Die Vereinigten Staaten haben derzeit ein ernstes Problem: Es fehlen Eier. Nein, nicht im übertragenen Sinne – diesmal geht es wirklich um Frühstücksei, Rührei, Spiegelei. Wegen anhaltender Vogelgrippe-Ausbrüche schmelzen die US-Bestände dahin wie Butter auf heißem Toast. Supermärkte rufen inzwischen Preise auf, bei denen man sich fragt, ob das Ei innen vielleicht vergoldet ist.
Also schaut man sich verzweifelt nach Importen um – weltweit, sogar in der alten Welt, also der EU. Doch wie so oft: Europa hat da andere Vorstellungen, besonders was Hygiene angeht. Während man in den USA auf gewaschene, tiefgekühlte Eier schwört (am besten klinisch rein wie OP-Besteck), glaubt man in der EU an die Kraft der Natur – und verkauft Eier ungekühlt und ungewaschen, mit ihrer originalen Schutzschicht. Verrückt, oder?
Da prallen Welten aufeinander: Auf der einen Seite das amerikanische Prinzip „erst desinfizieren, dann essen“, auf der anderen Seite „bloß nicht anfassen, das Ei weiß schon, was es tut“. Ergebnis: Die USA haben Hunger auf Eier – aber keiner will ihnen welche verkaufen. Oder kann nicht.
Denn Europa hat selbst keine Übermengen. Dänemark, Schweden und Norwegen könnten theoretisch liefern – tun’s aber nicht. „Sorry, keine Eier übrig!“, heißt es lapidar. Polen bietet immerhin Trocken-Ei an – klingt lecker, oder?
Deutschland? Auch raus. Da reicht die eigene Produktion nicht einmal für die Frühstücksteller im Land. Und aus Italien kam ein klares „Grazie, aber nein danke“.
Also bleibt den USA der Griff zu Eipulver oder tiefgefrorenen Eierblöcken – romantisch ist das nicht. Aber hey, Hauptsache Ei, oder?
Immerhin: Die Türkei und Südkorea retten den Tag – mit Eier-Exporten in die neue Welt. Globalisierung schmeckt eben manchmal nach Omelett – nur ohne Frühstücksei aus Europa.
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