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Ein Handelskrieg mit China könnte katastrophal enden – was ist Trumps Strategie?

LisetteBrodey (CC0), Pixabay
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Der eskalierende Handelskonflikt zwischen den USA und China droht nicht nur den beiden größten Volkswirtschaften der Welt massiven Schaden zuzufügen, sondern könnte globale Märkte ins Wanken bringen. Seit US-Präsident Donald Trump erneut Strafzölle in Rekordhöhe gegen China verhängt hat, mehren sich die Fragen: Hat Trump überhaupt eine Strategie – und wie sieht sein Endspiel aus?

Zölle im „Madman-Modus“

Trumps jüngster Schritt, chinesische Importe mit bis zu 145 % Zöllen zu belegen, folgt keinem klaren wirtschaftspolitischen Plan. Vielmehr setzt er auf maximale Eskalation, um Verhandlungsmacht zu gewinnen – eine Taktik, die Experten als Teil der berüchtigten „Madman-Theorie“ einordnen. Die Idee: So unberechenbar auftreten, dass der Gegner einknickt, um eine Katastrophe zu vermeiden.

Doch genau hier liegt die Gefahr. Während Trump auf persönliche Beziehungen zu Chinas Präsident Xi Jinping verweist – etwa das berühmte Mar-a-Lago-Treffen bei Schokoladenkuchen – ist Xi für spontane Gipfeltreffen kaum zu gewinnen. In Peking verlaufen Verhandlungen traditionell auf unterer diplomatischer Ebene – minutiös vorbereitet, ohne Überraschungen.

Ökonomische Risiken enorm – auf beiden Seiten

Die wirtschaftlichen Folgen könnten erheblich sein. Schon jetzt befürchten Ökonomen eine globale Rezession, da Konsumgüterpreise steigen, Lieferketten unterbrochen werden und Investitionen zurückgehen. Für US-Haushalte bedeutet das: weniger Kaufkraft, höhere Inflation und mögliche Arbeitsplatzverluste. Eine Studie zeigt, dass Trumps Zölle einen typischen US-Haushalt über 3.400 Dollar pro Jahr kosten könnten.

In China könnte eine anhaltende Handelssperre vor allem kleinere Unternehmen und deren Beschäftigte hart treffen – eine brisante Entwicklung für ein autoritäres System, das soziale Unruhen unbedingt vermeiden will. Der Handelskrieg droht also zu einem Wettbewerb darin zu werden, welches Land mehr wirtschaftlichen Schmerz aushält.

Trump sucht Druckmittel – und verprellt dabei Verbündete

Ein möglicher Ausweg wäre ein multilaterales Vorgehen: Ein Bündnis westlicher Demokratien gegen unfairen Wettbewerb durch China. Doch genau hier steht sich Trump selbst im Weg. Seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus hat er Allianzen zerschlagen, Kanada brüskiert, die EU kritisiert und mit Mexiko Zölle verhängt. Selbst enge Partner wie Japan und Südkorea stehen der US-Handelspolitik inzwischen skeptisch gegenüber.

Trump ließ einst das Transpazifische Partnerschaftsabkommen (TPP) platzen – ein mächtiges Gegengewicht zu China im asiatisch-pazifischen Raum. Auch ein transatlantisches Handelsabkommen mit Europa wurde auf Eis gelegt. Statt Brücken zu bauen, setzt Trump auf Alleingänge – mit potenziell verheerenden Folgen.

Chinas Reaktion: Selbstbewusst, aber vorsichtig

Peking gibt sich unterdessen kämpferisch. Präsident Xi erklärte: „China hat keine Angst.“ Gleichzeitig bleibt das Land diplomatisch abwartend – und betont, dass es sich nicht provozieren lassen will. Ein offener Konflikt würde auch China wirtschaftlich stark belasten, doch die Führung sieht sich im historischen Aufstieg und will keine Schwäche zeigen.

Fazit: Eskalation ohne Plan

Trump konnte oder wollte auf Nachfrage von CNN keine klare Antwort auf die Frage geben, wie er den Konflikt mit China beenden will. Statt konkreter Ziele sprach er nur davon, dass die USA „seit Jahren ausgebeutet“ würden. Eine bemerkenswert leichtfertige Haltung angesichts der möglichen Konsequenzen eines globalen Handelskrieges.

Die entscheidende Frage bleibt: Will Trump wirklich einen Deal – oder geht es ihm um Eskalation um der Eskalation willen? Fest steht: Eine entkoppelte Weltwirtschaft würde nicht nur Produkte teurer machen, sondern das geopolitische Gleichgewicht verschieben. Und das womöglich zu einem Preis, den am Ende alle zahlen.

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