateraler Kreditlinien, die im OTC-Handel üblich sind. Dies bedingte zum Teil eine Verlagerung von außerbörslichem Handel in das Clearing und hatte somit einen positiven Einfluss auf das Geschäft der EEX Group. Die Covid-19-Pandemie hat auch im Geschäftsjahr 2021 Auswirkungen auf die internationale Wirtschaft. Während im Jahr 2020 die Weltwirtschaft erheblich unter regionalen Lockdown-Maßnahmen und reduzierter Mobilität gelitten hat, konnte man 2021 leichte Erholungstrends erkennen. Die weltweite Energienachfrage hat sich weitestgehend erholt und erlebte eine Verschiebung von Nordamerika und Europa nach Asien. Schwellenländer wie China und Indien trieben die Energienachfrage wieder über das Niveau von 2019. Die weltweite Energienachfrage erholte sich 2021 um 4,6 Prozent, glich damit den Rückgang um 4 Prozent von 2020 aus und übertrifft somit den Bedarf von 2019 um 0,5 Prozent.2 Fast 70 Prozent des Anstiegs der weltweiten Energienachfrage entfallen auf Schwellen- und Entwicklungsländer mit einem Anstieg von 3,4 Prozent im Vergleich zu 2019. Der Energieverbrauch in Industrieländern lag 2021 rund 3 Prozent unter dem Niveau vor der Pandemie.3 Mehrere Pandemiewellen im Laufe des Jahres führten immer wieder zu Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und dämpften regional die Energienachfrage. Durch Konjunkturpakete und die Einführung von Impfstoffen konnten einzelne Wirtschaftsbereiche in die Normalität zurückkehren. Dabei stieg die globale Wirtschaftsleistung im Jahr 2021 um 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und damit das globale BIP auf mehr als 2 Prozent über dem vor-pandemischen Niveau von 2019.4 Wie 2020 waren auch dieses Jahr Positionsanpassungen der Marktteilnehmer und in Folge dessen ein zeitweise sprunghafter Anstieg der Marktvolatilität zu beobachten. Insbesondere sahen Rohstoffmärkte europaweit eine Verschiebung von OTC-Volumen zum Clearing und börsengehandelten Volumina, wovon die EEX Group insbesondere in den Strom-Termin- und Gas-Märkten profitieren konnte. Gleichzeitig hat die Ausnahmesituation der Covid-19-Pandemie in den letzten zwei Jahren gezeigt, dass die EEX Group allen Marktteilnehmern auch bei hoher Volatilität und Unsicherheit die Möglichkeit zur Absicherung und flexiblen Versorgung bietet. Trotz der herausfordernden Situation hat sich der Markt als stabil und liquide erwiesen. Die gewährleistete technische Verfügbarkeit sowie ein stabiles operatives Geschäft ermöglichten allen Handelsteilnehmern, das Gesamtportfolio an Produkten und Dienstleistungen der EEX Group weiterhin in Anspruch zu nehmen. Wettbewerbssituation Hauptwettbewerber der EEX Group ist in vielen Märkten der ungeclearte Over-the-Counter (OTC) Markt. Die Hauptkonkurrenten der EEX Group im börslichen Handel (CME Group, ICE, Nasdaq) sind in allen relevanten Zeitzonen für Energie- und Rohstoffprodukte (Europa, USA, Asien) vertreten und stehen in intensivem Wettbewerb zum Angebot der EEX Group. Die genannten Akteure bieten Strom- und Gasprodukte in den wichtigsten europäischen und nordamerikanischen Marktgebieten an. In Asien besteht in den Frachtkontrakten ein Wettbewerb durch SGX in Singapur. In den europäischen Stromderivaten ist Nasdaq der führende Anbieter in Skandinavien, in Belgien und den Niederlanden ist der Marktführer ICE. Im deutschen Strom-Terminmarkt erzielten ICE und Nasdaq nennenswerte, aber im Vergleich mit der EEX Group geringe Volumina. Im Strom-Spotmarkt hingegen ist Nord Pool, mehrheitlich im Besitz der Euronext, ein wesentlicher Wettbewerber. In den europäischen Gas-Terminmärkten ist die ICE aktueller Marktführer und Hauptwettbewerber der EEX Group, während die EEX Group an den Gas-Spotmärkten die Börse mit den größten Handelsvolumina ist. Die ICE ist Marktführer und damit der hauptsächliche Wettbewerber der EEX Group im europäischen Handel mit Emissionszertifikaten. Im nordamerikanischen Strommarkt hat sich die EEX Group mit ihrem Tochterunternehmen Nodal Exchange als wichtiger Handelsplatz etabliert. Bedeutendster Wettbewerber in diesem Markt ist ICE. Das Angebot der Nasdaq in den US-amerikanischen Strom- und Gasmärkten entfiel mit dem Rückzug ihrer Tochter NFX aus dem Markt. CME Group und ICE sind Hauptwettbewerber der Nodal Exchange im US-Gasmarkt. Wesentliche Einflussfaktoren der Transaktionserlöse der EEX Group Die Höhe der Transaktionserlöse der EEX Group wird von insgesamt drei wesentlichen Einflussfaktoren bestimmt. Neben der Größe des Gesamtmarktes hängen die Erlöse vom erzielten Marktanteil sowie von der Entgeltstruktur ab. Bei der Umsetzung der Gruppenstrategie und der Unternehmenssteuerung werden der Marktanteil und die Entgeltstruktur mit dem Fokus beobachtet, die Wettbewerbsposition der EEX Group zu stärken und die Gruppe als weltweit präsenten Handelsplatz für Energie- und Commodity-Produkte zu positionieren. Demgegenüber ist die Größe des Gesamtmarktes nur bedingt von der EEX Group beeinflussbar und hängt im Wesentlichen von folgenden Faktoren ab:
2.2 Geschäftsverlauf Überblick über den Geschäftsverlauf 2021 Wie bereits in den Rahmenbedingungen des Wirtschaftsberichts beschrieben, hatte die Covid-19-Pandemie auch im Jahr 2021 einen deutlichen Einfluss auf die Entwicklung der Weltwirtschaft und somit ebenfalls Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf der EEX Group. Zusätzlich beeinflussten den Geschäftsverlauf die insbesondere ab September 2021 verzeichneten Rekordpreise auf den Energiemärkten. Insgesamt konnte die EEX Group ihren Wachstumstrend der Handelsvolumen auf den Strom-Spotmärkten fortsetzen und hohe Wachstumsraten auf den Gasmärkten, den US-amerikanischen Strom-Terminmärkten, bei den Umweltprodukten und im globalen Frachtmarkt erzielen. Auf den EEX-Strom-Terminmärkten blieb das Volumen trotz des deutlich höheren Marktanteils leicht unter dem Vorjahresvolumen zurück. Bei den Agrarprodukten verzeichnete die EEX Group im Geschäftsjahr 2021 einen Rückgang des Handels von Futures auf europäische Verarbeitungskartoffeln, der durch das Wachstum im Handel von Futures auf Milchprodukte kompensiert wurde. Positiv auf den Geschäftsverlauf wirkten sich der Anstieg der Erlöse in den Commodity-übergreifenden Geschäftsfeldern Market-Data-Services und Registry-Services aus sowie der Anstieg der Erlöse aus Clearing-Services für Partnerbörsen, die nicht der EEX Group angehören. Strom Termin Europa & Japan Das Geschäftsfeld Strom Termin Europa & Japan erlebte ein historisches Geschäftsjahr. Die anhaltende globale Covid-19-Pandemie blieb auch 2021 das beherrschende, übergeordnete Thema am Markt. Zusätzlich führte im zweiten Halbjahr die Unsicherheit an den europäischen Gasmärkten über mögliche Versorgungsengpässe zu einer historisch hohen Volatilität an den Strom-Terminmärkten und damit einhergehend zu historischen Höchstständen in Bezug auf das Preisniveau. Mitte September überschritt der Leitkontrakt für europäischen Strom, der German Power Base Load Frontjahreskontrakt, erstmals in seiner Geschichte die Marke von 100 €/MWh. Mitte Dezember überschritt der Kontrakt sogar die Marke von 300 €/MWh. Das historisch hohe Preisniveau und die teils extreme Volatilität an den Strom- und Gasmärkten führten dazu, dass die bilateralen Kreditlinien im außerbörslichen Handel vieler Marktteilnehmer aufgezehrt wurden. Verbunden mit einem deutlichen Anstieg des Kontrahenten-Ausfallsrisikos führte dies zu einer signifikanten Verlagerung der Handelsaktivitäten vom außerbörslichen OTC-Markt hin zu börslichen, geclearten Märkten. Die EEX konnte in einer Vielzahl von Strom-Termin-Marktgebieten durch einen Anstieg des jeweiligen Marktanteils profitieren. Das Preisniveau, die Volatilität und damit einhergehend die stark gestiegenen Marginanforderungen führten jedoch zu einem deutlichen Rückgang des Gesamtmarktvolumens. Aus diesem Grund blieb das Volumen in den EEX-Strom-Terminmärkten trotz des deutlich höheren Marktanteils leicht unter dem Vorjahresvolumen zurück. Somit lag das Handelsvolumen 2021 insgesamt bei 4.575 TWh und damit um 3 Prozent unter dem Vorjahr. Den größten Anteil am diversifizierten Produktportfolio der EEX bilden weiterhin die German Power Futures, das Referenzprodukt im europäischen Strom-Terminhandel. Im Marktgebiet Deutschland konnte die EEX ihren Marktanteil um 7 Prozentpunkte auf 51 Prozent deutlich steigern. Das Handelsvolumen der EEX stieg dabei, insbesondere aufgrund der hohen Volatilität ab September 2021, um insgesamt 3 Prozent. Die Handelsaktivität auf den weiteren großen Strommärkten Frankreich, Italien und Ungarn zeigte sich hingegen rückläufig. Jedoch erzielte die EEX im französischen Marktgebiet einen Marktanteilsgewinn um 9 Prozentpunkte und profitierte von dem Trend einer Verschiebung von außerbörslichem OTC-Handel zu börslich registrierten Handelsgeschäften. Nach dem Einstieg in den japanischen Strommarkt im Mai 2020 zeigte die EEX einen erfolgreichen Wachstumskurs und etablierte sich in weniger als zwölf Monaten als Marktführer im Handel mit Strom-Derivaten mit einem Börsen-Marktanteil von 87 Prozent im Jahr 2021.
Als Reaktion auf den längerfristigen Absicherungsbedarf der Handelsteilnehmer führte die EEX 2021 erweiterte Laufzeiten für Deutschland, Italien und Spanien ein. Die Absicherung außerbörslich abgeschlossener PPA-Verträge mit Laufzeiten von bis zu zehn Jahren erfolgt in der Regel über die Registrierung von zusammenhängenden individuellen Geschäften in EEX-Stromfutures. Durch die Möglichkeit, die gesamte Kette einzelner Kontrakte zu einem Preis zu registrieren, wird der Aufwand der Marktteilnehmer weiter reduziert. Im spanischen Strommarkt registrierte die EEX bereits Absicherungsgeschäfte bis zu acht Jahre im Voraus. Die neu eingeführten Future Style-Optionen als Alternative im Optionshandel komplettieren das erweiterte Handelsspektrum an der EEX. Strom Spot Europa Im Geschäftsfeld Strom Spot Europa erreichte die EEX Group im Geschäftsjahr 2021 ein leichtes Wachstum (+1 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr. Trotz der hohen Volumensteigerung in den nordischen Ländern war in den Day-Ahead-Märkten insgesamt ein geringer Rückgang zu verzeichnen, welcher vor allem aus den niedrigeren Handelsvolumen in Deutschland und Großbritannien resultierte. Mitte Februar 2021 erweiterte die EEX Group ihr Angebot in Mitteleuropa mit der Einführung polnischer Day-Ahead-Produkte, die 2021 mit einem Handelsvolumen von 1,4 TWh zum Wachstum beitrugen.
Die Handelsvolumina in den Intraday-Märkten konnten in fast allen Marktgebieten gesteigert werden. Die Intraday-Märkte gewannen dadurch innerhalb des Geschäftsfeldes Strom Spot Europa auch im Jahr 2021 an Bedeutung und bilden mittlerweile 20 Prozent des Volumens an den Spotmärkten für Strom (Vorjahr: 18 Prozent). Dieser steigende Anteil ist vor allem auf die zunehmende Bedeutung der Digitalisierung und der fluktuierenden Einspeisung erneuerbarer Energien für die Stromversorgung zurückzuführen, was einen gestiegenen Bedarf an Flexibilität und an kurzfristigen Ausgleichsmöglichkeiten bei den Bilanzkreisverantwortlichen zur Folge hat. Am französischen, von der EPEX betriebenen Kapazitätsmarkt wurde im Jahr 2021 ein Handelsvolumen von 316.843 Kapazitätsgarantien gehandelt. Zudem erwarb die EPEX im Geschäftsjahr die „Local Energy Market“-Plattform (LEM) des britischen Energiekonzerns Centrica, um ihr Angebot bezüglich der Vermarktung von kurzfristigen, lokalen Flexibilitäten für den Netzbetrieb zu erweitern. Von wesentlicher Bedeutung für die europäischen Strom-Spotbörsen ist die EU-Verordnung für die Kapazitätsvergabe und das Engpassmanagement (CACM). Die Verordnung beinhaltet die Etablierung einer einheitlichen Day-Ahead- und Intraday-Marktkopplung mittels harmonisierter Vorschriften für die Kapazitätsberechnung, das Engpassmanagement und den Stromhandel. Sie führte zudem das Konzept des nominierten Strommarktbetreibers (NEMO) ein. CACM regelt die Zusammenarbeit zwischen NEMOs und Übertragungsnetzbetreibern und schafft ein System, das es den NEMOs erlaubt, in weiteren Mitgliedstaaten aktiv zu werden. Risiken im Zusammenhang mit der CACM-Verordnung werden im Abschnitt „Wesentliche Risiken“ unter der Überschrift „Einfluss der Energiemarktgesetzgebung und -regulierung“ erläutert. Im Rahmen der CACM-Verordnung setzte die EPEX zusammen mit den Übertragungsnetzbetreibern der Region Zentralwesteuropa (CWE) sowie anderen NEMOs im Juli 2019 das sogenannte Multi-NEMO Arrangement (MNA) um, was bedeutete, dass konkurrierende Spotbörsen in die Heimatmärkte der EPEX eintraten. Der Hauptwettbewerber Nord Pool ist seitdem in allen Märkten der EPEX mit Ausnahme der Schweiz aktiv. Außerdem konkurriert die EEX Group mit der österreichischen Börse EXAA auf dem deutschen und österreichischen Day-Ahead-Markt sowie mit der polnischen Börse TGE auf dem polnischen Day-Ahead-Markt. Erdgas Europa Das Geschäftsfeld Erdgas Europa ist die dritte wichtige Erlössäule der EEX Group neben den Strom-Termin- und Strom-Spotmärkten. Das Geschäftsjahr 2021 war gekennzeichnet von starken Preissteigerungen für Erdgas. Hauptursache war insbesondere die angespannte Situation am Gasmarkt aufgrund von niedrigen Speicherfüllständen, sich erholender Wirtschaft mit erhöhtem Gasverbrauch und globalem Preiswettbewerb um Erdgas mit der sich noch schneller erholenden asiatischen Wirtschaft. Die hohe Volatilität führte zu einem Anstieg der Handelsaktivität in den Gasprodukten. Am europäischen Gas-Spotmarkt konnte die EEX Group in fast allen Marktgebieten deutliche Marktanteilsgewinne erzielen und damit ihre Position als führende Gas-Spotbörse in Europa ausbauen. Ein Wachstum der Handelsvolumen wurde auf fast allen Gas-Spotmärkten und Gas-Terminmärkten erzielt, insbesondere in den Niederlanden und Deutschland. Insgesamt erhöhte sich sowohl am Gas-Spotmarkt als auch am Gas-Terminmarkt das Handelsvolumen um 31 bzw. 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Im ersten Quartal 2021 hat die EEX, wie auch im Strom-Terminmarkt, ihre Produktpalette um neue Futures-Style-Optionen auf Erdgasfutures erweitert. Die neuen Optionsprodukte stehen für den Orderbuchhandel und für die Trade-Registration zur Verfügung. Außerdem führte die EEX am 28. Juni 2021 Erdgasfutures mit finanzieller Abwicklung ein. Die neuen, finanziell abgerechneten Futures auf Basis des European Gas Spot Index (EGSI) stehen für die Marktgebiete Niederlande (TTF), Österreich (CEGH) und Deutschland (NCG – im Oktober ersetzt durch THE) zur Verfügung. Sie erweitern die Handelsmöglichkeiten für die Börsenteilnehmer und ermöglichen es der EEX zugleich, Spark-Spread-Kontrakte anzubieten. Mit diesen können Kunden die Preisdifferenz zwischen dem Strom- und dem Gas-Terminmarkt handeln. Das stellt eine wichtige Ergänzung dar, um die Liquidität im Gasmarkt weiter zu steigern. Eine weitere wesentliche Entwicklung ist die Zusammenlegung der deutschen Gasmarktgebiete. Am 1. Oktober 2021 wurden die beiden bestehenden Gasmarktgebiete GASPOOL (GPL) und NetConnect Germany (NCG) zu einem neuen nationalen Marktgebiet Trading Hub Europe (THE) zusammengeführt. Die bislang bestehenden EEX NCG-Produkte wurden in THE umbenannt, in dem nun der Handel weitergeführt wird. Die Erfüllung aller Handelsgeschäfte, die zuvor an GASPOOL und NCG abgeschlossen wurden und nach dem Zeitpunkt der Marktgebietszusammenlegung zu liefern sind, erfolgt nun automatisch im Marktgebiet THE. Die EEX bietet am THE-Terminmarkt sowohl finanzielle Gasfutures als auch physische Gasfutures für den Handel an. Am THE-Spotmarkt starteten 13 neue zonale gasqualitätsspezifische Produkte, die vom Marktgebietsverantwortlichen für den Regelenergiehandel und das Engpassmanagement im gesamtdeutschen Marktgebiet verwendet werden. US Commodities Über ihre Tochtergesellschaft Nodal Exchange, seit Mai 2017 Teil der EEX Group, bietet die Gruppe Handel und Clearing für verschiedene US-amerikanische Märkte an. Das Angebot der Nodal Exchange umfasst eine Vielzahl lokaler (nodaler) Strom-Terminkontrakte, Gas-Terminkontrakte basierend auf dem Basiswert Henry Hub und Terminkontrakte auf verschiedene nordamerikanische Umweltprodukte. Der größte Umsatzanteil wird am Terminmarkt für US-Strom generiert. Das jährliche Handelsvolumen am Strom-Terminmarkt der Nodal Exchange stieg im Jahr 2021 um 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während sich der Börsen-Marktanteil auf 40 Prozent erhöhte. Die Handelsvolumina in den anderen Märkten der Nodal stiegen ebenfalls deutlich um 219 Prozent (Erdgas) bzw. 125 Prozent (Umweltprodukte).
Zur Erweiterung ihres Produktangebotes an nordamerikanischen Umweltprodukten führte die Nodal Exchange im Jahr 2021 neue Nitrogen Oxide (NOx) Futures und -Optionen sowie neue Renewable Energy Certificate (REC) Future- und Optionsprodukte ein. Alle Umweltprodukte wurden in Zusammenarbeit mit IncubEx entwickelt, mit der die EEX Group im Jahr 2017 eine Kooperationsvereinbarung abschloss und die sich mit ihren Tochterunternehmen in Nordamerika und Europa auf die Entwicklung von Finanzprodukten und Dienstleistungen mit dem Fokus auf Umweltprodukte spezialisiert hat. Umweltprodukte Europa & Asien Bei den Umweltprodukten Europa konnte die EEX Group die Handelsvolumina für Emissionsberechtigungen gegenüber dem Vorjahr steigern. Zu dieser positiven Entwicklung hat insbesondere der Anstieg der aktiven Teilnehmer im Orderbuchhandel beigetragen. Die Auktionsvolumina im Primärmarkt sind im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems (EU-ETS) fest vorgegeben und können durch die EEX nicht beeinflusst werden.
Im Auftrag der Europäischen Kommission und der teilnehmenden Mitgliedstaaten werden über die EEX neue Emissionsberechtigungen via Auktionen in den Markt gebracht (Primärauktion). Nach dem Austritt von Großbritannien aus der Europäischen Union verauktioniert die EEX 100 Prozent des Primärmarktvolumens in der EU. Sie betreibt die gemeinsame Auktionsplattform für die Versteigerung von Emissionsberechtigungen im Auftrag der Europäischen Kommission und den teilnehmenden Mitgliedstaaten. Die Auktionen umfassen seit Juni 2019 zusätzlich die Volumen von drei EWR-EFTA-Staaten sowie den auf Nordirland entfallenden Volumenanteil (verbleibt im EU ETS). Die EEX wurde in dieser Rolle im November 2020 als Dienstleister für fünf weitere Jahre bestätigt. Darüber hinaus führt sie separate Versteigerungen für die Bundesrepublik Deutschland und Polen durch. Die EEX hat am 15. März 2021 den Zuschlag für die Veräußerung von Emissionszertifikaten im nationalen Emissionshandel (nEHS) erhalten. Das auch als Brennstoffemissionshandel bezeichnete Instrument ist in Deutschland seit dem 1. Januar 2021 in Kraft. Es legt erstmals einen CO2-Preis für die Sektoren Wärme und Verkehr auf nationaler Ebene fest, die bislang nicht vom europäischen Emissionshandelssystem erfasst sind. Im Rahmen des nEHS ist zunächst eine Festpreisphase bis 2025 vorgesehen, in der die nEHS-Zertifikate zu einem gesetzlich festgelegten und jährlich steigenden Preis ausgegeben werden. Bis einschließlich 2025 wird der Verkauf dieser Zertifikate über die EEX zu festen Preisen erfolgen und ab 2026 in ein Auktionsverfahren übergehen. Während der Festpreisphase ist die Anzahl der verfügbaren nEHS-Zertifikate unbegrenzt. Das Mandat der EEX umfasst den Verkauf der Emissionszertifikate bis einschließlich 2025. Der erste Verkauf erfolgte im Oktober 2021. Die EEX Group setzt sich weltweit für den Aufbau und die Entwicklung von Emissionshandels-systemen ein, um das Prinzip der CO2-Bepreisung global mit Marktmechanismen umzusetzen. Im Dezember 2019 vereinbarte die EEX eine Kooperation mit der New Zealand Exchange (NZX) zur Entwicklung des Emissionsrechtehandels in Neuseeland. Im Oktober 2020 wurden beide Börsen vom neuseeländischen Umweltministerium als Dienstleister für die Entwicklung und Durchführung von Auktionen für das neuseeländische Emissionshandelssystem (NZ-ETS) ernannt. Diese Auktionen finden seit März 2021 im Auftrag der neuseeländischen Regierung statt. Global Commodities Im Bereich Global Commodities erzielte die EEX Group mit mehr als einer Million gehandelten Kontrakten einen neuen Rekord in ihrem Frachtmarkt und steigerte das Volumen im Jahr 2021 um 28 Prozent. Dies ist das höchste jemals in einem Jahr verzeichnete Volumen in der EEX Group seit Einführung des Geschäfts im Jahr 2016.
Am 19. April 2021 erweiterte die EEX zudem ihr Produktangebot für den Frachtmarkt mit der Einführung von Handysize 7TC Futures. Der neue EEX-Handysize-Kontrakt stellte eine Erweiterung des bisherigen Fracht-Produktangebotes der EEX dar, bestehend aus Capesize-, Panamax- und Supramax-Kontrakten. Agrarprodukte Der Handel mit Futures auf europäische Verarbeitungskartoffeln an der EEX war 2021, wie bereits im Vorjahr, von Marktverwerfungen durch die Folgen der Covid-19-Situation betroffen.
Im Handel mit Futures auf Milchprodukte erreichte die EEX hingegen ein Wachstum von 28 Prozent. Getragen wurde dieses Ergebnis von starken Zuwächsen in den Butterfutures, die um 27 Prozent stiegen, und die der Futures auf Magermilchpulver, die ein Wachstum von 22 Prozent erreichten. Das starke Wachstum spiegelt die zunehmende Nutzung von börslichen Preisrisikomanagement-Instrumenten durch die europäische Milchindustrie wider. Market-Data-Services Das Geschäftsfeld Market-Data-Services unterteilt sich in die drei Bereiche Transparency-Services, Information-Services und Reporting-Services. Gegenstand der Transparency-Services ist die Veröffentlichung und Weiterleitung von Insiderinformationen von Marktteilnehmern für Strom, Erdgas und Emissionsberechtigungen, die an die EEX gemeldet werden. Veröffentlichungsort dieser Informationen ist die EEX-Transparenzplattform. Die Datenmeldungen auf diese von der EEX betriebenen Webseite erfolgen im Rahmen der europäischen Verordnung über die Integrität und Transparenz des Energiegroßhandelsmarktes (REMIT), der EU-Transparenzverordnung sowie der Marktmissbrauchsverordnung (MAR). Mit der Transparenzplattform bietet die EEX Group jedem Marktteilnehmer die Möglichkeit zur Veröffentlichung ihrer Insiderinformationen auf einer anerkannten Plattform an, die durch die europäische Regulierungsbehörde ACER, die Agentur für die Zusammenarbeit der Energieregulierungsbehörden (Agency for the Cooperation of Energy Regulators) akkreditiert wurde. Mit der Meldung ihrer Daten auf die Plattform können Marktteilnehmer zudem zur Transparenz der Fundamentalsituation auf den einzelnen Märkten beitragen. Im Geschäftsjahr 2021 konnten weitere Marktteilnehmer, unter anderem aus Deutschland, Rumänien und den Niederlanden, für Veröffentlichungen gewonnen werden. Damit wird die Plattform mittlerweile von 144 meldenden Unternehmen aus 13 Ländern genutzt, um ihre Veröffentlichungspflichten zu erfüllen. Die wesentliche Aufgabe der Information-Services besteht darin, eine möglichst große Sichtbarkeit der Handelsprodukte der EEX Group durch die kommerzielle Vermarktung ihrer Daten zu erreichen, um so Transparenz zu schaffen und Markteintrittsbarrieren zu reduzieren. Das Angebot an Informationsprodukten umfasst im Wesentlichen Preise und Volumina, also jene Daten, die durch die Handelsaktivitäten innerhalb der EEX Group generiert werden, sowie durch Veröffentlichungsprozesse der Marktteilnehmer auf der EEX-Transparenzplattform zur Verfügung stehen. Die im Vorjahr gestartete Plattform „InsightCommodity“ gibt Nutzern dabei die Möglichkeit, sich einen umfassenden Überblick zu verfügbaren Datenprodukten, Dienstleistungen und Anbietern rund um die Energie- und Commodity-Märkte der EEX Group zu verschaffen. Der Bereich Reporting-Services bündelt Reporting-Dienstleistungen, die auf der Grundlage verschiedener gesetzlicher Vorschriften erfolgen. Einerseits wird für verschiedene Clearing- und Nicht-Clearingmitglieder der ECC das Trade-Reporting gemäß der European Market Infrastructure Regulation (EMIR) übernommen, andererseits meldet die EEX Group in ihrer Funktion als „Registered Reporting Mechanism“ Order- und Trade-Daten gemäß REMIT im Auftrag ihrer Marktteilnehmer an die Agentur für die Zusammenarbeit der Energieregulierungsbehörden (ACER) sowie die Schweizerische Elektrizitätskommission (ElCom). Darüber hinaus umfasst der Bereich die Meldung von Positionen und Transaktionen unter MiFID II/MiFIR. Insgesamt entwickelte sich das Segment Market-Data-Services positiv und erzielte im Jahr 2021 ein Umsatzwachstum von 34 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Registry-Services Im Segment Registry-Services werden alle durch die EEX und Grexel erbrachten Register-Dienstleistungen zusammengefasst. Die EEX betreibt das Herkunftsnachweisregister für Strom im Auftrag des französischen Staates. Ein Herkunftsnachweis ist ein elektronisches Zertifikat, welches den Endverbrauchern die Herkunft eines Produktes garantiert und diesbezügliche Informationen zur Verfügung stellt. Damit wird bestätigt, dass beispielsweise eine bestimmte Strommenge aus erneuerbaren Energien erzeugt worden ist. Darüber hinaus betreibt die EEX das Kapazitätsregister für den Netzbetreiber RTE sowie das Register für Energiesparzertifikate in Frankreich. Zu den Umsatzerlösen in diesem Geschäftsfeld zählen zudem weitere Dienstleistungen, die die EEX für Übertragungsnetzbetreiber zur Unterstützung ihrer Ausgleichsaktivitäten anbietet. Die Grexel ist als Tochterunternehmen ein Teil des Segmentes Registry-Services und bietet Register für Herkunftsnachweise und andere Energiezertifikate in Europa an. Durch die EEX und Grexel ist die EEX Group zu einem wichtigen Akteur im Bereich Herkunftsnachweise geworden und betreut derzeit Register in 14 europäischen Ländern. Insgesamt entwickelte sich das Segment Registry-Services im Geschäftsjahr positiv und erreichte ein Umsatzerlöswachstum von 16 Prozent. Clearing-Services Das Segment Clearing-Services beinhaltet das Clearing der ECC für jene Partnerbörsen, die nicht der EEX Group angehören. Im Geschäftsjahr 2021 waren das die ungarische HUPX/HUDEX, die norwegische NOREXECO und die irische SEMOpx. Die Volumina aus dem Clearing und der Abwicklung der Geschäfte für die HUPX/HUDEX stiegen im Berichtszeitraum im Vergleich zum Vorjahr signifikant um 33 Prozent. Die gehandelten Volumina der NOREXECO verzeichneten hingegen einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr.
Im Oktober 2018 startete die irische Strombörse SEMOpx in Zusammenarbeit mit dem irischen Übertragungsnetzbetreiber EirGrid, dem nordirischen Übertragungsnetzbetreiber SONI und der EPEX. Seitdem übernimmt die ECC in ihrer Funktion als zentraler Kontrahent das Clearing und die Abwicklung aller an den irischen und nordirischen Day-Ahead- und Intraday-Märkten getätigten Transaktionen. Die gehandelten Volumina der SEMOpx verzeichneten einen Anstieg von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Handels- und Clearingteilnehmer Die nachfolgende Tabelle stellt die Handelsteilnehmer je Börse (ohne Eliminierung von Überschneidungen) per 31. Dezember 2021 dar:
Die Übersicht der Anzahl der Clearingmitglieder der ECC zum Stichtag 31. Dezember 2021 stellt sich wie folgt dar:
Die Anzahl der Nicht-Clearingmitglieder der ECC stieg per Jahresende auf 552 (2020: 529). An der Nodal Clear waren zum Stichtag 16 Clearingmitglieder zugelassen.2.3 Ertragslage Das Geschäftsjahr 2021 war für die EEX Group weiterhin von der Covid-19-Pandemie sowie der hohen Volatilität an den Energiemärkten beeinflusst, die sich teils erheblich auf die Ergebnisse der Segmente auswirkten. Das Wachstum der Handelsvolumina der EEX Group schlug sich entsprechend in der Ertragslage nieder. Die Umsatzerlöse der EEX Group beliefen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf insgesamt 345.005 T€ und konnten damit um 24.858 T€ bzw. um 8 Prozent gesteigert werden. Das Erlöswachstum wurde begleitet von einem starken Anstieg der Nettoerträge aus dem Bankgeschäft um 11.752 T€ sowie einem leichten Rückgang der Gesamtkosten um 1 Prozent, sodass das resultierende Betriebsergebnis von 137.835 T€ um insgesamt 36.706 T€ (36 Prozent) über dem Vorjahreswert lag. Der Konzernjahresüberschuss belief sich im Jahr 2021 auf 95.021 T€ und erhöhte sich gegenüber 2020 um 25.333 T€ (36 Prozent). Umsatzerlöse und Nettoerlöse Die Umsatzerlöse der EEX Group setzen sich aus Transaktionsentgelten im Zusammenhang mit dem Trading, dem Clearing und der Abwicklung von Handelsgeschäften sowie aus sonstigen Umsatzerlösen zusammen. Die Transaktionsentgelte spiegeln im Wesentlichen die im Kapitel „Geschäftsverlauf“ beschriebene Entwicklung der Handelsvolumen wider. Abweichungen hierzu ergeben sich aufgrund der verschiedenen in der Preisliste festgelegten Entgelte bzw. Rabatte je Produkt. Die sonstigen Umsatzerlöse beinhalten Jahres- und technische Entgelte sowie Umsatzerlöse aus Kostenerstattungen, Dienstleistungen an Dritte, Market Coupling und die Dienstleistung Training. Das Wachstum der sonstigen Umsatzerlöse war im Geschäftsjahr hauptsächlich getrieben von gestiegenen Jahresentgelten sowie von Kostenerstattungen im Zusammenhang mit der Marktkopplungsfunktion der EPEX in den Vorjahren 2017 bis 2020. Die Umsatzerlöse verteilen sich im Jahr 2021 wie folgt auf die einzelnen Geschäftsfelder:
Die Nettoerlöse ergeben sich neben den Umsatzerlösen aus den Nettoerträgen aus dem Bankgeschäft (16.912 T€), aus den sonstigen betrieblichen Erträgen (1.071 T€) sowie aus den volumenabhängigen Kosten (-26.915 T€). Letztere beinhalten leistungsbezogene Erstattungen an bestimmte Marktteilnehmer, wie Market Maker oder Broker. Sie verringerten sich im Geschäftsjahr um 3.888 T€. Insgesamt erreichten die Nettoerlöse im abgelaufenen Geschäftsjahr 336.073 T€, was einem Anstieg um 39.422 T€ (13 Prozent) gegenüber dem Vorjahr entspricht. Nicht variable Aufwendungen Die Summe der in das Betriebsergebnis eingehenden nichtvariablen Aufwendungen (Personalaufwand, Abschreibungen, sonstige betriebliche Aufwendungen) stieg im Berichtszeitraum um 2.717 T€ auf 198.239 T€ und damit um 1 Prozent. Aufgrund des geplanten Personalaufbaus stieg die Anzahl der Mitarbeitenden um 90 Personen und der Personalaufwand im Berichtszeitraum auf 93.940 T€ (Vorjahr: 82.268 T€). Die Abschreibungen lagen mit 24.696 T€ um 2.131 T€ unter dem Vorjahreswert. Die positive Veränderung gegenüber dem Vorjahr ist hauptsächlich auf die Verlängerung der Abschreibungsdauer für eigenentwickelte immaterielle Vermögenswerte von fünf auf sieben Jahre zurückzuführen. Dies geschah aufgrund einer Anpassung an die Rechnungslegungsgrundsätze der DBAG Group. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 79.602 T€ um 6.825 T€ unter denen des Vorjahres. Hierzu zählen unter anderem Aufwendungen für die Weiterentwicklung und den Betrieb der IT-Infrastruktur durch externe Dienstleister, Beratungsaufwendungen sowie Aufwendungen für die sonstige Infrastruktur und das Marketing. Ferner enthalten die sonstigen betrieblichen Aufwendungen Kosten für die Standorte und Büros der EEX Group, nicht abzugsfähige Umsatzsteuer sowie Reisekosten, die hauptsächlich im Rahmen von Vertriebsaktivitäten anfielen. Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen ist im Wesentlichen zurückzuführen auf geringere Beratungsaufwendungen, unter anderem als Resultat des erfolgten Stellenaufbaus, sowie auf im Rahmen der Covid-19-Pandemie gesunkene Aufwendungen für Reisen und Marketing. Teilweise kompensiert wurden diese positiven Effekte durch höhere Aufwendungen für den Betrieb der IT-Infrastruktur, insbesondere aufgrund von:
Weitere Ertragspositionen Das Finanzergebnis lag im abgelaufenen Geschäftsjahr bei -641 T€ und damit um 92 T€ unter dem Vorjahreswert. Das Ergebnis aus der Equity-Methode (-296 T€) umfasst die innerhalb der EEX Group nach dem At-Equity-Verfahren bilanzierten Beteiligungen. Die Position enthält das Ergebnis aus der Fortschreibung des Beteiligungsansatzes der Gesellschaften Spark Commodities Pte. Ltd., enermarket GmbH sowie der SEEPEX, einem assoziierten Unternehmen der EPEX. Ergebniskennzahlen Mit 137.835 T€ lag das Betriebsergebnis (EBIT) um 36.706 T€ bzw. 36 Prozent über dem Vorjahreswert. Nach Berücksichtigung des Finanzergebnisses und des Ertrages aus der Equity-Methode sowie nach Abzug der Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (-41.877 T€) ergab sich ein Konzernjahresüberschuss von 95.021 T€. Die im Kapitel „Unternehmenssteuerung“ bereits eingeführte Kennzahl „adjustierter Jahresüberschuss“ erreichte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Wert von 82.938 T€ und stieg damit um 39 Prozent im Vergleich zum Vorjahresniveau. Der Jahresüberschuss wurde dabei reduziert um die Ergebnisanteile der Minderheitsaktionäre sowie um transaktionsbedingte Einmaleffekte. Letztere ergaben sich im Geschäftsjahr 2021 im Zusammenhang mit dem Erwerb von Lacima. Die EBIT-Marge als Verhältnis des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern zu den Umsatzerlösen betrug 40 Prozent und stieg um 8 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahresniveau. Die Eigenkapitalrendite vor Steuern lag mit 25 Prozent ebenfalls über dem Vorjahresniveau (19 Prozent). Sie berechnet sich aus dem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit im Verhältnis zum Eigenkapitalbestand des Konzerns zu Beginn des Berichtszeitraumes. 2.4 Vermögenslage 7 Entwicklung der Vermögenswerte Zum 31. Dezember 2021 belief sich die Bilanzsumme auf 48.116.043 T€ (Vorjahr: 7.710.401 T€) und setzte sich auf der Aktivseite zusammen aus langfristigen Vermögenswerten in Höhe von 629.839 T€ (Vorjahr: 412.294 T€) und kurzfristigen Vermögenswerten in Höhe von 47.486.204 T€ (Vorjahr: 7.298.107 T€). Die Bilanzsumme ist maßgeblich geprägt durch clearingspezifische Sachverhalte, die kongruent auf der Aktiv- und Passivseite der Bilanz verzeichnet sind (47.244.810 T€; Vorjahr: 7.016.047 T€). Die langfristigen Vermögenswerte der EEX Group setzten sich zusammen aus derivativen Finanzinstrumenten (251.502 T€), immateriellen Vermögenswerten (198.762 T€), Geschäfts- oder Firmenwert (135.329 T€), Sachanlagen (29.354 T€), aktiven latenten Steuern (11.075 T€) sowie Anteilen an assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen (3.817 T€). Die Entwicklung der langfristigen Vermögenswerte wurde maßgeblich getrieben von dem Anstieg der derivativen Finanzinstrumente um 213.791 T€: Hierbei handelt es sich um die von der ECC geclearten Optionen mit einer Fälligkeit von mehr als einem Jahr, die zum beizulegenden Zeitwert erfasst wurden. Der Zeitwert wird mittels des aktuellen Börsenpreises der offenen Positionen ermittelt. Der Anstieg im Geschäftsjahr 2021 resultierte daher insbesondere aus der gestiegenen Handelsaktivität an der EEX Group sowie dem gestiegenen Preisniveau der zugrundeliegenden Commodities. Da die ECC als zentraler Kontrahent für die verschiedenen Märkte der EEX Group agiert, steht diesem Vermögenswert eine Verbindlichkeit in gleicher Höhe gegenüber. Die Aktivseite der Bilanz ist maßgeblich geprägt durch kurzfristige Vermögenswerte in Höhe von 47.486.204 T€ (Vorjahr: 7.298.107 T€).8 Diese umfassen vor allem Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung (43.888.658 T€), Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (2.806.146 T€), Zahlungsmittel und -äquivalente (279.815 T€), derivative Finanzinstrumente (210.221 T€), CCP-Marginforderungen (170.883 T€) sowie sonstige Vermögenswerte (130.257 T€) und Steuererstattungsansprüche (224 T€). Wesentliche Veränderungen der kurzfristigen Vermögenswerte ergaben sich bei folgenden Positionen:
Entwicklung von Eigen- und Fremdkapital Die Vermögenswerte der EEX Group wurden finanziert durch Eigenkapital in Höhe von 624.808 T€ (Vorjahr: 542.849 T€) sowie durch Fremdkapital in Höhe von 47.491.235 T€ (Vorjahr: 7.167.552 T€). Das Fremdkapital setzte sich zusammen aus langfristigen Schulden in Höhe von 305.989 T€ (Vorjahr: 96.205 T€) sowie kurzfristigen Schulden in Höhe von 47.185.246 T€ (Vorjahr: 7.071.347 T€). Das Wachstum des Eigenkapitals im abgelaufenen Geschäftsjahr zeigt die teilweise erfolgte Thesaurierung des Gewinns des Jahres 2020. Die Rücklagen stiegen hierdurch um 60.788 T€ an. Gleichzeitig erhöhten sich die erwirtschafteten Ergebnisse um 5.010 T€ sowie der Anteil nicht beherrschender Gesellschafter um 354 T€. Das sonstige Ergebnis erhöhte sich zudem um 15.807 T€, im Wesentlichen aufgrund der Auswirkungen des stärkeren US-Dollars auf die in US-Dollar bilanzierten Vermögenswerte der EEX Group. Zum Bilanzstichtag setzten sich die langfristigen Schulden weitestgehend aus den derivativen Finanzinstrumenten (251.502 T€), passiven latenten Steuern (29.631 T€) sowie den Leasingverbindlichkeiten (21.262 T€) zusammen. Darüber hinaus enthielten sie langfristige Rückstellungen (3.262 T€) und langfristige Verbindlichkeiten (332 T€). Der Anstieg der langfristigen Schulden zeigt im Wesentlichen die Entwicklung des Optionshandels an den Handelsplätzen der EEX Group, der sich analog zur Aktivseite der Bilanz in den derivativen Finanzinstrumenten mit einem Wachstum in Höhe von 213.791 T€ widerspiegelt. Die kurzfristigen Schulden sind maßgeblich geprägt von den Bardepots der Marktteilnehmer (43.847.985 T€), den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (2.797.757 T€), den derivativen Finanzinstrumenten (210.052 T€), den CCP-Marginverbindlichkeiten (170.883 T€) sowie den sonstigen Verbindlichkeiten (102.529 T€). Weiterhin enthalten die kurzfristigen Schulden sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (38.061 T€), kurzfristige Rückstellungen (13.776 T€) und Leasingverbindlichkeiten (4.203 T€). Die Entwicklung der kurzfristigen Schulden ist weitestgehend geprägt von folgenden Positionen:
Bereinigung der Bilanzsumme um clearingspezifische Sachverhalte Wie in den vorangegangenen Abschnitten bereits erläutert, ist die Bilanz maßgeblich geprägt von der Aktivität der ECC und der Nodal Clear als zentrale Kontrahenten. Hieraus ergeben sich wesentliche Bilanzpositionen, welche sich in gleicher Höhe auf der Aktiv- und Passivseite gegenüberstehen. Zentrale Kontrahenten treten zwischen die ursprünglichen Kontrahenten eines Geschäfts und ersetzen dabei das ursprüngliche Geschäft zwischen diesen beiden Kontrahenten durch zwei Einzelgeschäfte mit dem zentralen Kontrahenten. Im Folgenden wird die um diese Positionen bereinigte Bilanzsumme hergeleitet, um darauf basierend aussagekräftige Kennzahlen zur Beurteilung der Kapitalstruktur und Rentabilität der EEX Group zu bestimmen. Zum einen stehen den in der Position Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung enthaltenen Barsicherheiten der Clearingteilnehmer in Höhe von 43.847.985 T€ (Vorjahr: 6.438.466 T€) kurzfristige Schulden aus den Bardepots der Marktteilnehmer in identischer Höhe gegenüber. Zum anderen sind stichtagsbedingte Kundensalden des Abwicklungsgeschäfts von 2.764.219 T€ (Vorjahr: 466.127 T€) enthalten. Hierbei handelt es sich um den stichtagsbedingten Ausweis von Forderungen und Verbindlichkeiten aus der Nominierung von Strom und Erdgas. Ferner sind die kurz- und langfristigen derivativen Finanzinstrumente aus der Bilanzierung der Zeitwerte der Optionen sowie die CCP-Marginforderungen und -verbindlichkeiten jeweils auf der Aktiv- und Passivseite in Höhe von insgesamt 632.606 T€ (Vorjahr: 111.454 T€) erfasst. Nach Abzug dieser Positionen betrug die bereinigte Bilanzsumme zum Ende des Berichtszeitraumes 871.233 T€ (Vorjahr: 694.354 T€) und die Eigenkapitalquote zum Bilanzstichtag 72 Prozent (Vorjahr: 78 Prozent). Die hohe Eigenkapitalquote ist Ausdruck der hohen Ertragskraft der EEX und einer Finanzierungsstrategie, die grundsätzlich auf eine weitgehende Unabhängigkeit von Fremdkapitalgebern ausgerichtet ist. Die Fremdkapitalquote als Anteil der langfristigen und kurzfristigen Schulden an der bereinigten Bilanzsumme stieg auf 28 Prozent (Vorjahr: 22 Prozent) aufgrund des Anstiegs der Bilanzpositionen „sonstige Verbindlichkeiten“ und „sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten“. Der Konzern konnte mit seinem Finanzmittelbestand und den laufenden Einnahmen jederzeit alle Ausgaben decken. 2.5 FinanzlageDie Ausstattung des Konzerns mit liquiden Mitteln konnte im Berichtsjahr deutlich gesteigert werden. Sie ist jedoch insbesondere im Falle des Clearinghauses ECC geprägt durch die hohen Anforderungen an die haftende Eigenkapitalausstattung gemäß EMIR, die Finanzmittel binden. Zum Abschlussstichtag belief sich der Finanzmittelbestand der EEX Group auf 241.754 T€, was einem Anstieg von 35.177 T€ gegenüber dem Vorjahr (206.577 T€) entspricht. Der Finanzmittelbestand umfasst Kassenbestände, Bankguthaben in laufender Rechnung sowie kurzfristig verfügbare Geldanlagen, verringert um die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Banken aus Kontokorrentkrediten. Die Entwicklung des Finanzmittelbestands war getrieben vom Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 84.480 T€. Hieraus konnten die Abflüsse von Finanzmitteln aus der Finanzierungstätigkeit der EEX Group in Höhe von 32.168 T€ sowie aus der Investitionstätigkeit in Höhe von 17.135 T€ finanziert werden. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit umfasst den erwirtschafteten Jahresüberschuss (95.021 T€), bereinigt um nicht zahlungswirksame Erträge und Aufwendungen der Berichtsperiode. Diese belaufen sich auf 10.541 T€ und beinhalten im Wesentlichen Abschreibungen und Veränderungen von Forderungen, Verbindlichkeiten und Rückstellungen. Die aus der Investitionstätigkeit aus der EEX Group im Berichtsjahr abgeflossenen Mittel umfassen einerseits Investitionen in immaterielle Vermögenswerte (15.796 T€), vor allem in die IT-Infrastruktur der EEX Group, sowie andererseits Investitionen in Sachanlagen in Höhe von 1.189 T€. Weiterhin zeigen sich hier die Auszahlungen für den Erwerb von Anteilen an Tochterunternehmen (150 T€, Vorjahr: 3.025 T€). Diese betrafen im Vorjahr insbesondere den Erwerb der KB Tech. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit der EEX Group umfasst die Dividendenzahlung an Aktionäre der EEX AG in Höhe von 16.220 T€ und an nicht beherrschende Gesellschafter in Höhe von 11.973 T€. Zudem wird dieser Position die Tilgung der Leasingverbindlichkeiten zugerechnet (3.975 T€). Aufgrund der komfortablen Finanzmittelausstattung und der guten Innenfinanzierungskraft erwartet die EEX Group für das Geschäftsjahr 2022 – wie schon in den Vorjahren – keine Liquiditätsengpässe und kann auch künftig die geplanten Ausgaben tätigen, die zum Erhalt und für den weiteren Ausbau der guten Wettbewerbsposition notwendig sind. Zudem bestehen gruppeninterne und externe Kreditlinien, die kurzfristig aufkommende, zusätzliche Liquiditätsbedarfe abdecken können. 2.6 Finanzielle und nichtfinanzielle LeistungsindikatorenFinanzielle Leistungsindikatoren Wie im Abschnitt „Unternehmenssteuerung“ beschrieben, nutzt das Management der EEX Group im Wesentlichen die Erfolgsgrößen Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) und Jahresüberschuss bzw. adjustierter Jahresüberschuss sowie (Netto-)Umsatzerlöse und nichtvariable Kosten zur Steuerung der Gesellschaft. Eine detaillierte Beschreibung der Indikatoren und deren Entwicklungen wurde in der „Vermögens-, Finanz- und Ertragslage“ vorgenommen. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren Als nichtfinanzielle Leistungsindikatoren dienen der EEX Group insbesondere die Handelsvolumina, Marktanteile sowie die Anzahl der Handels- und Clearingteilnehmer. Die Entwicklungen dieser Steuerungsgrößen werden im Abschnitt „Geschäftsverlauf“ dargelegt. Im Folgenden werden die im Abschnitt „Unternehmenssteuerung“ genannten, nichtfinanziellen Leistungsindikatoren in Bezug auf Arbeitnehmerbelange, Kundenbelange und Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung erläutert. Arbeitnehmerbelange Am 31. Dezember 2021 beschäftigte die EEX Group 854 Mitarbeitende (31. Dezember 2020: 764) an 17 Standorten weltweit. Wichtige Indikatoren, um die Arbeitnehmerzufriedenheit und die Arbeitnehmerbelange der EEX Group festzustellen, sind die Mitarbeiterfluktuation, die Weiterbildung der Mitarbeitenden sowie die Länge der Betriebszugehörigkeit. Die folgende Tabelle zeigt einzelne Kenngrößen zu diesen Indikatoren:
Die Personalarbeit der EEX Group stand im Jahr 2021 im Zeichen einer zunehmenden Flexibilität. Dazu gehört einerseits die weitere Stärkung des Arbeitens in agilen Projektstrukturen und andererseits das Lernen aus den Erfahrungen der Pandemie für die zukünftige Arbeitswelt. Betriebsvereinbarungen zu Arbeitszeitmodellen und Desk Sharing geben Orientierung für die Arbeitsgestaltung in der neuen Normalität, die das Arbeiten im Büro und Homeoffice gleichermaßen ermöglicht. Die neu etablierten „Welcome Days“ vermitteln allen neuen Mitarbeitenden die Kultur der EEX Group und tragen dazu bei, abteilungs- und länderübergreifende Netzwerke für die tägliche Arbeit zu bilden. Zudem wurde das Angebot zur Mitarbeiterentwicklung weiter ausgebaut und umfasst neben gezielten Einzel- und Gruppentrainings für alle Mitarbeitenden und Führungskräfte nunmehr auch eine Plattform für Mentorenschaften und ein umfangreiches Angebot für selbstgesteuertes Lernen online. Kundenbelange Wie im Kapitel „Ziele und Strategien“ erläutert, stehen die Bedürfnisse der Kunden und die hierfür erforderlichen Produkte und Dienstleistungen im Mittelpunkt der Aktivitäten bei der EEX Group. Mit der Umsetzung ihrer Strategie strebt die EEX Group an, in den weltweiten Energie- und Commodity-Märkten „die Börse der Wahl“ für ihre Mitglieder zu sein. Diesem Zweck dient unter anderem die jährliche EEX/ECC-Teilnehmerbefragung. Einmal im Jahr werden alle an der EEX registrierten Händler in einer umfangreichen Umfrage nach ihrer Zufriedenheit und nach ihren Bedürfnissen bezüglich der Handelsaktivitäten an der EEX befragt. Die Umfrage reicht von der allgemeinen Zufriedenheit bis hin zu detaillierten Fragen zu Produkten, Dienstleistungen und Änderungsvorschlägen. Um einen besseren Vergleich wichtiger Bereiche innerhalb der Gruppe zu ermöglichen, wird ein „Net Promoter Score“ (NPS) verwendet. Der NPS ist eine Methode zur Zufriedenheitsmessung mit einer möglichen Skala von -100 bis +100. Nach Auswertung der Umfrage werden die Ergebnisse mit dem Vorstand diskutiert. Sie resultieren in einer Liste mit Verbesserungsvorschlägen und Prioritäten, die mit den jeweiligen Abteilungen abgestimmt und in die Planung aufgenommen werden. Andere wichtige Leistungsindikatoren für die Zufriedenheit der Kunden der EEX Group sind die Marktanteile sowie die Anzahl der Handelsteilnehmer in den verschiedenen Märkten und Produkten, deren Entwicklung im Abschnitt „Geschäftsverlauf“ beschrieben wurde. Produkt- und Umweltbelange Als Betreiberin liquider, sicherer und transparenter Märkte spielt die EEX Group eine wichtige Rolle bei der Verbesserung der Effizienz und Funktionsweise von Märkten, die unmittelbar mit Fragen des Klimawandels verbunden sind. Dazu gehört die kontinuierliche Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen für die Energie- und energienahen Märkte sowie die Bereitstellung von marktbasierten Lösungen zur Unterstützung des langfristigen Übergangs des Energiesystems hin zu einem höheren Anteil kohlenstofffreier, erneuerbarer Energiequellen. Entsprechend entwickelt die EEX neue Märkte, die das Erreichen der EU-Klimaziele sowie EU-Dekarbonisierungsziele, wie sie im Europäischen Green Deal formuliert sind, unterstützen. Dazu gehören auch langfristige Strategien wie die EU-Wasserstoffstrategie. Die EEX betreibt einen regulierten Markt für Emissionsberechtigungen im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems (EU-ETS) und die zentrale Auktionsplattform für das EU-ETS. Das beinhaltet die Durchführung regelmäßiger Auktionen im Auftrag der 27 EU-Mitgliedstaaten, 25 davon sind dabei an eine EU-weite Auktionsplattform angebunden, für Deutschland und Polen werden eigene Auktionen durchgeführt. Eine Ausweitung dieses Systems beispielsweise auf die Sektoren Wärme und Transport ist jederzeit möglich. Darüber hinaus entwickelt die EEX neue Absicherungsinstrumente für den Handel mit Strom aus erneuerbaren Energien. So hat die EEX im September 2021 die Anzahl der langfristigen Fälligkeiten am Strom-Terminmarkt erweitert und bietet in drei Märkten nun eine Preisabsicherung bis zu zehn Jahre im Voraus (vorher: sechs Jahre) an. Mit diesem Angebot möchte die EEX den Vertragsparteien sogenannter Green Power Purchase Agreements ermöglichen, Kontrahentenausfall- und Preisrisken noch langfristiger abzusichern. Die neuen Produkte unterstützen damit die marktbasierte Finanzierung erneuerbarer Energien. Die Integration und Vermarktung erneuerbarer Energien treibt die EEX Group zudem als Registerbetreiber für sogenannte Herkunftsnachweise voran, mit denen Strom- und Gasversorger die Herkunft der von ihnen gelieferten Energie nachweisen (siehe im Geschäftsverlauf des Segmentes „Registry-Services“). Hier entwickelt die EEX Group auch Märkte für kohlenstofffreien und kohlenstoffarmen Wasserstoff. Grexel ist als Teil der EEX Group mit dem Betrieb von Herkunftsnachweisregistern befasst und ein aktiver Konsortialpartner von CertifHy, dem ersten Register für Wasserstoff-Herkunftsnachweise. Die zur EEX Group gehörende EPEX hat Ende 2021 den für 2022 geplanten Start eines Handels mit Grünstrom-Herkunftsnachweisen bekanntgegeben. Darüber hinaus führt die EEX in Frankreich auch Auktionen von Herkunftsnachweisen für Strom durch.
2.7 Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage durch die Unternehmensleitung Der Vorstand der EEX Group ist mit dem Geschäftsverlauf des Jahres 2021 sehr zufrieden. Die Gruppe konnte ihre Umsatz- und Ergebniszahlen des Vorjahres weiter steigern. Wie im Vorjahr erwartet, wurde das Wachstum der Handelsvolumina der EEX Group maßgeblich getrieben von den europäischen Gasmärkten und nordamerikanischen Strom-Terminmärkten, während die Handelsvolumina in den europäischen Strom-Terminmärkten hinter den Erwartungen zurückblieben. Aufgrund der im Wirtschaftsbericht beschriebenen, stark volatilen und dynamischen Marktsituation, insbesondere ab September 2021, resultierten die starken Anstiege der Erlöse des Geschäftsfeldes Erdgas Europa sowie der Nettoerträge aus dem Bankgeschäft. Dadurch konnte die EEX Group die Prognose der Netto-Umsatzerlöse und des Betriebsergebnisses (EBIT) übertreffen. Die Wachstumsrate der nichtvariablen Kosten fiel zudem mit 1 Prozent sehr gering aus und lag damit im unteren Bereich der Bandbreite der Vorjahresprognose. Trotz des stark volatilen und dynamischen Marktumfeldes und auch vor dem Hintergrund der anhaltenden Ausnahmesituation einer globalen Pandemie konnte die EEX Group im Geschäftsjahr 2021 eine stabile Marktinfrastruktur und ein zuverlässiges Clearing für ihre Handelsteilnehmer sicherstellen. Die Finanzlage der EEX Group im Jahr 2021 schätzt der Vorstand als solide ein. Das Unternehmen erzielte aus der laufenden Geschäftstätigkeit einen hohen Cashflow. Die weiterhin hohe Eigenkapitalquote sowie die komfortable Liquiditätsausstattung sind wesentliche Voraussetzungen, um das organische und anorganische Wachstum auch künftig aus eigener Kraft finanzieren zu können. Zum Zeitpunkt der Erstellung des vorliegenden Lageberichts sind die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft und ihre Finanzkraft unverändert sehr gut. 3. Risiko- und Chancenbericht3.1 Risikomanagement Aufbauorganisation Der Vorstand der EEX richtete gemäß den Vorgaben des § 91 Abs. 2 AktG ein Überwachungssystem ein, das gefährdende Entwicklungen für den Fortbestand der Gesellschaft frühzeitig erkennt und entsprechend adressiert. Die operative Zuständigkeit für die Ausgestaltung des Risikofrühwarnsystems der EEX Group liegt beim Chief Financial Officer (CFO) der EEX. Die einzelnen Gruppengesellschaften sind für das Risikomanagement weitgehend selbst verantwortlich. Für Risiken, die einer Gruppenkoordinierung bedürfen, werden vom Vorstand der EEX Mindeststandards für alle Gruppengesellschaften vorgegeben. Je nach Größe verfügen die einzelnen Gesellschaften dazu über eine eigene Risikocontrolling-Einheit, die für die Berichterstattung innerhalb der jeweiligen Gruppengesellschaft zuständig ist. Basierend auf den Risikoberichten der einzelnen Risikocontrolling-Einheiten erstellt die Gruppen-Risikocontrolling-Funktion für den Vorstand und den Aufsichtsrat quartalsweise einen Risikobericht für die EEX Group. Für wesentliche Veränderungen der Risikolage besteht eine Ad-hoc-Reporting-Pflicht des Vorstands an den Aufsichtsrat. Die EEX Group verwendet den Value-at-Risk (VaR)-Ansatz zur Quantifizierung aller wesentlichen Risiken. Das erforderliche ökonomische Kapital (Required Economic Capital – REC) wird auf einem Konfidenzniveau von 99,9 Prozent und für ein Zeitfenster von zwölf Monaten ermittelt. Das dem Kapitalbedarf gegenüberstehende Risikodeckungspotenzial besteht im Wesentlichen aus dem bilanzierten Eigenkapital. Zur Risikosteuerung ermittelt die EEX Group regelmäßig die Kennzahl REC im Verhältnis zum Risikodeckungspotenzial, die sogenannte Auslastung der verfügbaren Risikotragfähigkeit. Die Ergebnisse der VaR-Berechnung werden regelmäßig berichtet und im Rahmen der Risikosteuerung verwendet. Die Berichterstattung enthält neben der Quantifizierung der Risiken auch qualitative Angaben zum Risikoprofil in Form von Risikoindikatoren oder Analysen zu realisierten Verlusten. Risikorelevante Ereignisse werden umfassend erläutert und mögliche Gegenmaßnahmen beschrieben. Die interne Revision überprüft unabhängig die Risiko-Controlling-Funktion. Rahmenbedingungen Die Risikosituation der EEX Group ist durch ihre Geschäftsfelder bestimmt. Zum einen betreiben die Gesellschaften der EEX Group elektronische Marktplätze für Termin- und Spotgeschäfte in verschiedenen Commodities. Aufgrund der komplexen Anforderungen an den IT-Betrieb, unter anderem wegen des 24/7-Handels für Strom- und Gas-Spotgeschäfte, ist das operative Risiko neben Geschäftsrisiken eine dominierende Komponente in der Risikosteuerung. Zum anderen ist für die Clearinghäuser der EEX Group (ECC und Nodal Clear) aufgrund ihrer Tätigkeit als zentrale Kontrahenten das Ausfallrisiko ihrer Clearingmitglieder von hoher Bedeutung für die Risikosteuerung. Die Gesellschaften der EEX Group operieren zudem in einem technisch zunehmend anspruchsvollen und von regulatorischen Vorgaben bestimmten Umfeld. Daraus ergeben sich sowohl operationelle Risiken als auch Geschäftsrisiken, da negative Auswirkungen auf das Handelsverhalten der Marktteilnehmer nicht ausgeschlossen werden können. Hinzu kommt ein von erhöhten Risiken geprägtes Umfeld, wobei hier insbesondere die Niedrigzinsphase in Kombination mit den gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie die Risiken für die Stabilität der europäischen Finanzinstitutionen erhöhte. Risikostrategie und Risikosteuerung Die EEX Group richtet ihre Risikosteuerung an ihrem Geschäftsmodell sowie an ihrer Unternehmensstrategie aus. Ziel der Risikosteuerung ist, sicherzustellen, dass Risiken entsprechend den aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen bewusst gesteuert werden und nicht zu einer Bestandsgefährdung der EEX Group führen. Für das Risikomanagement wurden entsprechende Mindeststandards etabliert. Durch strenge Risikobegrenzung im Kundengeschäft im Rahmen des Clearings, laufende Controlling-Berichte sowie durch Profitabilitätsanalysen von neuen Projekten bzw. Märkten wird ein angemessenes Verhältnis von Risiko zu Rendite sichergestellt. Das Risikomanagementsystem ist in sämtlichen Planungs-, Controlling- und Berichterstattungssystemen in den einzelnen Gesellschaften der EEX Group sowie auf Gruppenebene integriert. Wesentlicher Bestandteil des Risikomanagementsystems sind auch die interne Revision sowie die jeweiligen Compliance-Abteilungen der einzelnen Gesellschaften. Basis für das Risikomanagementsystem sind die systematische Identifikation, Bewertung, Dokumentation und Kommunikation von Risiken. Entsprechende Grundsätze, Prozesse und Verantwortlichkeiten sind in gruppenweit gültigen Richtlinien geregelt. 3.2 Wesentliche Risiken Im Berichtsjahr sah die EEX Group die wesentlichen Risiken, die bei Eintritt relevante nachteilige Auswirkungen auf die Gruppe und ihre Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können, in den nachfolgend beschriebenen Risikoarten. Risikoprofil Das Risikoprofil der EEX Group bestimmt sich durch die Gesamtrisikoposition gemessen am ökonomischen Kapitalbedarf (REC), berechnet für das Adressausfall-, Markt-, operationelle und Geschäftsrisiko für das Jahresende 2021 mit einem Konfidenzniveau von 99,9 Prozent und einem Zeitfenster von zwölf Monaten. Zur Ermittlung der Gesamtrisikoposition werden Diversifikationseffekte zwischen den Risikoklassen nicht in Betracht gezogen. Zum Stichtag 31. Dezember 2021 lag die Risikodeckungsmasse bei 416 Mio. € (Vorjahr: 379 Mio. €).
Die Reduzierung des Geschäftsrisikos im Vergleich zum Vorjahr resultiert aus der erfolgreichen Einführung eines neuen Geschäftsrisikomodells. Das neue Modell verwendet historische Zeitreihen von budgetierten und realisierten GuV-Zahlen. Ein Geschäftsrisiko tritt somit nur dann ein, wenn der berechnete Value-at-Risk höher ist, als der prognostizierte Nettogewinn für die nächsten vier Quartale. Adressausfallrisiko Das Adressausfallrisiko bemisst das Risiko, dass Geschäftspartner ihren vertraglichen Zahlungsverpflichtungen nicht oder nicht fristgerecht nachkommen können und dies für die EEX Group zu einem Verlust führt. Die wesentlichen Adressausfallrisiken treten bei den Clearinghäusern der EEX Group (ECC und Nodal Clear) auf. Die ECC ist nach der europäischen Regulierung ein zentraler Kontrahent für OTC-Derivate, zentrale Gegenparteien und Transaktionsregister (EU-Verordnung Nr. 648/2012) sowie ein Institut im Sinne von § 1 Abs. 1 Nr. 12 KWG. Die Nodal Clear ist durch die U.S. Commodity Futures Trading Commission (CFTC) als Derivatives Clearing Organization (DCO) reguliert und durch die ESMA als Clearinghaus aus Drittstaaten innerhalb der EU anerkannt. In dieser Funktion treten die Clearinghäuser zwischen Käufer und Verkäufer und tragen das Ausfallrisiko beider Seiten für alle an ihren Märkten abgeschlossenen oder zum Clearing registrierten Geschäfte. Die Risikostrategie der Clearinghäuser besteht darin, dieses Ausfallrisiko jederzeit mit einem hohen Sicherheitsniveau durch ihr Marginsystem, den Clearingfonds sowie eigene finanzielle Ressourcen zu besichern. Anhand eines regelmäßigen Backtestings wird die Güte des Marginsystems fortlaufend überprüft. Mit täglichen Stresstests simulieren die Clearinghäuser das Adressausfallrisiko beim Ausfall von zwei Clearingmitgliedern bei extremen, aber plausiblen Marktbedingungen und passen den Clearingfonds sowie die eigenen finanziellen Ressourcen so an, dass das Adressausfallrisiko auch unter diesen Bedingungen abgedeckt ist. Ein potenzielles Adressausfallrisiko ergibt sich weiterhin durch die Anlage von Finanzmitteln der einzelnen Gruppengesellschaften. Gemäß Anlage-Richtlinie der EEX Group werden Mittel ausschließlich bei von der Gruppe anerkannten Instituten mit geringem Ausfallrisiko und geringem Länderrisiko angelegt. Die ECC hat zudem Zugang zur Zentralbank und kann Euro-Sicherheiten auch dort verwahren. Ausfallrisiken resultieren weiterhin daraus, dass Handelsteilnehmer die fälligen Transaktionsentgelte nicht zahlen. Daher wird die Bonität der Handelsteilnehmer fortlaufend anhand von Finanzkennzahlen sowie – wenn vorhanden – von Rating-Informationen überwacht. Bei der Nodal Exchange hingegen werden die Transaktionserlöse von den Clearingmitgliedern eingezogen, die ebenfalls einer fortlaufenden Überprüfung der Bonität unterliegen. Aufgrund der geopolitischen Lage (unter anderem Situation in der Ukraine) sowie Angebots- und Nachfrageeffekten (unter anderem global gestiegene Nachfrage nach Erdgas und Strom, Störungen in französischen Atomkraftwerken und wetterbedingt geringere Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien) kam es bei vielen durch die ECC geclearten Gas- und Stromkontrakten seit September 2021 zu erheblichen Preis- und Volatilitätsanstiegen. Die zur Berechnung der Initial Margin verwendeten Modelle spiegeln diese Preis- und Volatilitätsanstiege wider. Im Ergebnis führte dies zu einem erheblichen Anstieg der Initial Margin und der hinterlegten Barsicherheiten Die wirtschaftlichen Entwicklungen aufgrund der Corona-Pandemie bleiben voraussichtlich auch 2022 ein Risikofaktor, der sich auch auf die ECC-Clearingmitglieder negativ auswirken kann. So ist unter anderem mit einem erhöhten Abschreibungsbedarf aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Kreditportfolio der Institute zu rechnen. Um negative Entwicklungen bei den Teilnehmern frühzeitig zu erkennen, hat die ECC verschiedene Überwachungsprozesse implementiert. So erfolgt eine tägliche Überwachung der Rating- und CDS-Spread-Entwicklung, die bei Überschreiten einer definierten Schwelle zu einer detaillierten Ad-hoc-Überprüfung der Kreditwürdigkeit führt. Zudem sind gruppenübergreifende Überwachungsprozesse mit dem Ziel der Identifizierung von negativen Informationen (zum Beispiel durch Pressemeldungen) zu unseren Clearingmitgliedern eingerichtet. Teilnehmer mit negativen Merkmalen werden auf einer Watchlist geführt und unterliegen einer intensiven Beobachtung und Betreuung. In Bezug auf die EEX Group bestehen nur geringfügige Länderrisiken, da der Großteil der Umsatzerlöse von Handelsteilnehmern innerhalb der EU bzw. der Freihandelszone EFTA sowie Nordamerikas erzielt wird. Marktpreisrisiko Unter Marktpreisrisiken versteht man ungünstige Wertveränderungen von Vermögenswerten aufgrund von Änderungen bewertungsrelevanter Marktparameter, wie beispielsweise Börsenkurse. Marktpreisrisiken sollen gemäß der Anlage-Richtlinie weitgehend vermieden werden. Aufgrund der grundsätzlich ausgeglichenen Positionen treten Marktpreisrisiken im Clearinggeschäft nicht auf. Die aus dem übrigen Geschäftsbetrieb resultierenden Marktpreisrisiken (hauptsächlich Fremdwährungsrisiken) werden situationsgerecht beispielsweise durch den Abschluss entsprechender Hedging-Geschäfte gesteuert. Das Fremdwährungsrisiko aus dem Beteiligungsergebnis der Nodal Exchange wird beobachtet und falls notwendig situativ abgesichert. Liquiditätsrisiko Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko der Nichterfüllung von Zahlungsverpflichtungen der EEX Group zu einem vertraglich vereinbarten Zeitpunkt. Innerhalb der EEX Group entstehen aus dem operativen Geschäft keine wesentlichen Fristeninkongruenzen. Der Finanzierungsbedarf für laufende Aufwendungen und Investitionen wird im Rahmen der Mittelfristplanung auf Ebene der einzelnen Konzerngesellschaften identifiziert und adressiert. Etwaige ungeplante Finanzierungslücken werden innerhalb der Konzerngesellschaften durch das Vorhalten von Liquiditätsreserven gemäß der Investment-Richtlinie der EEX Group geschlossen bzw. vermieden. Das strukturelle Liquiditätsrisiko wird im Rahmen der jährlichen Mittelfristplanung sowie des laufenden Liquiditätsmanagements überwacht. Ziel dabei ist, die Liquiditätsreserven und Kreditlinien so festzulegen, dass die Liquidität in jedem Fall gewährleistet ist. Die Investment-Richtlinie regelt, dass jederzeit ausreichend liquide Mittel vorgehalten werden und erlaubt die Anlage freier Liquiditätsreserven nur bei Kontrahenten mit guter Bonität sowie innerhalb genehmigter Grenzen. Zudem wird die maximale Laufzeit derart begrenzt, dass eine ausreichende Liquidität bei kurzfristigem Bedarf gewährleistet ist. Das Risiko, dass ein Clearingmitglied ausfällt, sowie die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Liquidität werden bei der ECC gemäß den Anforderungen aus Artikel 44 EMIR in Verbindung mit der delegierten Verordnung (EU) Nr. 153/2013 gesteuert. Bei Nodal Clear erfolgt die Steuerung gemäß den Regelungen der CFTC. Nodal Clear akzeptiert dabei für Einzahlungen in Garantiefonds und für die Initial Margin-Sicherheiten nur Bargeld. Für die Kunden-Margin-Sicherheiten werden durch Nodal Clear sowohl Bargeld als auch Garantien mit entsprechenden Obergrenzen für die Clearingmitglieder und mit entsprechenden Anforderungen an die ausstellenden Banken angenommen. Es werden regelmäßig Liquiditäts-Stresstests durchgeführt und an den Vorstand berichtet. Ein Marktliquiditätsrisiko besteht bei der EEX Group grundsätzlich nicht, da die EEX Group über kein Investmentportfolio mit Wertpapieren verfügt. Operationelles Risiko Als operationelle Risiken werden potenzielle Schäden durch Störungen der verwendeten IT-Systeme, unangemessene Gestaltung interner Prozesse, Fehler von Mitarbeitenden, Fehler bzw. Ausfall externer Dienstleister sowie Schäden aus Projektrisiken bezeichnet. Aufgrund des hohen Automatisierungsgrads bei der Verarbeitung von Geschäftsvorfällen bei einer gleichzeitig großen Anzahl von Transaktionen resultieren die wesentlichen operativen Risiken der EEX Group aus Störungen der verwendeten IT-Systeme. Da wesentliche Bestandteile dieser Systeme durch externe Dienstleister betrieben werden, sind auch die Fehler und der Ausfall externer Dienstleister eine wesentliche Risikoquelle. Die Steuerung dieser Verfügbarkeitsrisiken wird durch ein Business Continuity Management unterstützt. Hierzu zählen eine standardisierte Business-Impact-Analyse auf Basis einer Prozesskarte, Anforderungen zum Vorhalten, Dokumentation und Tests für daraus identifizierte geschäftskritische Prozesse sowie ein entsprechendes Reporting. Dieses beinhaltet ebenso die Nichtverfügbarkeit von IT-Systemen und technischer Infrastruktur sowie den Ausfall von Mitarbeitenden in Kernfunktionen, etwa aufgrund von pandemiebasierten Ereignissen wie der Covid-19-Pandemie. Die Situation wird auf Basis des Incident and Crisis Management-Prozesses der EEX Group gehandhabt. Vorsichtsmaßnahmen werden zentral koordiniert, um die Kontinuität der geschäftskritischen Abläufe sowie die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeitenden sicherzustellen. Die Back-up-Lokationen werden regelmäßig getestet und ein Fernzugriff ist ebenfalls verfügbar. Ein wichtiges Ziel der Risikostrategie ist die Minimierung operationeller Risiken durch Nutzung anerkannter Methoden für Systementwicklung, Testverfahren und Betrieb. Die EEX Group erbringt Kerndienstleistungen entweder selbst oder lässt diese durch ausgewählte, spezialisierte externe Partner erbringen. Einzelne Dienstleistungen werden auch durch spezialisierte Unternehmen der Gruppe Deutsche Börse erbracht. Die Qualität der Dienstleister sowie der zu erbringenden Dienstleistungen wird im Rahmen der Auswahlprozesse sowie fortlaufend auf Grundlage vereinbarter Service-Level-Agreements überprüft. Weiterhin sind Back-up-Prozesse für kritische Geschäftsprozesse implementiert. Durch Prüfungen der internen Revision sowie durch Prüfungen der 2 nd Line of Defense-Einheiten der ECC wird die Qualität des internen Kontrollsystems regelmäßig überwacht. Für alle wesentlichen Prozesse existieren Verfahrensbeschreibungen und Kontrollschritte. Das umfangreiche Kontrollsystem, das im Anweisungswesen verankert ist, dient der notwendigen strukturierten Dokumentation der Kontrollaufgaben und dem Vermeiden von Prozessfehlern bei manuellen Interaktionen. In einem jährlichen Self-Assessment werden in der EEX Group operationelle Risiken identifiziert und bewertet. Diese Bewertungen stellen die Basis für die Berechnung des ökonomischen Kapitalbedarfs dar. Darüber hinaus besteht eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung für Fehler aus dem kommerziellen Handeln (E&O-Versicherung). Ein wesentliches rechtliches Risiko besteht darin, die rechtlichen Regelwerke der Konzerngesellschaften (im Wesentlichen die Handels- und Clearingbedingungen) in den relevanten Jurisdiktionen durchzusetzen. Das Risiko wird durch die Verwendung von Standard-Regelwerken in Verbindung mit standardisierten Vertragsformularen vermindert. Die Durchsetzbarkeit dieser Standard-Regelwerke wird durch interne bzw. externe Gutachten regelmäßig überprüft. Für die laufende Überwachung sowie das Reporting von operativen Schadensfällen wird eine Schadensdatenbank geführt. In dieser werden alle operativen Vorkommnisse – auch wenn sie zu keinem direkten finanziellen Schaden geführt haben – erfasst und monatlich unter Beteiligung der zuständigen Vorstände ausgewertet. Gegebenenfalls notwendige Maßnahmen werden beschlossen und umgesetzt. Compliance-Risiko Die EEX Group ist potenziellen Compliance-Risiken ausgesetzt, insbesondere in den Bereichen Nichteinhaltung regulatorischer Vorschriften (zum Beispiel Börsen- und Bankaufsichtsrecht), Marktmissbrauch, (sonstige) strafbare Handlungen (zum Beispiel Zahlungs- und Umsatzsteuerbetrug), Datenschutz, IT-Sicherheit sowie Missbrauch zu Geldwäschezwecken. Weiterhin ist sicherzustellen, dass keine Geschäfte mit natürlichen oder juristischen Personen abgewickelt werden, die auf relevanten Sanktionslisten aufgeführt sind. Um mögliche Risiken zu erkennen, sind in den einzelnen Gruppengesellschaften an den relevanten Stellen Kontrollfunktionen (zum Beispiel Compliance, Geldwäschebeauftragter, Datenschutz, Informationssicherheit) eingerichtet. Die wesentlichen Zahlungen werden in der EEX Group durch die ECC und die Nodal Clear über Clearingmitglieder oder Settlement-Banken abgewickelt. Diese unterliegen als Kreditinstitute den Regelungen des Kreditwesengesetzes oder anderer äquivalenter Bestimmungen, welche die Einrichtung von Maßnahmen gegen derartige Risiken vorsehen. Für die Clearinghäuser besteht daher nur ein geringes Risiko, zu Zwecken der Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung sowie des Betrugs missbraucht zu werden. Diese Risiken werden mittels Risikoanalyse regelmäßig neu bewertet. Darüber hinaus sollen durch Know-your-Customer-Maßnahmen auffällige Kontrahenten bereits in der Geschäftsanbahnungsphase identifiziert werden. Bei Zweifeln im Zulassungsprozess wird eine Entscheidung des Vorstands erwirkt. Ergänzend sind laufende Überwachungsprozesse bei der ECC sowie bei den Handelsüberwachungsstellen der Märkte implementiert. Alle Geschäftspartner der ECC und Nodal Clear inklusive ihrer wichtigen Beteiligungsunternehmen werden zudem laufend sowie – falls notwendig – ad hoc mit bekannten Sanktionslisten abgeglichen. Diese Maßnahmen werden durch die Geschäftsbereiche und die Compliance-Funktion in den relevanten Gruppengesellschaften überwacht. Sensible und schutzbedürftige Informationen sind gemäß den internen Anweisungen vertraulich zu behandeln und vor fremdem Zugriff zu schützen. Zur Vermeidung von Interessenkonflikten wurden zudem für die Mitarbeitenden Wohlverhaltensregelungen erlassen. Als Mitglied der Gruppe Deutsche Börse ist die EEX Group in die gruppenweite Datenschutzorganisation eingebunden. Maßnahmen der Informationssicherheit werden darüber hinaus in Einzelgesellschaften der EEX Group wie der ECC und der Nodal Clear von Informationssicherheitsbeauftragten bzw. Cyber-Security-Managern überwacht. Führungskräfte und Mitarbeitende der EEX Group werden zu den relevanten Compliance-Themen regelmäßig geschult. Dabei werden insbesondere auch die Themen Geldwäscheprävention, IT-Sicherheit, Datenschutz, Prävention von Korruption und Bestechung sowie Interessenkonflikten, Marktmanipulation und Insiderhandel abgedeckt. Die Teilnahme an den Schulungen ist verpflichtend. Zur Meldung potenzieller oder tatsächlicher Verstöße gegen straf- oder aufsichtsrechtliche Vorschriften und interne Vorgaben stehen in den Gruppenunternehmen Hinweisgebersysteme zur Verfügung. Hier können Mitarbeitende Meldungen telefonisch oder per E-Mail übermitteln. Die Anonymität der Hinweisgebenden ist grundsätzlich gewährleistet. Geschäftsrisiko Unter Geschäftsrisiko werden die mittel- bis langfristig negativ auf die Ertragslage wirkenden Folgen neuer Wettbewerber, technischer Änderungen oder eines Wandels in der Produktlandschaft zusammengefasst. Die Überwachung dieser Risiken erfolgt durch die Auswertung von Informationen zu Wettbewerbern, Kunden, Produkten und Märkten. Weiterhin werden im Rahmen von Szenario-Berechnungen die Ertragsauswirkungen auf die EEX Group geprüft. Diese Szenario-Berechnungen stellen die Basis für die Ermittlung des Required Economic Capital dar. Konzentrationsrisiken Neben dem Management der individuellen Risiken ist die Überwachung und Steuerung von Konzentrationsrisiken wesentlicher Bestandteil, um die Stabilität der Clearinghäuser der EEX Group zu gewährleisten. Unter dem Begriff Konzentrationsrisiko versteht man potenzielle Verluste, welche sich zum Beispiel aus der Konzentration von Kontrakten in einzelnen Portfolios auf Ebene der Handelsteilnehmer bzw. Clearingmitglieder durch eine ungenügende Diversifikation hinsichtlich der akzeptierten Sicherheiten oder der Geschäftspartner ergeben können. Konzentrationen im Hinblick auf Adressrisiken und Liquiditätsrisiken können im eigentlichen Clearinggeschäft sowie im nichtgeclearten Geschäft entstehen. Konzentrationen im Hinblick auf operationelle Risiken werden im Rahmen der Stress-Testbetrachtung gesteuert. In Bezug auf Auslagerungen werden Konzentrationen von mehreren Auslagerungen an einen Dienstleister im Auslagerungsrisiko berücksichtigt. Konzentrationen in Bezug auf Kreditrisiken werden durch Limite gesteuert. Risiko neuer oder verschärfter Regulierung im Finanzsektor EU-Finanzmarktrichtlinie MiFID II Nach einer politischen Einigung im Dezember 2020 verabschiedeten die EU-Institutionen Anfang 2021 die sogenannten MiFID-II-Quick-Fix-Änderungen. Im Ergebnis verringern sich die negativen Auswirkungen der MiFID-II-Positionslimite und die Komplexität, die sich für Marktakteure aus der Ausnahmeregelung für Nebentätigkeiten ergibt. Dies war zwar einerseits eine Erleichterung für die Branche. Andererseits werden die sekundären Rechtsvorschriften über Positionslimite, Positionsmanagementkontrollen und die Ausnahmeregelung für Nebentätigkeiten, die sich derzeit in der Gesetzgebungsvorbereitung befinden, voraussichtlich zu Umsetzungsaufwänden für die EEX Group führen. Weiterhin steht die Überarbeitung des MiFIR-Rahmens für die Vorhandelstransparenz im Arbeitsprogramm der ESMA und dürfte entsprechende Änderungen an den derzeitigen Meldeströmen und Transparenzverpflichtungen mit sich bringen. Je nach Ausgestaltung ist mit Umsetzungsaufwänden für die EEX Group zu rechnen. Darüber hinaus untersucht die ESMA auf Ersuchen der Europäischen Kommission nach dem Anstieg der EUA-Preise die Integrität des europäischen CO2-Marktes. In ihrer vorläufigen Bewertung vom November 2021 wurden keine Anzeichen für nicht ordnungsgemäßes Handelsverhalten festgestellt. Der Abschlussbericht wird für Anfang 2022 erwartet. Die EEX beobachtet diese Entwicklungen sorgfältig, um sicherzustellen, dass es keine negativen Auswirkungen auf Handel und Abwicklung an den Märkten der EEX Group gibt. Finanztransaktionssteuer und Digitalsteuer Im Zuge der Bewältigung der Covid-19-Pandemie wurden seitens nationaler Regierungen, aber auch der Europäischen Kommission, umfangreiche Hilfsmaßnahmen beschlossen und umgesetzt. Damit einher geht eine Diskussion um die Finanzierung dieser Kosten. In diesen Kontext wird auch die Einführung einer globalen Mindeststeuer gestellt. Zusätzlich besteht weiterhin auf europäischer Ebene das Risiko der Einführung einer gemeinsamen Finanztransaktionssteuer auf (Waren-)Derivate sowie einer sogenannten Digitalsteuer. Diese zusätzlichen Besteuerungen bergen das Risiko einer Verlagerung der Handelsaktivitäten in Länder, die diese nicht erheben. Regulierung für zentrale Kontrahenten Als Kreditinstitut nach dem deutschen Kreditwesengesetz ist die ECC von Entwicklungen in der aufsichtsrechtlichen Praxis der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht betroffen, beispielsweise durch die Aufnahme von Sustainability- oder Cybersecurity-Risiken. Dies resultiert in entsprechenden Anforderungen an das Risikomanagement sowie an die gesamte Organisation der ECC und führt dadurch zu erhöhten Aufwendungen für die Umsetzung der Anforderungen. Zudem ist die ECC von Regulierungen für zentrale Kontrahenten betroffen, beispielsweise im Rahmen der EMIR-Regelungen oder bei der Verpflichtung zur Aufstellung von Sanierungs- und Abwicklungsplänen für zentrale Gegenparteien (Recovery and Resolution). Die ECC nimmt im engen Austausch mit der Aufsicht entsprechende Anpassungen am Regelwerk vor. Untersuchung der Generaldirektion Wettbewerb der Europäischen Kommission (DG-COMP) DG-COMP veröffentlichte am 30. März 2021 eine Pressemitteilung, in der sie ihre Entscheidung bekannt gab, eine Untersuchung wegen möglicher Zuwiderhandlung von EPEX auf den Intraday-Märkten Zentralwesteuropas einzuleiten. DG-COMP befürchtet, dass EPEX den Wettbewerb auf den Intraday-Märkten eingeschränkt haben könnte. EPEX hat am 16. September bzw. 17. November 2021 nicht vertrauliche Versionen der Antworten auf das Auskunftsersuchen (RFI) und der Antwort auf die Beschwerde von Nord Pool („Vertraulichkeitsersuchen“) eingereicht. DG-COMP prüft derzeit die Antwort von EPEX zusammen mit den Informationen, die als Antwort auf das erste RFI bereitgestellt wurden. Einfluss der Energiemarktgesetzgebung und -regulierung EU-Toolbox und nationale Maßnahmen gegen steigende Energiepreise Europäische und nationale Debatten über hohe Energiepreise könnten eine Reform der europäischen Energiemärkte veranlassen. Bisher konnten sich die Staaten auf kurzfristige nationale Maßnahmen einigen, wie zum Beispiel Steuererlässe und Direktzahlungen an Konsumenten, die den Markt nicht verzerren. In diesem Kontext wird die Agentur für die Kooperation europäischer Regulatoren (ACER) im Auftrag der europäischen Kommission im ersten Halbjahr 2022 eine Studie über die Vorteile und Kosten des aktuellen Marktdesigns vorlegen. Eine vorläufige Analyse von ACER kam zu dem Schluss, dass hohe Energiepreise nicht im europäischen Energiemarktdesign begründet liegen. Vielmehr wird dessen Ausgestaltung als volkswirtschaftlich vorteilhaft und positiv in Hinblick auf die Versorgungssicherheit sowie auf den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien angesehen. Die Studienergebnisse könnten entweder zu einer Stärkung marktbasierter Instrumente durch legislative Unterstützung führen oder zu einer stärkeren Regulierung von Terminmärkten, die Freiheitsgrade einschränkt und Umsetzungsaufwände verursacht. Energiepolitische Vorhaben der neuen Bundesregierung Der Themenkomplex Klimaschutz und Energie ist eine der Hauptprioritäten der neuen Bundesregierung. Energiepolitisch im Zentrum steht der weitere ambitionierte Ausbau erneuerbarer Energien auf 80 Prozent des Stromverbrauchs bis 2030. Weiterhin wird mit einem deutlich gestiegenen Stromverbrauch bis 2030 kalkuliert. Außerdem soll der Ausstieg aus der Kohleverstromung von 2038 auf möglichst 2030 vorgezogen werden. In Summe führt das dazu, dass sich die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bis 2030 im Vergleich zum Status quo verdoppeln müsste und sehr viele neue erneuerbare Stromerzeugungsanlagen zugebaut werden müssten. In der Konsequenz bedeutet das notwendige Investitionen in neue Energieinfrastruktur, wozu neben Erzeugungsanlagen auch Stromnetze gehören. Neben der Bereitstellung von Flächen und der Beschleunigung von Genehmigungsverfahren ist damit die zentrale Frage verbunden, wie diese Investitionen finanziert werden. Hier setzt der Koalitionsvertrag vor allem auf Instrumente des Marktes, wie langfristige Strombeschaffungsverträge (Green PPA) und eine Stärkung des europaweiten Handels von Herkunftsnachweisen für Strom aus erneuerbaren Energien. Sollte der Kohleausstieg tatsächlich bereits 2030 realisiert werden können, wird gleichzeitig ein völliges Auslaufen der EEG-Förderung für erneuerbare Energien in Aussicht gestellt. Weiterhin enthält der Koalitionsvertrag den Arbeitsauftrag, ein neues Strommarktdesign zu erarbeiten. Dies soll unter Einbezug von Akteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft durch eine Plattform „Klimaneutrales Stromsystem“ erfolgen. In diesem Rahmen sollen Vorschläge für eine Reform der Netzentgelte erarbeitet werden und der Bedarf für wettbewerbliche sowie technologieoffene Kapazitätsmechanismen und Flexibilitäten (zum Beispiel Speicher, Nachfrageflexibilität) geprüft werden. Verteilnetze sollen modernisiert und digitalisiert werden, unter anderem durch erhöhte Steuerbarkeit. Unklar und mit potenziellem Risiko behaftet ist das neue Strommarktdesign. So ist aktuell nicht abzuschätzen, ob neue, eher regulierte Elemente wie zum Beispiel ein Kapazitätsmechanismus für steuerbare Stromerzeugung entstehen und Rückwirkungen auf den bestehenden Großhandelsmarkt haben werden. Neue Klima-, Energie- und Umwelt-Beihilfeleitlinien der EU Im Zuge des Green Deal hat die EU-Kommission die Beihilfeleitlinien für Energie und Umwelt (CEEAG) überarbeitet und erweitert. Die neuen Leitlinien bilden den Rahmen für staatliche Beihilfen für klimafreundliche Investitionen im Ausgleich mit Wettbewerbsregeln des europäischen Binnenmarktes. Die Reform erlaubt weit gefasste Ausnahmen, wenn Investitionen in erster Linie dazu dienen, Treibhausgasemissionen zu senken. Zu diesen Ausnahmen werden auch explizit staatlich garantierte Differenzverträge (Contract for Difference, CfD) für Investitionen in erneuerbare Energien oder für Investitionen in klimaneutrale Industrieprozesse (Carbon Contract for Difference, CCfD) gezählt. Diese bergen das Risiko, die Funktionsweise von Energie- und Emissionsmärkten zu unterlaufen, zum Beispiel indem sie durch staatliche Risikoübernahme Anreize zur marktbasierten Risikoabsicherung mindern und somit vor allem den Terminmärkten Liquidität entziehen können. Überarbeitung der europäischen Erneuerbaren-Richtlinie (RED III) Die bisherigen Vorschläge zur Überarbeitung der Erneuerbaren Richtlinie (RED III) enthalten einerseits eine Stärkung marktbasierter Prinzipien, unter anderem die weitere Flexibilisierung des Stromsystems unter Einbezug erneuerbarer Energien, die Stärkung der Rolle eines europäischen Marktes für Herkunftsnachweise sowie die Unterstützung von langfristigen Lieferverträgen für Strom aus erneuerbaren Energien (Green PPA). Andererseits sind wichtige Aspekte wie die Zertifizierung von Wasserstoff noch unklar. Die weitere Ausgestaltung, unter anderem in delegierten Rechtsakten und die Kompromissfindung unter den EU-Mitgliedstaaten wird noch bis 2022 andauern. Je nach Ausgestaltung können diese Vorgaben einen marktbasierten Hochlauf einer europäischen Wasserstoffwirtschaft unterstützen oder eher hindern. Weiterentwicklung des Gasmarktes und Wasserstoff als neue Commodity Für den Gassektor zeichnet sich eine umfassende Transformation ab, die mit einem neuen EU-Gaspaket rechtlich in den Folgejahren auf den Weg gebracht und umgesetzt wird. Hierbei wird die Bedeutung von Biomethan und -gas, synthetischen Gasen und Wasserstoff zunehmen. Für die EEX Group besteht mittelfristig die Chance zum Aufbau sowohl nationaler als auch europäischer Handelsmärkte für Wasserstoff, langfristig gegebenenfalls sogar eines globalen Wasserstoffmarktes. Risiken, die die Handelbarkeit von Wasserstoff und entsprechender Herkunftsnachweise beeinträchtigen können, liegen in einer nicht oder nicht ausreichend auf Marktprinzipien basierenden Gesetzgebung und Regulierung. Frühzeitige Investitionen zum Aufbau von Wissen und einer Handels- und Abwicklungsinfrastruktur könnten sich nicht amortisieren. Verordnung für die Kapazitätsvergabe und das Engpassmanagement im Strommarkt (CACM) Die für die Marktkopplung der europäischen Strommärkte maßgebliche EU-Verordnung für die Kapazitätsvergabe und das Engpassmanagement, CACM-Verordnung, birgt ebenfalls Risiken für die EEX Group. Der Markteintritt von Wettbewerbern in die Märkte der EPEX hat Auswirkungen auf die Marktanteile in den jeweiligen Marktgebieten. Gleichzeitig bedeutet der Markteintritt der EPEX SPOT in andere Märkte – 2021 in Polen – die Chance, dort Marktanteile zu gewinnen. Darüber hinaus birgt die aktuell laufende Überarbeitung der CACM-Verordnung zusätzliche Risiken. Der Vorschlag der europäischen Energieregulierungsagentur ACER würde zu einer signifikanten Änderung der Governance-Struktur der Betreiber der Marktkopplungsfunktion (MCO) führen. Für als nominierte Strommarktbetreiber (NEMO) tätige Spotbörsen wie EPEX hieße das in der Konsequenz eine Entflechtung (Unbundling) zwischen Marktbetreiber -und Marktkopplungsaktivitäten und stattdessen eine mögliche Schaffung einer eigenständigen Market Coupling Operations-Entität. Sollten die EU-Mitgliedstaaten dem ACER-Vorschlag folgen, ergäben sich daraus vermutlich erhebliche Auswirkungen auf die zukünftigen Zuständigkeiten und Einflussmöglichkeiten von EPEX SPOT in den europäischen Strom-Spotmärkten Außerdem ist es nicht garantiert, dass und in welcher Weise die Kosten für Dienstleistungen im Bereich der Marktkopplungsfunktion zukünftig erstattet werden. Zudem könnte ein verändertes Verständnis von wettbewerblichen Elementen bei Strom-Spotbörsen dazu führen, dass Marktliquidität mit Wettbewerbern noch umfassender geteilt werden müsste, mit negativen Auswirkungen auf Handels- und Abwicklungserlöse. Fortdauernde Diskussion über die Konfiguration europäischer Stromgebotszonen Die Strombinnenmarkt-Verordnung gibt die Überprüfung des Zuschnitts der europäischen Stromgebotszonen vor. Zwar haben die Vorgaben aus der Strombinnenmarkt-Verordnung und damit die Aktionspläne der Mitgliedstaaten – darunter auch Deutschland – Priorität. Sollte aber der Fall eintreten, dass ein Mitgliedstaat nicht wie vorgegeben, die Kapazität jährlich linear bis zu dem 70 Prozent-Ziel grenzüberschreitender Netzkapazität für Stromhandel zur Verfügung zu stellen, steigern kann, können die Ergebnisse der Gebotszonenüberprüfung bereits vor 2025 von Relevanz sein. Für Deutschland könnte das ein Infragestellen der einheitlichen deutsch-luxemburgischen Stromgebotszone bedeuten, verbunden mit Aufwendungen und finanziellen Risiken bei der Implementierung auf der Handels- als auch Abwicklungsseite. Eine Gebotszonenänderung führt auch zu Änderungen am Basiswert von Terminkontrakten. Die Folge können Unsicherheit und Zurückhaltung bei den Handelsteilnehmern mit entsprechenden negativen Auswirkungen auf Handels- und Abwicklungserlöse sein. Im Jahr 2021 sind vorbereitende Maßnahmen für die nächste Gebotszonenüberprüfung getroffen worden. Der eigentliche Überprüfungsprozess wird vermutlich in der ersten Jahreshälfte 2022 starten und etwa zwölf Monate andauern, sodass mit Ergebnissen frühestens 2023 zu rechnen ist. Weitere Auswirkungen auf das europäische Strommarktdesign ergeben sich durch neue politische Initiativen wie die Offshore-Energie-Strategie der Europäischen Kommission. So schlägt die Kommission unter anderem die Einführung von spezifischen Gebotszonen für Wind auf See vor. Diese müssten in die europäische Marktkopplung integriert werden, verbunden mit Aufwendungen und finanziellen Risiken bei der Implementierung auf der Handels- als auch Abwicklungsseite. Mit ersten Vorschlägen für eine Ausgestaltung und Implementierung ist frühestens im Jahresverlauf 2022 zu rechnen. Energiepolitische Maßnahmen in einzelnen europäischen Ländern Die andauernde Reform des ARENH-Mechanismus in Frankreich, der den Zugang zu Nuklearstrom-Kapazitäten regelt, bietet sowohl Chancen als auch Risiken für die EEX Group. Die Pläne der französischen Regierung sehen vor, dass die ARENH-Volumina zukünftig auf dem Markt abgewickelt werden sollen, was die Liquidität erhöht und europäische sowie französische Preissignale stärkt. Allerdings bietet die Reform auch das Risiko, dass verstärkt Konkurrenten mit eigenen Handelsangeboten für den französischen Strommarkt aktiv werden. Während viele Maßnahmen des jüngsten Erneuerbare-Ausbau-Gesetzespaketes in Österreich eher stimulierende Wirkung auf die Strommärkte haben sollten (Direktvermarktung, Marktprämie statt Einspeisetarif, zunehmende Bedeutung von Investitionsförderungen), zeigen sich auch einige Maßnahmen, die auf eine nationale Abschottung und Missachtung des gemeinsamen europäischen Marktes für Strom hinweisen. So verweigerte die EU-Kommission ihre Bestätigung der beihilferelevanten Teile, da alle avisierten Förderungen allein für den Ausbau der Erneuerbaren in Österreich reserviert sein sollen. Noch bedenklicher ist aber der verpflichtende Ausweis, welcher Anteil eines Vertriebsangebotes auf einen gemeinsamen Handel von Strom und Herkunftsnachweisen entfällt. Dieser Anteil soll ausgewiesen und möglichst vorteilhaft behandelt werden. Das würde den anonymen Handel an Börsenmärkten genauso ausschließen bzw. abwerten, wie beispielsweise den Handel und die Nutzung ausländischer Herkunftsnachweise. Bei der Überarbeitung der Regeln zur Ausgleichsenergie in Polen soll ersten Plänen zufolge dem Übertragungsnetzbetreiber mehr Zeit bereitgestellt werden, um die Fahrplanmeldungen intern zu verarbeiten. Das läuft auf eine Frist von 55 Minuten vor Lieferung für die Abgabe der Nominierung im Intraday-Markt hinaus. Durch diese Frist gerät der grenzüberschreitende Handel bis 60 Minuten vor Lieferung (SIDC Gate Closure Time) in Gefahr. Dies könnte einen früheren Marktschluss in Polen notwendig machen, da ansonsten gegenüber dem Marktteilnehmer keine Meldung/Lieferung garantiert werden kann. Dies würde den Regeln von CACM widersprechen und könnte, falls andere Marktplätze eher bereit sind das Risiko zu akzeptieren oder anderweitig zu adressieren, zu Nachteilen im Wettbewerb führen. Die Auswirkungen des Brexits auf den Energiemarkt, insbesondere den grenzüberschreitenden Stromhandel Durch den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union ergeben sich auch weiterhin Risiken für die EEX Group. Diese liegen insbesondere in potenziellen Unterschieden zwischen der EU- und der UK-Regulierung begründet und können zu regulatorischer Arbitrage in Bezug auf die im Vereinigten Königreich ansässigen Wettbewerber führen. Bezüglich des grenzüberschreitenden, physischen Stromhandels hatte der Brexit bereits konkrete Folgen mit dem Ende der grenzüberschreitenden Marktkopplung und Anpassungen am britischen Marktrahmen mit der Vorverlegung der Day-Ahead-Auktion von 11:00 Uhr auf 9:20 Uhr (GMT/BST). Das Handels- und Kooperationsabkommen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich sieht in einer Roadmap für die weitere Zusammenarbeit eine Wiedereinführung der grenzüberschreitenden Marktkopplung vor. Im Falle einer Umsetzung ist mit Umsetzungsaufwänden und Unwägbarkeiten zu rechnen. Einfluss der Klimaschutzgesetzgebung Die Umsetzung des „European Green Deal“ mit neuen ambitionierten Klimaschutzzielen für 2030 und 2050 ist eine Priorität der Europäischen Union. Dazu hat die EU-Kommission im Jahr 2020 mit dem Fit for 55-Paket ein umfassendes Gesetzespaket vorgeschlagen. Kernstück ist die Erweiterung und Reform des europäischen Emissionshandelssystems (EU-ETS). Neben einer Überarbeitung gemäß den ambitionierteren Treibhausgasreduktionszielen soll ein zweites europäisches ETS für die Sektoren Verkehr und Wärme eingeführt werden. Risiken, die die Effizienz des EU-ETS als marktbasierten Mechanismus und damit den Handelsmarkt beeinträchtigen könnten, liegen vor allem bei ebenfalls in der Diskussion mit den Mitgliedstaaten befindlichen komplementären Politikinstrumenten. Dazu zählen vor allem die Einführung eines CO2-Mindestpreises, sogenannter Carbon Contracts for Difference (CCfD) zur Unterstützung von Investitionen in klimafreundliche Industrieanlagen oder CO2-Grenzausgleichsmechanismen (Carbon Border Adjustment Mechanism) für den Import in die EU. Allen diesen komplementären Instrumenten ist gemein, dass sie per se oder je nach Ausgestaltung das EU-ETS als zentrales Klimaschutzinstrument in seiner Wirkung schwächen könnten. Daraus können sich in der Folge auch Auswirkungen auf die Emissionshandelsmärkte der EEX Group in Europa ergeben. Einfluss von Initiativen zu Informationssicherheit/Cybersecurity Die verstärkte Relevanz von Cyberangriffen führt zu zunehmenden regulatorischen Initiativen zur Cybersicherheit. So wurde im Jahr 2021 die deutsche Verordnung zu Kritischen Infrastrukturen (Kritis) dahingehend überarbeitet, dass sich der Geltungsbereich nun auch auf Handelsplätze für Gas und Strom erweitert, was auch die EEX umfasst. Im Jahr 2022 wird die EEX die durch die Kritis-Verordnung vorgeschriebenen Anforderungen erstmalig erfüllen müssen. Es ist davon auszugehen, dass zusätzliche Anforderungen in den kommenden Jahren entwickelt werden und auch die ECC als Abwicklungsinfrastruktur zukünftig unter die Regulierung fallen wird. Zu einem Doppelregulierungsaufwand bezüglich Informations- und Cybersicherheit wird es unter anderem durch europäische Initiativen wie DORA – dem für 2022 angekündigten Digital Operational Resilience Act der Europäischen Union – kommen. Bereits jetzt sind unterschiedliche Standards im Hinblick auf die Anforderungen oder das Reporting absehbar. Zur Erreichung einheitlicher Standards wird derzeit der EU-Netzkodex zu Cybersicherheitsaspekten grenzüberschreitender Stromflüsse erarbeitet. Die Entwicklung des EU-Netzkodex zielt darauf ab, einheitliche Prinzipien der Informationssicherheit unter anderem für an grenzüberschreitenden Stromflüssen beteiligten Infrastrukturen festzulegen. Handelsplätze und CCPs werden in naher Zukunft bereits unter die Anforderungen des Digital Operational Resilience Act sowie der überarbeiteten Richtlinie für Netz- und Informationssicherheit (NIS2) fallen. Diese beiden, noch zu beschließenden regulatorischen Anforderungen werden voraussichtlich bereits detaillierte Bestimmungen zum Risikomanagement der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), zur Meldung von Cybervorfällen, zu Tests der digitalen Widerstandsfähigkeit und zum Management von IKT-Drittrisiken enthalten. Im Fall nicht einheitlicher Cybersicherheitsvorschriften über die unterschiedlichen Regulierungen hinweg könnte dies zu einer unnötigen Erhöhung des regulatorischen Aufwandes führen, ohne dass sich ein nennenswerter operativer Nutzen für das Management von Cyberrisiken ergibt. Angriffskrieg der Russischen Föderation gegen das Staatsgebiet der Ukraine Im Zuge der militärischen Eskalation seitens der Russischen Föderation begann im Februar 2022 eine breit angelegte Invasion in die Ukraine. Dies hat unmittelbare Konsequenzen auf die Energiemärkte, die in einer Phase insgesamt hoher Preise und hoher Volatilität von zusätzlichen Preissprüngen getroffen werden. So bewegten sich die Preisanstiege bei Gas und Strom unmittelbar nach der russischen Invasion, je nach Laufzeit der Kontrakte, im oberen zweistelligen Prozentbereich, teils doppelt so hoch. Eine solche Marktsituation hat zudem direkte Auswirkungen auf das Clearing, wo die Preissteigerungen und zunehmende Volatilität zu einer Erhöhung der Margin-Anforderungen führen. Die Auswirkungen auf die Liquiditätssituation der Handelsteilnehmer werden von der EEX Group in enger Abstimmung mit den Marktakteuren aber auch den Clearing Membern eng und aktiv begleitet. Es ist davon auszugehen, dass sich das volatile Marktumfeld mindestens kurz- bis mittelfristig – auch in Abhängigkeit von Sanktionen der Europäischen Union und der Vereinigten Staaten von Amerika gegen Russland – fortschreibt. Die EEX Group setzt entsprechende Sanktionsregeln um. Sollten Handelsteilnehmer mit Sanktionen belegt werden, die eine Beteiligung am Handel bei der EEX Group ausschließen, werden diese Handelsteilnehmer vom Handel suspendiert bzw. die Mitgliedschaft beendet. Ebenso ist denkbar, dass Importmengen von Erdgas nach Europa seitens Russlands begrenzt oder reduziert werden oder ein Importstopp für russisches Erdöl und / oder Erdgas durch die Europäische Union, die Vereinigten Staaten von Amerika und weitere Länder verhängt wird. Ferner hat die deutsche Bundesregierung angekündigt, die hohe Abhängigkeit von russischen Importen bei fossilen Energieträgern zu überwinden und die Versorgungssicherheit durch die kurzfristige Sicherung der Gas-Speicherstände, die Schaffung einer Gasreserve sowie den Ausbau der LNG-Infrastruktur zu gewährleisten. Je nach detaillierter Ausgestaltung dieser Instrumente wäre mit Auswirkungen auf die europäischen Gashandelsmärkte, z.B. durch Beeinträchtigung der marktlichen Referenzpreiswirkung und der Marktliquidität, zu rechnen. Als weitere Risiken sind politische und regulatorische Eingriffe in das Marktdesign der europäischen Energiemärkte zu sehen, bspw. durch die Vorgabe regulierter Preise, in deren Folge die Handelsaktivität insbesondere im börslichen Handel erheblich eingeschränkt werden könnte. Insgesamt sind die Konsequenzen dieses kriegerischen Konflikts auf das Geschäft der EEX Group bisher nicht absehbar, der Konflikt wird jedoch das makroökonomische Umfeld belasten und kann damit auch Folgen für den Energiehandel haben. 3.3 Wesentliche Chancen Organisation des Chancenmanagements Das Management von Chancen erfolgt in der EEX Group im Rahmen des strategischen Managements, der Unternehmens- und Produktentwicklung sowie eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses. Ausgehend von einer regelmäßig aktualisierten Stärken-Schwächen-Analyse werden im Strategieprozess Gelegenheiten für den Eintritt in neue Märkte oder die Stärkung der Marktposition in bereits existierenden Märkten durch attraktivere Produkte oder Prozesse, eine verbesserte Kostenbasis, neue Preisstrategien oder im Wege neuer Partnerschaften identifiziert. Die Priorisierung der Vorhaben erfolgt im Rahmen der jährlichen Strategiediskussion und des Planungsprozesses sowie fortlaufend im Rahmen des Projektportfoliomanagements. Dabei wird der Mehrwert aus der Perspektive der Kunden genauso berücksichtigt wie die strategischen Ziele und die verfügbaren Ressourcen. Wesentliche Chancen zeichnen sich durch einen signifikanten Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus und werden folglich während der Phase der Priorisierung regelmäßig einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung unterzogen. Diese wird neben den wesentlichen qualitativen Annahmen in einem Business Case festgehalten. Die finanzielle Analyse (Kosten, Erlöse, Cashflows und Barwert) erfolgt dabei über einen mehrjährigen Betrachtungszeitraum. Organische Wachstumspotenziale Organische Wachstumspotenziale bestehen für die EEX Group insbesondere in der Steigerung ihrer Marktanteile in den bereits bestehenden Märkten sowie durch die Erschließung neuer Märkte. Die Steigerung der Marktanteile in den bestehenden Märkten wird durch folgende Maßnahmen möglich:
Durch Übertragung der Expertise aus den Kernmärkten in neue Märkte strebt die EEX Group ein weltweites Wachstum und die Erschließung neuer Umsatzquellen an. Dabei werden die attraktivsten und relevantesten Länder auf Basis der Umsatzpotenziale und Markteintrittsmöglichkeiten identifiziert. Nach einer Marktsondierungsphase zur Einschätzung der Erfolgswahrscheinlichkeit und des zu erwartenden Zeitplans werden neue Markterschließungsprojekte in der strategischen Produktentwicklungs-Roadmap berücksichtigt. Die EEX Group plant, ihre bereits aufgebauten Teilnehmernetzwerke in Europa, den USA und Asien zu erweitern und zu vernetzen. Im Mittelpunkt steht dabei der Aufbau eines globalen Vertriebsnetzwerks, um Kunden in allen Regionen das komplette Portfolio an Produkten und Dienstleistungen der EEX Group anzubieten. Die Steigerung der Attraktivität der EEX Group-Märkte kann über verschiedene Maßnahmen erreicht werden. Einerseits kann die Qualität der einzelnen Orderbücher durch die Erhöhung der Liquidität innerhalb der Orderbücher und durch die Verringerung der Geld-Brief-Spanne verbessert werden. Dies ist möglich durch das Gewinnen zusätzlicher Market Maker oder Liquidity Provider, die zusätzliche Liquidität in den Orderbüchern bereitstellen. Andererseits bieten gezielte Preismaßnahmen eine Möglichkeit zur Attraktivitätssteigerung der Märkte der EEX Group. Auch eine Ausweitung ihrer Standorte erhöht die Präsenz der EEX Group in lokalen Märkten weltweit und damit deren Bekanntheit. Darüber hinaus bietet sich durch die CACM-Regulierung die Chance einer Ausweitung des bestehenden Marktangebotes für Strom-Spotmarktprodukte. Die EEX Group kann damit in Märkten aktiv werden, die bisher nicht zum Angebot gehörten. Dies betrifft insbesondere die nordischen Märkte Schweden, Norwegen, Finnland und Dänemark, auf welche die EEX Group bereits ihre Marktpräsenz für Spotprodukte ausgeweitet hat. 2021 konnte mit Polen ein weiterer Markt erschlossen werden. Gleichzeitig ist die anstehende Erneuerung der Regulierung (CACM 2.0) auch eine Herausforderung für bestehende Marktmechanismen und wird 2022 ein Schwerpunkt der EPEX sein. Die Weiterentwicklung und Erweiterung der Clearing-Services verbessert unmittelbar die Wettbewerbsposition der beiden zur EEX Group gehörenden Clearinghäuser ECC und Nodal Clear. Sämtliche Maßnahmen, die einerseits Eintrittsbarrieren – besonders relevant für kleinere Handelsteilnehmer – und andererseits die Kosten des Clearings verringern, können zur Aufnahme weiterer Marktteilnehmer führen. Auch die Einführung neuer Services, die Erweiterung der Clearinghaus-Lizenzen und die damit mögliche Zulassung neuer Clearingmitglieder sowie die Anbindung neuer Partnerbörsen sind in diesem Zusammenhang wichtig. Dies ist vor dem Hintergrund der steigenden regulatorischen Anforderungen – und damit der ohnehin steigenden Bedeutung des Clearings weltweit – eine große Chance, ECC und Nodal Clear im globalen Clearinggeschäft noch besser zu positionieren. Außerdem besteht für die EEX Group weiteres Potenzial bei der Nutzung der Daten der Gruppenunternehmen sowie beim Ausbau des Angebotes der dazugehörigen Dienstleistungen. Darunter fallen Marktdaten (Echtzeit- und historische Daten), Indexdaten und Reporting-Services. Die Einführung des Emissionsindex für Fracht (Zero Carbon Freight Index) sowie der Käseindizes (Weekly European Cheese Indices) im Jahr 2021 zeigen, wie die Börsengruppe zu noch mehr Transparenz in weiteren Märkten beitragen und damit neue Kundengruppen erschließen kann. Ebenso bieten sich durch die stärkere Verbindung des Handels im physischen Markt Möglichkeiten, die Volumina bei Derivaten zu steigern. Kurzfristiger Handel und langfristige Risikoabsicherung (Hedging) müssen dafür nahtlos in den gesamten Lebenszyklus einer Transaktion zwischen den Kunden der EEX Group integriert werden. Mit auf die Kundenanforderungen zugeschnittenen Produktinnovationen können sich für die EEX Group signifikante Chancen ergeben, ihre Marktanteile zu steigern. Sie kann auf sich verändernde Rahmenbedingungen mit der Entwicklung von neuen, darauf abgestimmten Produkten oder aber mit der Anpassung des bestehenden Produktportfolios reagieren. Beispielhaft hierfür sind die aufgrund des zunehmenden Kurzfristhandels infolge der Energiewende eingeführten Tages- und Wochenfutures am Strom-Terminmarkt oder die Einführung weiterer kurzfristiger Produkte im Gasbereich. Mit fortschreitendem Ausbau von und erhöhter Nachfrage nach erneuerbaren Energien in Deutschland und Europa treten zunehmend neue Marktakteure auf, die ebenfalls von der zentralen Börsenstruktur der EEX Group sowie von der Eliminierung ihres Adressausfallrisikos durch das Clearing profitieren können. In diesem Wachstumsfeld konnte die EEX Group ihr Angebot erweitern und insbesondere durch die Einführung weiterer langfristiger Fälligkeiten am Strom-Terminmarkt (zur Absicherung von Green PPAs) auf zehn Jahre Unternehmen bei der Energiewende unterstützen. Durch die Kooperation mit dem auf erneuerbare Energien spezialisierten Unternehmen Pexapark erweitert die EEX seit Sommer 2021 ihr PPA-Angebot durch neue Dienstleistungen, insbesondere im Risk Management und bei Bildung und Preisbildung. Herkunftsnachweise (Guarantees of Origin) sind ein weiteres Wachstumsfeld, das durch Grexel und die EEX innerhalb der Gruppe vorangetrieben wird. Durch Pilotprojekte wie dem Hamburger Integrierten Wärmemarkt oder dem ersten Register für grünen Wasserstoff in der EU baut die Grexel ihre Stellung als Handels- und Registerplattform weiter aus. 2022 wird die EPEX den ersten paneuropäischen Markt für Herkunftsnachweise einführen und damit das Register-Ökosystem der Gruppe ergänzen sowie das bestehende Angebot im Bereich Herkunftsnachweise deutlich ausbauen. Mit der erfolgreichen Einführung des nationalen Emissionshandels in Deutschland hat die EEX Group ein weiteres neues Marktfeld erschlossen und das Angebot an Umweltprodukten bedeutend erweitert. Es ist zu erwarten, dass andere Mitgliedstaaten der Europäischen Union in naher Zukunft ähnliche Schritte einleiten und nationale Emissionshandelssysteme für einzelne Sektoren einführen. Durch die Bereitstellung der Verkaufsplattform für das deutsche nEHS befindet sich die EEX Group in einer guten Ausgangsposition, die es gilt, in den nächsten Jahren zu halten und auszubauen. Mit der Einführung von Stromderivaten in Japan im Mai 2020 hat die EEX Group erfolgreich einen neuen Markt außerhalb Europas erschlossen. Der japanische Energiesektor hat sich mit vollständiger Liberalisierung zu einem aufstrebenden Markt entwickelt. Die EEX Group knüpft an diese Entwicklung an und hat sich in nur wenigen Monaten als essenzielle Marktplattform positioniert. Dabei bietet die EEX Group nicht nur japanischen Unternehmen ein attraktives Angebot maßgeschneiderter Kontrakte. Sie bietet auch dem internationalen Kundenstamm die Möglichkeit, in den japanischen Terminprodukten aktiv zu werden. Heute ist die EEX Group bereits die führende Plattform für Stromderivate in Japan. Durch den Eintritt erfahrener und internationaler Kunden gewinnt der japanische Strommarkt so zusätzlich an Liquidität und Stabilität und erhöht damit die Attraktivität dieses nationalen Marktes. Hier ist insbesondere die Kooperation mit japanischen und europäischen Stakeholdern der Schlüssel zum Erfolg: Durch den engen Kontakt zu allen Marktteilnehmern sowie den Regulierungsbehörden sichert die EEX Group langfristig einen dynamisch wachsenden als auch stabilen Markt. Der aufstrebende Markt für freiwillige Kompensations- und Emissionszertifikate (Voluntary Carbon Market, VCM) ist eines der größten Wachstumsfelder im Segment der Umweltprodukte, der im Jahr 2022 durch die EEX Group erschlossen werden soll. Hierfür wird die Zusammenarbeit verschiedener Teile innerhalb der Unternehmensgruppe wie der EEX, Grexel und Nodal ausschlaggebend für die Einführung und Vermarktung der neuen Produktpalette sein. Anorganische Wachstumspotenziale Für die EEX Group können sich auch in Zukunft weitere Möglichkeiten ergeben, ihre Aktivitäten anorganisch zu erweitern. Dies betrifft Partnerschaften oder Akquisitionen sowohl mit Blick auf die Stärkung bestehender Märkte als auch mit Fokus auf die regionale Ausdehnung und Erweiterung des Produktangebotes. Dieses anorganische Wachstum unterstützt das Erreichen des strategischen Ziels, die EEX Group als die präferierte, weltweit agierende Börse für Commodity-Produkte zu etablieren. Gemeinsam mit der neuseeländischen Börse NZX bietet die EEX Auktionen im neuseeländischen Emissionshandelssystem an und hat mit Ozeanien eine neue Region erschlossen. Durch die Akquisition des Energiedaten- und Analyseunternehmens Lacima in Sydney erweitert die EEX Group nicht nur den Fußabdruck in der Region, sondern auch ihre Risikomanagement- sowie Pre- und Post-Trading-Dienstleistungen. Durch eine enge Kooperation mit der kroatischen CROPEX wird die EEX Group den nationalen Strom-Terminmarkt entwickeln und somit die Balkanregion weiter erschließen. Ost- und Südosteuropa bleiben weiterhin ein strategisches Ziel der Gruppe, welches durch aktive Partnerschaften mit lokalen Börsen und Stakeholdern erreicht werden kann. 3.4 Gesamtaussage zur Risiko- und Chancensituation Trotz anhaltend hoher Unsicherheiten, sowohl im Rahmen der Covid-19-Pandemie als auch durch zunehmende regulatorische Entwicklungen im Finanzsektor und Energiebereich, ergab die Risikoanalyse für das Geschäftsjahr 2021 keine Bestandsgefährdung, und zwar weder durch Einzelrisiken noch durch die aggregierte Risikoposition. Da jedoch weiterhin nennenswerte – insbesondere branchenbedingte – Risiken bestehen, können Rückschläge auf dem Weg zur nachhaltigen Realisierung der angestrebten Wachstumsziele nicht ausgeschlossen werden. Insgesamt sieht sich die EEX Group angesichts ihres diversifizierten Produkt- und Dienstleistungsangebotes sowie aufgrund ihrer Ertragskraft und finanziellen Stabilität gut aufgestellt, um ihre angestrebten Ziele zu erreichen und ihre Position im Wettbewerb weiter zu stärken. Dies beruht auf der wettbewerbsfähigen Wertschöpfungskette innerhalb der Gruppe, die sich durch liquide Handelsplätze und kosteneffiziente Clearinglösungen sowie weitere Dienstleistungen auszeichnet. Die EEX Group hat die Absicht, auch künftig ambitionierte Wachstumsraten zu erzielen und ihre Marktanteile mittelfristig zu steigern. Der Vorstand ist zuversichtlich, dass auch in Zukunft aufgrund des etablierten Risiko- und Chancenmanagements im Unternehmen Risiken und Chancen frühzeitig erkannt werden und dass damit sowohl die aktuell bestehenden Risiken adressiert als auch zukünftige Chancen genutzt werden können. 4. Prognosebericht4.1 Prognose für das Geschäftsjahr 2022 Der Prognosebericht beschreibt die voraussichtliche Entwicklung der EEX Group im Geschäftsjahr 2022. Er enthält Aussagen und Informationen über Vorgänge, die in der Zukunft liegen, und beruht auf gegenwärtigen Erwartungen, Vermutungen und Prognosen des Vorstands sowie auf Informationen, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung für ihn verfügbar waren. Die zukunftsgerichteten Aussagen sind nicht als Garantien der darin genannten zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse zu verstehen. Die zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse sind vielmehr abhängig von einer Vielzahl von Faktoren. Sie beinhalten verschiedene Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen. Es wird keine Verpflichtung zur Aktualisierung der im vorliegenden Bericht getätigten zukunftsgerichteten Aussagen übernommen. Die unten angeführten Prognosen basieren im Wesentlichen auf folgenden Annahmen zum wirtschaftlichen, regulatorischen und wettbewerblichen Umfeld im Jahr 2022:
Vor dem Hintergrund des starken Ergebnisses im Geschäftsjahr 2021, das durch das im Wirtschaftsbericht beschriebene, dynamische Marktumfeld positiv beeinflusst war, wird für das Geschäftsjahr 2022 lediglich mit einem moderaten Wachstum der Netto-Umsatzerlöse gerechnet. Als wesentliche Wachstumstreiber werden die Strom-Terminmärkte in Europa sowie das Segment US Commodities erwartet. Weiterhin wird aufgrund der laufenden Steigerung der Liquidität an den Handelsplätzen der EEX Group sowie der Verbesserung und Erweiterung des Produkt- und Serviceangebotes und der technischen Erreichbarkeit für die Kunden mit einem Wachstum der Anzahl an Handels- und Clearingteilnehmern gerechnet. Vor diesem Hintergrund strebt die EEX Group für das Jahr 2022 einen weiteren Anstieg der Netto-Umsatzerlöse im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021 an. Um diese Wachstumsziele zu erreichen, sind sowohl zusätzliche Investitionen in die Märkte in Form von variablen Kosten als auch zusätzliche Aufwendungen für den laufenden Geschäftsbetrieb, für Produktentwicklung und Projekte sowie die Umsetzung regulatorischer Anforderungen notwendig, sodass mit moderat steigenden nichtvariablen Kosten gerechnet wird. Insgesamt strebt die EEX Group trotz der zusätzlichen Aufwendungen ein leicht steigendes Betriebsergebnis (EBIT) für das Jahr 2022 an. 4.2 Gesamtaussage zur zukünftigen Entwicklung der EEX Group Die EEX Group sieht sich trotz der Ungewissheit über die weitere geopolitische Entwicklung sowie Entwicklung der Covid-19 Pandemie sowie der derzeitigen Volatilität auf den Energiemärkten und der damit einhergehenden Unsicherheit mit ihrem diversifizierten Geschäftsmodell weiterhin sehr gut aufgestellt. Sie rechnet im kommenden Jahr sowie mittelfristig mit einer positiven Entwicklung ihrer Ertragslage und der erfolgreichen Umsetzung der strategischen Ziele. 5. EEX AG (Erläuterung auf Basis des HGB)Der Jahresabschluss der EEX AG (im Folgenden „EEX“ genannt) wird im Gegensatz zum Konzernabschluss nicht nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), sondern nach den Regeln des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) sowie den ergänzenden Regelungen des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Die EEX als Mutterunternehmen des Konzerns ist nicht börsennotiert und nimmt keinen organisierten Markt im Sinne des § 2 Abs. 7 des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes durch von ihr ausgegebene stimmberechtigte Aktien in Anspruch. 5.1 Geschäfts- und Rahmenbedingungen Die EEX ist die Muttergesellschaft der EEX Group. Sie betreibt als Börse operativ Handelsmärkte für Strom, Erdgas, Umweltprodukte und Agrarprodukte in Europa sowie den Frachtmarkt. Darüber hinaus bietet die EEX Market-Data-Services für sich und andere Gruppenunternehmen an und stellt für die Kunden dieser Gesellschaften die technischen Anbindungen zur Verfügung. Des Weiteren ist sie im Rahmen von Geschäftsbesorgungsverträgen als zentraler Dienstleister für ihre Tochtergesellschaften tätig. Zudem ist die EEX mit dem Betrieb der französischen Register für Herkunftsnachweise, Kapazitätsgarantien und Energiesparzertifikaten im Geschäftsfeld Registry-Services aktiv. Aussagen zur Beteiligungsstruktur der EEX finden sich im Kapitel „Grundlagen der Gruppe“, im Abschnitt „Geschäftstätigkeit und Gruppenstruktur“. Informationen zu Strategie sowie Forschung und Entwicklung können ebenfalls den entsprechenden Kapiteln dieses Lageberichts entnommen werden. Aufgrund der Struktur der EEX Group und der Position der EEX als Muttergesellschaft innerhalb der Gruppe partizipiert die EEX über Ergebnisabführungsverträge und Dividenden an der Entwicklung der Geschäftsfelder innerhalb der Gruppe im Ausmaß der jeweiligen Beteiligungsquoten. Für Aussagen zur Geschäftsentwicklung und zu den allgemeinen Rahmenbedingungen wird auf das Kapitel „Wirtschaftsbericht“ der EEX Group und die entsprechenden Abschnitte „Wirtschaftliche, branchenbezogene und regulatorische Rahmenbedingungen“ sowie „Geschäftsverlauf“ verwiesen. 5.2 Ertragslage Die Ertragslage der EEX hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr verbessert. Die Gesamterträge der EEX – als Summe der Umsatzerlöse, der sonstigen betrieblichen Erträge und der Erträge aus Beteiligungen – betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr 233.978 T€ und lagen damit um 15 Prozent über dem Vorjahreswert von 202.585 T€. Der Jahresüberschuss lag bei 84.625 T€ nach 53.390 T€ im Vorjahr und verzeichnete somit ein Wachstum um 59 Prozent. Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse der EEX betrugen im Geschäftsjahr 2021 insgesamt 144.738 T€, was einem Anstieg um 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr (134.170 T€) entspricht. Sie setzten sich aus Transaktionserlösen aus den an der EEX abgeschlossenen Handelsgeschäften sowie aus den sonstigen Umsatzerlösen und Erlösen aus der Erbringung von Dienstleistungen im Rahmen der Geschäftsbesorgungsverträge zusammen. Im Berichtsjahr wurden Transaktionserlöse in Höhe von 94.183 T€ aus dem Handel mit Strom-Terminkontrakten, Gaskontrakten, Umweltprodukten, Frachtkontrakten und Agrarprodukten erzielt, während sich die Transaktionserlöse im Vorjahr noch auf 92.550 T€ beliefen. Ursächlich für das Wachstum war insbesondere der Zuwachs aus Transaktionserlösen auf den Spotmärkten um 19 Prozent, während die Transaktionserlöse auf den Terminmärkten leicht um 3 Prozent zurückgingen. Dies resultierte hauptsächlich aus der positiven Geschäftsentwicklung in den europäischen Gas-Spotmärkten, während sich die Handelsvolumen auf den europäischen Strom-Terminmärkten leicht rückläufig zeigten. Die sonstigen Umsatzerlöse bestanden aus Jahresentgelten (9.131 T€, Vorjahr: 7.780 T€), Entgelten aus der Vermarktung von Informationsprodukten und Transparenzdaten sowie regulatorischem Reporting (7.477 T€, Vorjahr: 4.935 T€), Erlösen aus den Register-Dienstleistungen (6.614 T€, Vorjahr: 5.391 T€), Entgelten für technische Anbindungen (5.791 T€, Vorjahr: 5.659 T€), Schulungsentgelten (419 T€, Vorjahr: 188 T€) und weiteren sonstigen Umsatzerlösen (896 T€, Vorjahr: 242 T€). Während sich alle Erlöspositionen verbessern konnten, trugen insbesondere die positive Geschäftsentwicklung der Geschäftsfelder Market-Data-Services und Registry-Services sowie die höheren Jahresentgelte zu dem Wachstum der sonstigen Umsatzerlöse bei. Weiterer Umsatzbestandteil der EEX im abgelaufenen Geschäftsjahr waren die Erlöse aus den Geschäftsbesorgungsdienstleistungen sowie Transaktionen mit verbundenen Unternehmen in Höhe von 20.228 T€ (Vorjahr: 17.426 T€). In ihrer Funktion als Muttergesellschaft der EEX Group erbringt die EEX verschiedene Dienstleistungen für ihre Tochtergesellschaften, wie zum Beispiel Managementdienstleistungen und administrative Dienstleistungen. Die Kosten dieser Dienstleistungen werden auf Basis von Geschäftsbesorgungsverträgen weiterbelastet. Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge beliefen sich im Geschäftsjahr 2021 auf 6.134 T€ (Vorjahr: 2.071 T€). Sie beinhalten Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen sowie Wechselkursgewinne. Erträge aus Beteiligungen Die Erträge aus Beteiligungen und Gewinnabführungsverträgen sind ein wesentlicher Ergebnistreiber der EEX und betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr 83.106 T€ nach 66.345 T€ im Vorjahr. Sie setzten sich zusammen aus den Dividendenerträgen der Beteiligungen an der EPEX, Grexel, PXE und der EEX CEGH sowie Erträgen aus der Ergebnisabführung der ECC. Der Anstieg der Beteiligungserträge im abgelaufenen Geschäftsjahr lag maßgeblich in dem Wachstum der Erträge aus der Ergebnisabführung der ECC begründet (69.846 T€, Vorjahr: 54.151 T€). Die Dividende der EPEX aus dem Gewinn von 2020 stieg auf 11.502 T€ (Vorjahr: 10.499 T€). Zudem umfasst das Beteiligungsportfolio der EEX auch die 100-prozentige Beteiligung an der Grexel. Diese schüttete im Berichtsjahr eine Dividende in Höhe von 500 T€ (Vorjahr: 700 T€) an die EEX aus. Die Erträge aus der Beteiligung an der PXE beliefen sich im Geschäftsjahr auf 625 T€ (Vorjahr: 404 T€). Die EEX hält zudem direkt 51 Prozent der Anteile an der EEX CEGH und erhielt Beteiligungserträge in Höhe von 634 T€ im Geschäftsjahr 2021 (Vorjahr: 591 T€). Die EEX als Muttergesellschaft ist aufgrund der oben genannten Effekte vom operativen Erfolg der Tochtergesellschaften abhängig. Die summierten Erträge aus Beteiligungen machten 36 Prozent (Vorjahr: 33 Prozent) der Gesamterträge aus, die als Summe aus Umsatzerlösen, sonstigen betrieblichen Erträgen und Erträgen aus Beteiligungen des Unternehmens berechnet wurde. Aufwendungen Der Personalaufwand der EEX in Höhe von 30.276 T€ stieg im Berichtszeitraum um 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr (28.169 T€). Ursächlich hierfür ist im Wesentlichen der geplante Personalaufbau in der EEX AG sowie gestiegene ergebnisabhängige Vergütungskomponenten. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und auf Sachanlagen zeigte sich stabil gegenüber dem Vorjahr und lag bei 3.971 T€ (Vorjahr: 4.028 T€). Die Aufwendungen für bezogene Leistungen beliefen sich auf 31.683 T€ und beinhalten leistungsbezogene Erstattungen an bestimmte Marktteilnehmer wie Market Maker, Broker oder Liquidity Provider sowie sonstige variable Kosten und Intercompany-Erlösteilungen. Die Position sank im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent, hauptsächlich aufgrund gesunkener Aufwendungen für leistungsbezogene Erstattungen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen im Berichtsjahr bei 52.811 T€ und zeigten einen Rückgang von 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Sie wurden maßgeblich bestimmt von den Aufwendungen für Geschäftsbesorgungsdienstleistungen, IT-Systeme, Beratung, Marketing und Infrastruktur. Die Aufwendungen im Zusammenhang mit Geschäftsbesorgungsdienstleistungen beliefen sich auf 16.062 T€ (Vorjahr: 10.649 T€). Sie stiegen im Geschäftsjahr insbesondere aufgrund höherer Aufwendungen für IT-Dienstleistungen der ECC. Der Anstieg wurde kompensiert aufgrund von:
Finanzergebnis Das Finanzergebnis, bestehend aus Zinserträgen und -aufwendungen für externe und interne Kredite sowie Zu- bzw. Abschreibungen von Finanzanlagen, betrug im Berichtsjahr 947 T€ (Vorjahr: 96 T€). Das Finanzergebnis 2021 enthielt im Wesentlichen Zinserträge von verbundenen Unternehmen, Zinsaufwendungen für interne und externe Kredite sowie die Fortschreibung des Beteiligungsansatzes der Gesellschaft enermarket GmbH. Entwicklung der Rentabilität Die Eigenkapitalrentabilität der EEX stellt das Verhältnis des Ergebnisses nach Steuern im Verhältnis zum Eigenkapitalbestand der EEX zu Beginn des Berichtszeitraumes dar. Die Eigenkapitalrentabilität stieg gegenüber 2020 und betrug 20 Prozent (Vorjahr: 14 Prozent). 5.3 Vermögenslage Entwicklung der Vermögensgegenstände Das Anlagevermögen stieg im Berichtsjahr auf 397.611 T€ (Vorjahr: 393.719 T€) und war maßgeblich geprägt durch die Finanzanlagen, deren Wert um 1 Prozent auf 376.962 T€ (Vorjahr: 371.725 T€) wuchs. Die Finanzanlagen spiegeln einerseits die Anteilserwerbe und Anteilsverkäufe sowie andererseits die Ausleihungen an verbundene Unternehmen wider. Die wesentlichsten Finanzanlagen der EEX umfassten im Berichtsjahr die Beteiligungen an der Nodal, der ECC sowie der EPEX. Der Anstieg im Geschäftsjahr war weitestgehend auf eine Zuführung in die Kapitalrücklage der ECC (26.065 T€) zurückzuführen, welche den Rückgang der Ausleihungen an verbundene Unternehmen kompensierten. In den Ausleihungen an verbundene Unternehmen sind zum Bilanzstichtag ein Gesellschafterdarlehen der EEX an die Nodal Exchange in Höhe von 50.000 T$ (US) (Vorjahr: 50.000 T$ (US)) enthalten, während das Gesellschafterdarlehen der EEX an die ECC zurückgezahlt wurde (Vorjahr: 24.000 T€). Die immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen sanken auf insgesamt 20.649 T€ (Vorjahr: 21.995 T€). Ursächlich für den Rückgang war insbesondere der Rückgang der immateriellen Vermögensgegenstände aufgrund von Abschreibungen in Höhe von 3.159 T€, dem Neuinvestitionen in Höhe von 1.608 T€ gegenüberstehen. Das Umlaufvermögen in Höhe von 151.409 T€ (Vorjahr: 69.150 T€) setzte sich zum Bilanzstichtag zusammen aus Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von 127.794 T€ (Vorjahr: 45.498 T€), Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 15.350 T€ (Vorjahr: 13.706 T€), sonstigen Vermögensgegenständen in Höhe von 2.974 T€ (Vorjahr: 3.347 T€) sowie aus dem Kassenbestand und dem Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von 5.292 T€ (Vorjahr: 6.599 T€). Der Anstieg des Umlaufvermögens ist maßgeblich auf den Anstieg der Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen zurückzuführen. Dies resultierte im Wesentlichen aus dem höheren Cash-Pooling mit der Deutsche Börse AG in Höhe von 82.000 T€ (Vorjahr: 16.000 T€). Die Rechnungsabgrenzungsposten betrugen per Bilanzstichtag 1.645 T€ (Vorjahr: 2.763 T€). 5.4 Finanzlage Das Kapital der EEX setzte sich zusammen aus Eigenkapital in Höhe von 484.453 T€ (Vorjahr: 416.049 T€) sowie Fremdkapital in Höhe von 66.212 T€ (Vorjahr: 49.584 T €). Die Bilanzsumme der EEX betrug zum Bilanzstichtag 550.665 T€ nach 465.633 T€ im Vorjahr. Die Eigenkapitalquote am Ende des Geschäftsjahres 2021 lag mit 88 Prozent leicht unter dem Vorjahresniveau von 89 Prozent. Sie berechnet sich als Verhältnis vom Eigenkapital zur Bilanzsumme zum Stichtag 31. Dezember des Berichtsjahres. Die liquiden Mittel der EEX zum Bilanzstichtag reduzierten sich, ausgehend von 6.599 T€ zum Bilanzstichtag des Vorjahres, auf 5.292 T€. Zur Sicherung des Liquiditätsbedarfs der EEX bestehen gruppeninterne und externe Kreditlinien, die kurzfristig aufkommende, zusätzliche Liquiditätsbedarfe abdecken können (unter anderem „Cash-Pooling“). Zum Stichtag 31. Dezember 2021 betrugen die Kreditlinien insgesamt 42 Mio. €, davon wurden 12,4 Mio. € genutzt. Vor diesem Hintergrund verfügt die Gesellschaft über eine gute Liquiditätsausstattung, die es ihr ermöglichte, ihren Zahlungsverpflichtungen im Geschäftsjahr 2021 jederzeit nachzukommen. 5.5 Risiko- und Chancenbericht Die Risiken und Chancen für die EEX sowie die Maßnahmen und Prozesse beim Umgang mit diesen Risiken und Chancen entsprechen im Wesentlichen jenen der EEX Group, welche im Kapitel „Risiko- und Chancenbericht“ beschrieben sind. An den Risiken und Chancen für ihre Beteiligungen und Tochterunternehmen partizipiert die EEX grundsätzlich entsprechend ihrer Beteiligungsquote. 5.6 Prognosebericht Die voraussichtliche Geschäftsentwicklung der EEX unterliegt im Wesentlichen den gleichen Einflüssen wie die der EEX Group, welche im Kapitel „Prognosebericht“ beschrieben sind. 5.7 Erklärung des Vorstands nach § 312 Abs. 3 AktG Die EEX hat als Tochterunternehmen der Deutsche Börse AG einen Abhängigkeitsbericht nach § 312 AktG erstellt. Die Schlusserklärung in diesem Abhängigkeitsbericht lautet wie folgt: „Der Vorstand der European Energy Exchange AG, Leipzig, erklärt gemäß § 312 AktG, dass die Gesellschaft für jedes aufgeführte Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat. Die Beurteilung erfolgte jeweils anhand der Umstände zum Zeitpunkt, in dem das Rechtsgeschäft abgeschlossen wurde. Über die vorstehend aufgeführten Rechtsgeschäfte hinaus wurden im Berichtszeitraum keine weiteren Rechtsgeschäfte vorgenommen und es sind auch keine Maßnahmen bekannt, über die berichtet werden müsste.“
Leipzig, 8. März 2022 Peter Reitz, Vorstandsvorsitzender, CEO Steffen Köhler, Vorstandsmitglied, COO Dr. Dr. Tobias Paulun, Vorstandsmitglied, CSO Jens Rick, Vorstandsmitglied, CIO Anja Kießling, Vorstandsmitglied, CFO 1 Die umsatzstärksten Produkte/Ländermärkte der Geschäftsfelder sind jeweils unterstrichen. Bilanz zum 31. Dezember 2021Aktiva
Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021
ANHANG 20211. Allgemeine Angaben zur GesellschaftDie European Energy Exchange AG (im Folgenden „EEX“) mit Sitz in Leipzig ist im Handelsregister des Amtsgerichts Leipzig in Abteilung B unter der Nr. 18409 eingetragen. Die EEX stellt einen Konzernabschluss nach IFRS auf (kleinster Konsoliderungskreis). Dieser wird in den Konzernabschluss der Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main, die gleichzeitig den größten Konsolidierungskreis darstellt, einbezogen. Beide werden beim Bundesanzeiger (www.bundesanzeiger.de) veröffentlicht. Die EEX betreibt operativ innerhalb der EEX-Gruppe die Geschäftsfelder Strom, Erdgas, Umweltprodukte, Agrarprodukte und Fracht. Darüber hinaus bietet die EEX Market-Data-Services an, erbringt Registerdienstleistungen und stellt ihren Kunden technische Infrastruktur zur Verfügung. Des Weiteren ist sie im Rahmen von Geschäftsbesorgungsverträgen als zentraler Dienstleister für ihre Tochtergesellschaften tätig. Die EEX unterhält Betriebsstätten in Brüssel, Kopenhagen, London, Madrid, Mailand, Oslo und Paris. Alle Beziehungen zu Unternehmen des Deutsche Börse Konsolidierungskreises werden folgerichtig als „gegenüber verbundenen Unternehmen“ ausgewiesen. 2. Bilanzierungs- und BewertungsgrundsätzeDer Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2021 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und den ergänzenden Vorschriften des Aktiengesetzes erstellt. Für die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Absatz 2 HGB gewählt. Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist separat dargestellt. Die Gesellschaft ist eine große Kapitalgesellschaft im Sinne von § 267 Absatz 3 HGB. Entsprechend wurden die Vorschriften zur Bilanzierung großer Kapitalgesellschaften gem. § 340a Absatz 1 HGB angewendet. Von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit wurde ausgegangen, Vermögensgegenstände und Schulden wurden einzeln bewertet. Das Verrechnungsverbot gemäß § 246 HGB wurde beachtet. Es wurde vorsichtig bewertet, namentlich wurden alle vorhersehbaren Risiken und Verluste berücksichtigt, die bis zum Abschlussstichtag entstanden sind. Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert bewertet. Von dem Aktivierungswahlrecht für selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wurde kein Gebrauch gemacht. Eine wirtschaftliche Nutzungsdauer von 3 bis 5 Jahren wird zugrunde gelegt. Entgeltlich erworbene Geschäfts- und Firmenwerte werden im Zugangszeitpunkt aktiviert und im Anschluss planmäßig über eine Nutzungsdauer von 10 Jahren abgeschrieben. Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, bilanziert. Eine wirtschaftliche Nutzungsdauer von 3 bis 13 Jahren wird zugrunde gelegt. Die im Geschäftsjahr angeschafften geringwertigen Wirtschaftsgüter mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten bis 800 € (netto) wurden im Jahr der Anschaffung gemäß § 6 Absatz 2 EStG vollständig abgeschrieben. Es wurde insoweit nicht vom Wahlrecht nach § 6 Absatz 2a EStG zur Bildung eines Sammelpostens Gebrauch gemacht. Die unter den Finanzanlagen ausgewiesenen Anteile an verbundenen Unternehmen sowie die Beteiligungen sind zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert. Ausleihungen sind zu Nennwerten, gegebenenfalls abzüglich außerplanmäßiger Abschreibungen bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung, bilanziert. Sofern die Gründe, die zu einer außerplanmäßigen Abschreibung auf Finanzanlagen geführt haben, nicht mehr bestehen, erfolgt eine Zuschreibung, maximal bis zur Höhe der ursprünglichen Anschaffungskosten. Geleistete Anzahlungen werden zum Nennwert bewertet. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind grundsätzlich zum Nennwert angesetzt. Alle erkennbaren Risiken sind einzelwertberichtigt. Latente Risiken sind pauschalwertberichtigt. Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nennwert angesetzt. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sowie Guthaben bei Kreditinstituten in fremder Währung sind unter Berücksichtigung von § 256a HGB zum Devisenkassamittelkurs umgerechnet. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten stellen Auszahlungen vor dem Bilanzstichtag dar, sofern sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach dem Abschlussstichtag betreffen. Sie werden zu Nennwerten angesetzt.. Das gezeichnete Kapital wird zum Nennwert bilanziert. Die Rückstellungen berücksichtigen alle bis zur Aufstellung des Jahresabschlusses erkennbaren Risiken, ungewissen Verbindlichkeiten und drohende Verluste. Sie wurden mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz nach § 253 Absatz 2 Satz 1 HGB abgezinst. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden mit dem Erfüllungsbetrag in Höhe des Aktivwertes der Versicherung angesetzt. Gemäß § 253 Absatz 1 HGB sind die Verbindlichkeiten mit ihren jeweiligen Erfüllungsbeträgen passiviert. Verbindlichkeiten in fremder Währung werden unter Berücksichtigung von § 256a HGB zum Devisenkassamittelkurs umgerechnet. Latente Steuern werden gemäß § 274 HGB grundsätzlich für temporäre Unterschiede zwischen den handels- und steuerrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt. Passive latente Steuern werden nur insoweit ausgewiesen, wie sie aktive latente Steuern übersteigen. Bei der Ermittlung wurden nicht nur die Unterschiede aus den eigenen Bilanzpositionen einbezogen, sondern auch solche, die bei den Organtöchtern bestehen. Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgte auf Basis eines kombinierten Ertragssteuersatzes von 32 Prozent. Zum 31.12.2021 betrug der Überhang der aktiven latenten Steuern 651 T€. Der Überhang aktiver latenter Steuern resultiert im Wesentlichen aus Buchwertdifferenzen in den Rückstellungen und immateriellen Vermögensgegenständen. Auf den Bilanzausweis des Überhangs der aktiven latenten Steuern wird gem. § 274 Absatz 1 Satz 2 HGB verzichtet. Geschäftsvorfälle in fremder Währung wurden zum Devisenkassamittelkurs zum Zeitpunkt der Durchführung der Transaktion bewertet. Gewinne und Verluste, die aus der Erfüllung dieser Geschäfte bzw. aus der Umrechnung von Vermögenswerten und Schulden zum Stichtagskurs resultieren, wurden nach der Maßgabe von § 256a HGB ergebniswirksam erfasst. Um die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage besser abbilden zu können, wurde die Kostenposition „Aufwendungen für bezogene Leistungen“ in der Gewinn- und Verlustrechnung aufgenommen. Dies führt zu einer geänderten Darstellung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Vergleich zum Vorjahr und wird in den Erläuterungen entsprechend gewürdigt. 3. Erläuterungen zur BilanzEntwicklung des AnlagevermögensDie Aufgliederung der in der Bilanz zusammengefassten Anlagepositionen und ihre Entwicklung im Geschäftsjahr sind aus dem Anlagenspiegel ersichtlich, der als Anlage Bestandteil des Anhangs ist. Der Rückgang der immateriellen Vermögensgegenstände resultierte im Wesentlichen aus Abschreibungen in Höhe von 3.614 T€ (Vorjahr: 3.661 T€) und steht Neuinvestitionen von 2.288 T€ (Vorjahr: 5.548 T€) gegenüber. Die EEX hält zum 31. Dezember 2021 folgende Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen:
1 Neuerwerb/Neugründung in 2021 2 mit dieser Gesellschaft besteht ein Ergebnisabführungsvertrag 3 geplante Veräußerung in 2022 Für die Umrechnung der Angaben Eigenkapital und Jahresergebnis aus Fremdwährungen, wurde der Devisenbriefkurs zum 31.12.2020 verwendet. Die Veränderung der Finanzanlagen im Geschäftsjahr war weitestgehend auf die Erhöhung der Kapitalrücklage an der European Commodity Clearing AG (im folgenden „ECC“) zurückzuführen, welche den Rückgang der Ausleihungen an verbundene Unternehmen kompensierten. In den Ausleihungen an verbundene Unternehmen ist ein Gesellschafterdarlehen der EEX an die Nodal Exchange Holdings, LLC in Höhe von 50.000 T$ (US) (Vorjahr: 50.000 T$ (US)) enthalten. Aufgrund der Geschäftsentwicklung der enermarket GmbH und der geplanten Veräußerung der Beteiligung, wurde eine außerplanmäßige Abschreibung in Höhe von 110 T€ auf Basis des zu erzielenden Veräußerungserlös vorgenommen. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betrugen zum 31. Dezember 2021 15.350 T€ (Vorjahr: 13.706 T€). Sie umfassen im Wesentlichen noch nicht eingezogene Börsen- und sonstige Entgelte gegenüber Kunden. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen gliedern sich zum Stichtag wie folgt:
Die sonstigen Vermögensgegenstände in Höhe von 2.974 T€ (Vorjahr: 3.347 T€) bezogen sich im Wesentlichen auf Forderungen aus Vorsteuerabzug und Umsatzsteuerforderung (1.765 T€). Sämtliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände hatten zum Abschlussstichtag eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten Das Guthaben bei Kreditinstituten betrug zum Bilanzstichtag 5.292 T€ (Vorjahr: 6.599 T€). Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten Als aktiver Rechnungsabgrenzungsposten wurden Ausgaben vor dem Bilanzstichtag ausgewiesen, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen. Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten betrug zum Bilanzstichtag 1.645 T€ (Vorjahr: 2.763 T€) und beinhaltet überwiegend IT-Kosten und Beitragszahlungen für das Folgejahr. Eigenkapital Das Grundkapital der EEX betrug zum Bilanzstichtag 60.075.000 € und setzte sich aus 40.050.000 auf den Namen lautenden stimmberechtigten Stückaktien („Stammaktien“) und 20.025.000 auf den Namen lautenden nicht stimmberechtigten Stückaktien („Vorzugsaktien ohne Stimmrecht“), jeweils mit einem Nennwert von 1 € je Aktie, zusammen. Die Kapitalrücklage gemäß § 272 Absatz 2 Nr. 1 HGB bestand in Höhe von 145.458 T€. Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 24.06.2021 wurden aus dem Jahresüberschuss 2020 insgesamt 16.220 T€ an die Anteilseigner ausgeschüttet und 10.475 T€ in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt. Die anderen Gewinnrücklagen betrugen im Geschäftsjahr 236.607 T€ (Vorjahr: 183.820 T€). Die Erhöhung resultierte zum einen aus der voranstehend dargestellten Einstellung aus dem Jahresüberschuss der Vorjahres und zum anderen aus der teilweisen Ergebnisverwendung 2021 (42.313 T€; siehe Abschnitt „Ergebnisverwendung“). Rückstellungen Die Steuerrückstellungen betrugen zum Abschlussstichtag 8.982 T€ (Vorjahr 2.544 T€). Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden durch ein versicherungsmathematisches Gutachten berechnet. Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden die © Richttafeln 2018 G von Klaus Heubeck, Verlag Heubeck-Richttafeln-GmbH, Köln verwendet. Der handelsrechtliche Erfüllungsbetrag der zugrunde liegenden Pensionsrückstellung belief sich zum 31. Dezember 2021 auf 150 T€ (Vorjahr: 147 T€). Diese Pensionsrückstellung ist in der Bilanz nicht ausgewiesen, da der Saldo aus Erfüllungsbetrag und Aktivwert 0 T€ ist. Die sonstigen Rückstellungen gliedern sich wie folgt:
Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die sonstigen Verbindlichkeiten hatten wie im Vorjahr Restlaufzeiten von weniger als einem Jahr und sind nicht besichert. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundene Unternehmen gliedern sich wie folgt:
4. Erläuterungen zur Gewinn- und VerlustrechnungUmsatzerlöse Die Umsatzerlöse des Geschäftsjahres gliedern sich nach Tätigkeitsbereichen wie folgt:
Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 6.134 T€ (Vorjahr: 2.071 T€) betrafen im Wesentlichen Erträge aus Fremdwährungsbewertung über 3.838 T€ (Vorjahr: 292) sowie Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen über 1.908 T€ (Vorjahr: 1.565 T€). Aufwendungen für bezogenen Leistungen Die Aufwendungen für bezogene Leistungen in Höhe von 31.683 T€ (Vorjahr: 36.408 T€) umfassen Aufwendungen für Market Making und waren im Jahr 2020 den sonstigen betrieblichen Aufwendungen zugeordnet. Personalaufwendungen Der Personalaufwand der EEX betrug im Geschäftsjahr 30.276 T€ (Vorjahr: 28.169 T€). Der Anstieg resultiert aus einem geplanten Personalaufbau sowie gestiegener ergebnisabhängiger Vergütungskomponenten. Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gliedern sich wie folgt:
Aufwendungen für Market Making in Höhe von 31.683 T€ (Vorjahr: 36.408 T€) werden nun unter den Aufwendungen für bezogene Leistungen dargestellt. Im Vorjahr waren diese den sonstigen betrieblichen Aufwendungen zugeordnet. Die Übersicht der betrieblichen Aufwendungen wurde entsprechend angepasst. Erträge aus Beteiligungen Die Beteiligungserträge der EEX im Geschäftsjahr 2021 setzten sich aus der Ergebnisabführung der ECC sowie aus Dividendenzahlungen weiterer verbundener Unternehmen zusammen:
Steuern vom Einkommen und Ertrag Im abgelaufenen Geschäftsjahr fielen 31.458 T€ (Vorjahr: 22.666 T€) laufende Steuern an. Ergebnisverwendung Der Aufsichtsrat der EEX hat im Dezember 2021 die Einstellung eines Betrages in Höhe von 50 Prozent des Jahresüberschusses der EEX AG (42.313 T€) für das Geschäftsjahr 2021 in die Gewinnrücklage beschlossen. Weiterhin schlägt der Aufsichtsrat vor den ausgewiesenen Bilanzgewinn wie folgt zu verwenden: Ausschüttung von mindestens 0,31 € je dividendenberechtigter Stückaktie und Einstellung des restlichen Bilanzgewinn in andere Gewinnrücklagen. 5. Sonstige AngabenFremdwährungsbewertung Aus der Fremdwährungsbewertung von Vermögensgegenständen und Schulden ergab sich zum Stichtag im Saldo ein Ertrag von 3.495 T€ (Vorjahr Aufwand 3.960 T€). Sonstige finanzielle Verpflichtungen Sonstige finanzielle Verpflichtungen ergeben sich für den Zeitraum wie folgt:
Personalentwicklung Die durchschnittliche Anzahl der beschäftigten Arbeitnehmer im Geschäftsjahr betrug 253 Mitarbeiter (Vorjahr: 247). Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl in Geschäftsjahr unterteilte sich dabei in 136 Männer und 117 Frauen. Insgesamt waren im Durchschnitt 41 Führungskräfte im Geschäftsjahr angestellt.
Vorstand Herr Peter Reitz (Vorsitzender), Leipzig – Chief Executive Officer Frau Anja Kießling, Bad Lausick – Chief Financial Officer Herr Steffen Köhler, Oberursel – Chief Operating Officer / Managing Director Exchange Herr Dr. Dr. Tobias Paulun, Leipzig – Chief Strategy Officer Herr Jens Rick, Oberursel – Chief Information Officer Die Gesamtbezüge des Vorstands betrugen im Jahr 2021 3.825 T€ (Vorjahr: 4.323 T€), davon entfallen 411 T€ auf Pensionsaufwendungen und 204 T€ auf Performance Shares. Ehemalige Mitglieder des Vorstands oder ihre Hinterbliebenen erhielten im Berichtsjahr Bezüge in Höhe von 193 T€. Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen gemäß § 285 Nr. 21 HGB Im Geschäftsjahr wurden keine zu marktunüblichen Bedingungen zustande gekommenen Geschäfte mit nahestehenden Personen und Unternehmen abgeschlossen. Abschlussprüferhonorar gemäß §285 Nr. 17 HGB Die Gesellschaft ist in den Konzernabschluss der EEX AG einbezogen. Die Angaben zum Honorar des Abschlussprüfers sind gemäß § 285 Nr. 17 HGB Bestandteil des Konzernanhangs der EEX AG. Aufsichtsratsvergütung Die Mitglieder des Aufsichtsrates der EEX erhalten für ihre Tätigkeit im Geschäftsjahr Vergütungen in Höhe von 222 T€ (Vorjahr: 210 T€). Die Abrechnung erfolgt im Jahr 2022. Aufsichtsrat: Dr. Thomas Book (Vorsitzender) Mitglied des Vorstands, Deutsche Börse AG, Frankfurt/Main Burkhard Jung (stellv. Vorsitzender) Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Leipzig Hans E. Schweickardt (stellv. Vorsitzender) Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats, Polenergia SA, Warschau, Polen Jürg Spillmann (stellv. Vorsitzender) Mitglied des Verwaltungsrats, Eurex Global Derivatives AG, Zug, Schweiz Dr. Dirk Biermann Geschäftsführer, 50Hertz Transmission GmbH, Berlin Heike Eckert Mitglied des Vorstands, Deutsche Börse AG, Frankfurt/Main Dr. Nigel Hawkins Head of European Affairs and Studies of Elettricita Futura, Enel Global Trading S.p.A., Rom, Italien Peter Heydecker Executive Director Trading, EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Karlsruhe Dr. Karin Labitzke Im Ruhestand (ehemals: Bereichsleiterin bei der UniCredit Bank AG, München), Gauting Xavier Lafontaine Head of Market Economics, Électricité de France SA, Paris, Frankreich Michael Lockett Chief Commercial Officer – Power, Uniper Global Commodities SE, Düsseldorf Dr. Hartmut Mangold Staatssekretär, Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Dresden Katja Mayer Geschäftsführende Gesellschafterin, KM Networks GmbH, Hofheim Prof. Harald R. Pfab Geschäftsführer, HHP Beratung GmbH, Fronreute Andreas Preuß Im Ruhestand (ehemals: stellvertretender Vorsitzender des Vorstands, Deutsche Börse AG, Frankfurt/Main), Beaconsfield, Großbritannien Dr. Michael Redanz – bis 31. Oktober 2021 Geschäftsführer, EWE Trading GmbH, Bremen Uwe Schweickert Managing Director Market Operations & Executive Office, Deutsche Börse AG, Frankfurt/Main Vincent van Lith European Head of Energy, ABN AMRO Bank N.V. Frankfurt Branch, Frankfurt/Main Unternehmensverträge Zwischen der EEX und der ECC besteht ein Ergebnisabführungsvertrag. Im Rahmen dieses Ergebnisabführungsvertrages ist die ECC verpflichtet, ihren handelsrechtlichen Jahresüberschuss vollständig an die EEX abzuführen. Gleichzeitig verpflichtet sich die EEX, jeden bei der ECC während der Vertragsdauer entstehenden Jahresfehlbetrag durch Verlustübernahme vollständig auszugleichen. Nachtragsbericht Im Konflikt zwischen der Ukraine und der Russischen Föderation sind die Konsequenzen dieser kriegerischen Auseinandersetzung auf das Geschäft der EEX bisher insgesamt nicht absehbar, der Konflikt wird jedoch das makroökonomische Umfeld belasten und kann damit auch schwerwiegende Folgen für den Energiehandel haben. Nach dem Bilanzstichtag haben sich darüber hinaus keine weiteren Ereignisse ergeben, welche sich auf den Jahresabschluss auswirken.
Leipzig, den 08. März 2022 Peter Reitz, Vorstandsvorsitzender, CEO Anja Kießling, Vorstandsmitglied, CFO Steffen Köhler, Vorstandsmitglied, COO Dr. Dr. Tobias Paulun, Vorstandsmitglied, CSO Jens Rick, Vorstandsmitglied, CIO Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2021
BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERSAn die European Energy Exchange AG, Leipzig Prüfungsurteile Wir haben den Jahresabschluss der European Energy Exchange AG, Leipzig, – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2021 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der European Energy Exchange AG, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat. Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Berlin, den 9. März 2022 PricewaterhouseCoopers GmbH Dr. Michael Rönnberg, Wirtschaftsprüfer Dr. Thomas Schmid, Wirtschaftsprüfer Bericht des Aufsichtsrats an die Hauptversammlungder European Energy Exchange AG (EEX)Sehr geehrte Aktionäre, der Aufsichtsrat der EEX befasste sich im Berichtsjahr 2021, das nach wie vor durch die COVID-19 Pandemie geprägt war, intensiv mit der Lage und den Perspektiven des Unternehmens. Dabei nahm der Aufsichtsrat seine ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben pflichtgemäß wahr. So wurde der Vorstand bei der Leitung des Unternehmens beratend begleitet und die Geschäftsführung der Gesellschaft kontinuierlich überwacht. Er war in alle für das Unternehmen wesentlichen Entscheidungen und Maßnahmen unmittelbar eingebunden. Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat regelmäßig sowohl schriftlich als auch mündlich, zeitnah und umfassend über den Gang der Geschäfte und die aktuelle Lage des Konzerns, Umsatzerlöse und Rentabilität, die Unternehmensplanung einschließlich Finanz-, Investitions- und Personalplanung sowie die strategische Weiterentwicklung. Die für das Unternehmen bedeutenden Geschäftsvorgänge wurden auf Basis der Berichte des Vorstands ausführlich erörtert. Den Beschlussvorschlägen des Vorstands stimmte der Aufsichtsrat nach gründlicher Prüfung und Beratung zu. 2021 hielt der Aufsichtsrat insgesamt fünf Sitzungen ab. Zusätzlich fanden zwei Trainingsworkshops des Aufsichtsrats zu den Themen Corporate Liability und Information Security (Mai und November) statt. Der Aufsichtsratsvorsitzende stand über die Aufsichtsratssitzungen hinaus mit dem Vorstand in regelmäßigem Kontakt und wurde von diesem über die aktuelle Entwicklung der Geschäftslage und über die wesentlichen Geschäftsvorfälle frühzeitig informiert. Arbeit in den Ausschüssen Zur effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben hat der Aufsichtsrat zwei Ausschüsse gebildet. Diese bereiten Beschlüsse des Gesamtaufsichtsrats sowie Themen vor, die im Plenum zu behandeln sind. Daneben hat der Aufsichtsrat einzelne Aufgaben und Teile seiner Entscheidungsbefugnisse auf diese Ausschüsse übertragen. Die Ausschussvorsitzenden berichteten dem Plenum regelmäßig und umfassend über die Inhalte und die Ergebnisse der Ausschusssitzungen. Der Präsidialausschuss hielt im Berichtszeitraum fünf Sitzungen ab. Er setzt sich aus dem Vorsitzenden sowie den stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats zusammen und hat die Aufgabe, Beschlussfassungen des Aufsichtsrats sowie weitere im Aufsichtsrat zu behandelnden Themen vorzubereiten und entsprechende Empfehlungen an das Plenum auszusprechen. Der Personalausschuss bereitet Entscheidungen des Aufsichtsrats über die Bestellung und Abberufung sowie über die Festlegung der Vergütung von Vorstandsmitgliedern vor. Weiterhin unterbreitet er dem Aufsichtsrat Vorschläge zum Abschluss oder zur Änderung von Vorstandsverträgen mit vergütungsrelevanten Entscheidungen sowie zur Zielvereinbarung und erreichung. Er beschließt darüber hinaus auf Basis der ihm übertragenen Kompetenzen anstelle des Aufsichtsrats über die in der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat im Einzelnen festgelegten Sachverhalte, insbesondere die Einwilligung zu Nebentätigkeiten von Vorstandsmitgliedern. Der Personalausschuss besteht aus dem Vorsitzenden sowie den stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats. Der Personalausschuss kam im Berichtszeitraum zu insgesamt fünf Sitzungen, davon zwei außerordentlichen Sitzungen, zusammen. In seinen Sitzungen befasste sich der Personalausschuss mit der Wiederbestellung eines Vorstandsmitglieds und der turnusmäßigen Gehaltsüberprüfung des Vorstandsvorsitzenden. Des Weiteren befasste er sich mit Anpassungen des Vergütungssystem für Vorstandsmitglieder sowie der Nachfolgeplanung für den Vorstand. Darüber hinaus erarbeitete der Personalausschuss Vorschläge zu Zielvereinbarungen und Zielerreichungsgraden für die Vorstandsmitglieder und sprach Empfehlungen für die entsprechenden Beschlussfassungen des Aufsichtsrats aus. In einer außerordentlichen Sitzung am 10. Juni 2021 widmete sich der Personalausschuss dem Suitability Assessment des Vorstands. Sitzungen des Aufsichtsrats Im Berichtsjahr 2021 fanden vier turnusgemäße Aufsichtsratssitzungen statt. Gegenstand war stets die Berichterstattung des Vorstands zur aktuellen Geschäftslage der Gesellschaft, welche der Aufsichtsrat jeweils eingehend mit dem Vorstand erörterte. Darüber hinaus fand im Berichtsjahr eine Aufsichtsratssitzung statt, die sich schwerpunktmäßig mit strategischen Themen befasste. Die Aufsichtsratssitzungen waren gekennzeichnet von einem intensiven und offenen Austausch zur Lage des Unternehmens, zur Entwicklung der Geschäfts- und Finanzlage sowie zu grundsätzlichen Fragen der Unternehmenspolitik und -strategie. Die Aufsichtsratsmitglieder bereiteten sich auf Beschlüsse über zustimmungspflichtige Angelegenheiten regelmäßig anhand von Unterlagen vor, die der Vorstand vorab zur Verfügung stellte. Außerdem unterrichtete der Vorstand den Aufsichtsrat in schriftlichen Monatsberichten über die wichtigsten wirtschaftlichen Kennzahlen und Entwicklungen. In der Bilanzsitzung am 14. April 2021 befasste sich das Plenum in Anwesenheit des Abschlussprüfers eingehend mit dem Jahres- und Konzernabschluss 2020 sowie mit den entsprechenden Lageberichten. Die aufgestellten Abschlüsse wurden gebilligt und festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstands an die Hauptversammlung, den Bilanzgewinn zur Zahlung einer Dividende von 0,27 € je dividendenberechtigter Stückaktie zu verwenden, schloss sich der Aufsichtsrat an. Weiterhin erörterte der Aufsichtsrat den Jahresbericht der Internen Revision, sowie die Berichterstattung zum Stand der Abarbeitung von Feststellungen aus der Sonderprüfung von Bundesbank und Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) bei der Konzerngesellschaft ECC, welche auch im weiteren Jahresverlauf einen regelmäßigen Tagesordnungspunkt in den Aufsichtsratssitzungen darstellte. Ebenfalls Teil dieser Sitzung war die Information über einen angepassten Geschäftsverteilungsplan der EEX. Weiterhin verabschiedete der Aufsichtsrat auf Empfehlung des Personalausschusses die vorgeschlagenen Zielerreichungsgrade der Vorstandsmitglieder für das Geschäftsjahr 2020 und die damit verbundenen Bonuszahlungen für das Geschäftsjahr 2020. Des Weiteren erfolgte die Wiederbestellung eines Vorstandsmitglieds. Zur Vorbereitung der Erlösplanung 2021 bis 2026 lag der Schwerpunkt der Strategiesitzung am 11. Mai 2021 auf der Diskussion der EEX Gruppenstrategie im Allgemeinen, welche dem jährlichen Review unterzogen wurde. Bei diesem Review lag ein besonderes Augenmerk auf ESG-Aspekten und dem Entstehen globaler Nachhaltigkeitsmärkte. Des Weiteren waren die Langzeitfolgen der globalen Pandemie und eventuelle Einflüsse auf die EEX Roadmap Bestandteil der Sitzung sowie ein Update mit Marktanalysen für die europäischen, asiatischen und amerikanischen Märkte. Zusätzlich beschäftigte sich der Aufsichtsrat in dieser Sitzung auch eingehend mit der Strategie der EPEX SPOT, der EEX IT Strategie und der EEX Group Risiko Strategie. In der Aufsichtsratssitzung am 24. Juni 2021 erörterte der Aufsichtsrat erstmalig die Effizienzbewertung des Aufsichtsrats und nahm die grundsätzlich sehr positiven Bewertungen zur Kenntnis und identifizierte Handlungsfelder zur kontinuierlichen Verbesserung. Neben der standardmäßigen Berichterstattung des Vorstands, gab es weiterhin einen Bericht aus dem Personalausschusses. Auf dessen Empfehlung hin, entschied der Aufsichtsrat über das Suitability Assessments des Vorstands. Zu Beginn der Sitzung des Aufsichtsrats vom 6. Oktober 2021 informierte Herr Dr. Michael Redanz, langjähriges Mitglied des Aufsichtsrats der EEX, über seinen Renteneintritt und die damit verbundene Niederlegung seines Aufsichtsratsmandats. Anschließend berichtete der im Sommer neugewählte Vorsitzende des Börsenrats der EEX über die neue Zusammensetzung des Börsenrats sowie die thematischen Schwerpunkte des Börsenrats in den vergangenen Monaten. Nachdem der Aufsichtsrat über M&A Aktivitäten der EEX informiert wurde, wurden in Anwesenheit des Jahresabschlussprüfers die Schwerpunkte der Jahresabschlussprüfung 2021 diskutiert. Im weiteren Verlauf der Sitzung, und entsprechend der Empfehlung des Personalausschusses, beschloss der Aufsichtsrat die Anpassung der Vergütung sowie des Vergütungssystems des Vorstandsvorsitzenden. In der Sitzung am 14. Dezember 2021 erörterte der Aufsichtsrat die überarbeitete Strategie der EEX-Gruppe sowie die Jahresberichte der Internen Revision und der Compliance Abteilung. Im Mittelpunkt der Sitzung standen die Genehmigung des Budgets für das Jahr 2022, die Kenntnisnahme der Mittelfristplanung für die Jahre 2023 bis 2027 sowie die Diskussion eines vorläufigen Dividendenvorschlags für das Geschäftsjahr 2021, der die Zustimmung des Aufsichtsrats fand. Im weiteren Verlauf der Sitzung stimmte der Aufsichtsrat der Akquisition von Lacima zu und erörterte weitere M&A Aktivitäten der EEX. Zudem erörterte der Aufsichtsrat die Eignung eines Nachfolgekandidaten für Herrn Dr. Redanz um anschließend der außerordentlichen Hauptversammlung die Wahl des Kandidaten zu empfehlen. Sodann erörterte der Aufsichtsrat einen Bericht aus dem Personalausschuss sowie die turnusmäßige Gehaltsüberprüfung eines Vorstandsmitgliedes und beschloss im Ergebnis gemäß den Empfehlungen des Personalausschusses. Abschließend verabschiedete das Plenum die ebenfalls vom Personalausschuss vorgeschlagenen Zielvereinbarungen für die Vorstandsmitglieder für das Jahr 2022. Jahresabschlussprüfung Der Vorstand hat den Jahresabschluss und den Lagebericht sowie den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht der EEX aufgestellt und dem Aufsichtsrat fristgerecht vorgelegt. Die von der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2021 als Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer bestellte PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main, hat den nach den Regeln des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellten Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021 und den Lagebericht sowie den nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellten Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 und den Konzernlagebericht geprüft und jeweils einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Der Abschlussprüfer legte dem Aufsichtsrat seine Berichte über Art und Umfang sowie über das Ergebnis der Prüfungen vor. Die genannten Abschlussunterlagen und die Prüfungsberichte der Abschlussprüfer wurden allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig übermittelt. Der Abschlussprüfer nahm an der Bilanzaufsichtsratssitzung am 7. April 2022 teil und berichtete ausführlich über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Lagebericht sowie den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht geprüft. Es bestanden keine Einwendungen. Dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer wurde zugestimmt. Der Aufsichtsrat billigte den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2021. Der Jahresabschluss der EEX ist damit festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstands an die Hauptversammlung zur Verwendung des Bilanzgewinns hat sich der Aufsichtsrat angeschlossen. Personalia Vorstand Es gab im Berichtsjahr 2021 keine personellen Veränderungen im Vorstand der EEX. Personalia Aufsichtsrat Herr Dr. Michael Redanz legte sein Aufsichtsratsmandat mit Wirkung zum 31. Oktober 2021 nieder. Die außerordentliche Hauptversammlung am 7. April 2022 wird über den Nachfolgekandidaten bestimmen. Ausblick 2022: Herr Dr. Hartmut Mangold legte sein Aufsichtsratsmandat mit seinem Renteneintritt zum 31. Januar 2022 nieder. Der Freistaat Sachsen hat Thomas Kralinski als Nachfolger von Herrn Dr. Mangold entsendet. Der Aufsichtsrat bedankt sich an dieser Stelle für die vertrauensvolle und sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Redanz und Herrn Dr. Mangold. Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der European Energy Exchange AG für die geleistete Arbeit und ihren Beitrag zu einem erfolgreichen Geschäftsjahr.
Leipzig, April 2022 Für den Aufsichtsrat Dr. Thomas Book, Vorsitzender des Aufsichtsrats Der Jahresabschluss zum 31.12.2021 wurde am 07.04.2022 festgestellt. |
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